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Die Pestglocke

Die Pestglocke

Titel: Die Pestglocke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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ohne uncool ist. Erst war sie verärgert auf mich, aber dann bat sie mich, Mom nicht zu sagen, was passiert war. Und heute Morgen hat sie zu ihm gesagt, er soll in Zukunft das Auto nehmen, wenn er sie abholt.«
    »Na, das ist doch gut, oder?«
    »Nicht so gut, als wenn sie ihn in die Wüste schicken würde – das sollte sie tun.«
    »Du magst ihn nicht besonders, was?«
    »Nein. Ich glaube nämlich nicht, dass er Daisy so mag wie sie ihn. Ich glaube, er geht nur mit ihr aus, weil es ihn gut aussehen lässt.«
    Ein interessanter Einblick in Byrnes Charakter.
    Terry Johnston war der einzige Patient auf der Intensivstation. Über einen Schlauch in seinem Mund wurde er von einem Beatmungsgerät mit Luft versorgt, in seinem Handrücken steckte die Zuleitung des Infusionstropfs. Die Elektroden auf seiner Brust, die Blutdruckmanschette an seinem Arm und ein Sensor am Zeigefinger waren alle mit dem Monitor an der Wand verbunden, der seine Lebensfunktionen anzeigte. Er hatte die Augen geschlossen, das Gesicht war gerötet und in einem Ausdruck des Unbehagens festgefroren, als hätte er sich in dem Augenblick, in dem er das Bewusstsein verlor, vor Schmerz gekrümmt.
    Ich setzte mich in einen Sessel neben dem Bett und kam mir mit meinem Mundschutz, dem Kittel und den Latexhandschuhen ein bisschen lächerlich vor. Er würde mich ja wohl kaum anstecken. Aber dann bemerkte ich die Wundstellen an seinem Hals und auf den Schultern. Es sah aus, als hätte er eine Ladung Schrotkugeln abbekommen, und sämtliche Eintrittswunden hätten sich entzündet. Die Pusteln waren um die Ränder herum rot, aber in der Mitte viel dunkler. Die Zeichen Gottes, dachte ich. Zur Zeit des Schwarzen Todes wurden die roten Geschwüre, die auf dem Körper erschienen, als ein noch schlimmeres Zeichen angesehen als die Schwellungen der Lymphknoten – die Beulen. Bei späteren Ausbrüchen wurden sie als »Zeichen Gottes« bekannt. Als ich die Wunden genauer betrachtete, erkannte ich eine dunkelgrüne Eiterbeule in der Mitte von jeder.
    Aber ich war nicht dafür qualifiziert, eine medizinische Einschätzung abzugeben, und ich war auch nicht hier, um mir eine zu bilden. »Hallo, Terry«, sagte ich. »Ich dachte, ich schau mal vorbei und sehe nach, wie es Ihnen geht. Hat Gayle Ihnen von der Statue erzählt? Das ist vielleicht eine Geschichte ...«
    Ich blieb noch eine halbe Stunde bei ihm und redete über alles, was ihn interessieren könnte. Fran behauptete immer, man solle bewusstlose Patienten in die Gespräche um sie herum einbeziehen, da ihr Gehör hin und wieder vielleicht noch funktionierte, und Leute, bei denen noch Aussicht auf Genesung bestand, auf diese Weise stimuliert werden konnten.
    Als ich das Krankenhaus verließ, tat ich es mit einer gewissen Erleichterung, dass ich den Rest des Tages für mich hatte. Ich würde es genießen, zu faulenzen, die Sonntagszeitungen zu lesen, vielleicht mit meiner Mutter Kaffee zu trinken und später mit ihr in den Blumenbeeten herumzuwühlen. Außerdem wollte ich ein neues Album von Beth Nielsen Chapman anhören, aber das würde ich mir aufheben, bis ich mein Abendessen zubereitete, das ein Pilzrisotto sein sollte.
    Ich lag gerade flach und blätterte eine Beilage durch, als Pfarrer Burke anrief, worum ich ihn nach der Messe in einer Nachricht auf seinem Anrufbeantworter gebeten hatte.
    »Danke für den Rückruf, Hochwürden. Ich wollte Sie fragen, ob Sie noch Aufzeichnungen über den Bau von St. Patrick haben. Ich interessiere mich insbesondere für das Buntglasfenster der Muttergottes. Ich nehme an, es wurde während dieser Zeit eingesetzt.«
    »Ja, um das Jahr 1900. Wir haben die Unterlagen noch – hauptsächlich in Form von Geschäftsbüchern. Ich glaube, die Mittel für dieses Fenster stammten sämtlich von einer einzigen Wohltäterin – einer gewissen Katherine Duignan. Sie war die letzte überlebende Repräsentantin einer alten Familie dieses Namens in Castleboyne.«
    »Und wie wurde wohl über das Motiv für dieses Fenster entschieden?«
    »Ich nehme an, die Priester der Gemeinde und das Kirchenbaukomitee haben das Thema vorgeschlagen und dann dem Buntglasatelier möglichst viel Material über die Geschichte des Schreins geliefert. Dort hat ein Künstler vermutlich eine Zeichnung oder ein Gemälde angefertigt und es den Auftraggebern zur Genehmigung geschickt.«
    »Aber die Spenderin könnte doch auch ein Wort mitzureden gehabt haben.«
    »Gut möglich. Aber in welcher Hinsicht, das weiß ich

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