Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Pestglocke

Die Pestglocke

Titel: Die Pestglocke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
Vom Netzwerk:
Sache? Sie ... und Terry ... was habt ihr euch dabei gedacht?«
    »Terry hat mir immer von seinen Versuchen erzählt, sich selbst zu kurieren, und was er alles ausprobiert hat. Ich habe ihn einmal gefragt, ob er je Sex mit einer Jungfrau versucht hätte, dass dort, wo ich herkam, Männer mit Aids daran glaubten. Er lachte und sagte, es wäre schon einmal verrückt, einer Frau überhaupt zu glauben, dass sie eine sei. Ich sagte, ich könnte ihm garantieren, dass meine Schwester Jungfrau sei, aber es würde ihn eine Menge Geld kosten, mit ihr Geschlechtsverkehr zu haben. Ich habe das alles nur als Scherz aufgefasst, aber Terry – der fing an, daran zu glauben und gab mir Geld und alles. Und ich benutzte es, um einen Teil meiner Schulden bei Mr. McAleavey abzubezahlen.
    Eines Tages sagte Terry, er könne nicht mehr warten, und an seinem Geburtstag würde er das restliche Geld haben. Ich versuchte, Latifah zu überreden, ihn mit ihr schlafen zu lassen – dass es ihr Weg in die Freiheit wäre, und die Gefahr der Ansteckung bei einem einzigen Kontakt gering sei. Zuerst weigerte sie sich, bis ich ihr sagte, ich hätte bereits Geld angenommen und sei bei meiner Ehre verpflichtet, meinen Teil der Abmachung einzuhalten, weil ich es nicht zurückzahlen konnte. An jenem Abend, dem Abend seines Geburtstags, erlaubte sie ihm, mit ihr zu schlafen, aber er … er hatte das restliche Geld nicht, die dreitausend Euro, die er versprochen hatte. Er sagte, er würde sie bezahlen, wenn er einen verlorenen Schatz gefunden hatte, nach dem er suchte. Deshalb war sie so wütend auf mich.«
    »Und worüber haben Sie und Byrne hier draußen auf der Brücke gesprochen?«
    »Er hatte mir einen Zettel durch den Briefschlitz geworfen, dass ich ihn dort treffen soll. Da hat er mir dann erzählt, er wüsste aus Polizeiquellen, dass eine Razzia gegen illegale Einwanderer in Castleboyne bevorstünde, und es sei besser, wenn ich eine Weile in Navan bleiben würde. Jetzt ist mir klar, dass ich nur den Fund der Leiche nicht mit Latifahs Verschwinden in Zusammenhang bringen sollte.«
    »Was ihre Identifikation verzögert und die Ermittler verwirrt hat. Aber hat er gesagt, warum er Ihnen den Tipp gab?«
    »Er sagte, Terry Johnston habe ihm von dem verlorenen Schatz erzählt, und ich könnte die Gefälligkeit irgendwann erwidern, indem ich ihm half, ihn zu finden.«
    »Aber in Wirklichkeit hat er durch Latifah davon erfahren. Und als die Statue gefunden wurde, ging Byrne ins Krankenhaus, und Terry erzählte ihm unter Druck, dass sie etwas Wertvolles enthalten könnte. Nach dem gescheiterten Einbruchsversuch ins Heritage Centre fand er dann heraus, dass der Schatz wahrscheinlich eher hier vergraben war. Und ich vermute, er hat mir und Ross Johnston heute nachspioniert, was ihm die Bestätigung lieferte.«
    »Er kam heute Nachmittag vorbei und sagte, ich solle ihm helfen, ein Grab auszuheben. Als ich mich weigerte, drohte er, der Polizei zu erzählen, dass ich Latifah zur Prostitution gezwungen habe. Er sagte, es gäbe bereits Beweise, dass Terry sie ermordet hatte, und dass es mir sehr schlecht ergehen würde, wenn er es ihnen erzählte.« Adelola begann leise zu weinen.
    Ich wollte gerade nach meinem Handy suchen, als die Lichter eines Streifenwagens den Himmel vor dem Friedhof erhellten.
    »Ich habe etwas bei Ihnen zu Hause eingeworfen«, sagte ich zu Ben. »Ross Johnston hat Ihnen das Geld geschickt, das sein Bruder Latifah schuldete.«
    »Das kann ich nicht annehmen, das wissen Sie.«
    »Sie hätte gewollt, dass Sie es bekommen, Ben«, sagte ich. »Und glauben Sie mir, Sie werden es brauchen.«
    Meine Hand pochte vor Schmerz. Ich hatte den Verdacht, dass mehrere Finger gebrochen waren. Als ich sie untersuchte, bemerkte ich, dass der Gegenstand, den Adelola Byrne gegeben hatte, auf dem Boden neben mir lag. Ich hob ihn mit der linken Hand auf. Er hatte die Größe einer Brosche, und als ich ihn gegen den Himmel hielt, sah er aus wie ein durchscheinender Planet, der von einem silbrigen Ring umgeben war. Ich hielt ihn vor den dunkleren Teil des Himmels, und das Mondlicht ließ winzige weiße Partikel aufleuchten, die im Innern der Kugel abwärts strömten wie zur Erde fallende Sterne.

38. Kapitel
    Z u meiner Überraschung war Groot in seinem Hotelzimmer, als ich anrief. Es ging auf Mitternacht zu. Ich erklärte, was seit seiner Abreise nach Dublin geschehen war.
    »Ich hatte den Verdacht, dass Johnston hoffte, sich durch Sex mit Latifah Hassan von Aids zu

Weitere Kostenlose Bücher