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Die Pfade des Schicksals

Die Pfade des Schicksals

Titel: Die Pfade des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Warum das so ist, können sie meinem Menschenverstand nicht begreiflich machen. Jedenfalls ist größte Eile geboten.
    Für müde Riesinnen ist ihr Tempo dann zu hoch. Trotzdem wollen sie die Schwertmainnir nicht im Stich lassen. Deshalb bleibe ich mit Narunal zurück, um die Eisenhand und ihre Gefährtinnen zu führen. Mit Stave, der Ring-Than und ihrem Sohn werden Hynyn, Hyn und Khelen versuchen, den namenlosen Zweck dieser Suche zu erfüllen. Wir folgen euch so schnell, wie die Riesinnen über längere Strecken laufen können.«
    Bevor Linden oder sonst jemand Einwände erheben konnte, fügte Mahrtiir grimmig hinzu: »Ring-Than, ich trenne mich nicht aus eigenem Entschluss von dir. Mehr noch: Ich schäme mich dafür, in dieser Notlage von dir getrennt zu sein. Ich gebe meinen Platz in deiner Sage nicht freiwillig auf. Aber mein Dienst an den Ranyhyn zwingt mich dazu. Ich kann nicht gegen ihren Willen handeln und ein Raman bleiben.«
    Auf ihre Weise waren die Ramen ebenso streng wie die Haruchai.
    »Teufel, Mahrtiir«, murmelte Linden, »ich will dich auch nicht verlieren. Wir haben zwei Tage lang getrödelt - und jetzt haben wir es eilig? Aber …«
    »Aber«, unterbrach Raureif Kaltgischt sie energisch, »wir waren uns darüber einig, unser Schicksal den Ranyhyn anzuvertrauen. Dazu hat uns niemand gezwungen. Niemand hatte einen besseren Vorschlag. Und der Mähnenhüter wiederholt eine offenkundige Tatsache, wenn er feststellt, dass wir müde sind.
    Linden Riesenfreundin, uns Riesen widerstrebt es, Freunde im Stich zu lassen. Aber wir sind auch Seefahrer. Wir können uns die Winde der Welt nicht aussuchen. Wir streben nach Erfüllung unserer Wünsche, aber wir geben nicht vor, darüber zu herrschen, was unseren Segeln dargeboten wird. Bei Sturm oder Flaute erreichen wir den gewünschten Hafen - wenn wir ihn denn erreichen - mehr durch Ausdauer als durch Meisterhaftigkeit.
    Wir werden uns dem Willen dieser Pferde unterwerfen. Verdienen sie die Ehrfurcht, mit der Mähnenhüter Mahrtiir und die Ramen ihnen begegnen, werden sie uns nicht in die Irre führen.«
    »Aber«, wiederholte Linden, »ich wollte eben sagen, dass ich zu viele Entscheidungen für andere getroffen habe. Und meines Wissens haben die Ranyhyn noch nie Unrecht gehabt.« Sie mochten sich geirrt haben, als sie sie den Feroce und dem Lauerer ausgesetzt hatten, aber das war ihr jetzt egal. Wie Hyn, Hynyn und Khelen sehnte sie sich nach Geschwindigkeit. Eine Entweihung liegt noch vor dir. Linden wollte sich ihr stellen, bevor Angst oder Verzweiflung sie lähmten. »Irgendetwas hat sich verändert. Ich kann nicht erraten, was es ist, aber ich glaube, dass sie es wissen.
    Vielleicht haben sie also recht. Vielleicht solltet ihr mehr essen. Häufiger und länger rasten. Versuchen, wieder zu Kräften zu kommen. Narunal wird euch nicht aufhalten, wenn ihr gebraucht werdet.«
    Dann wandte sie sich an den Mähnenhüter. »Mahrtiir, es tut mir schrecklich leid. Ich weiß, wie dir zumute ist.« Sie hatte zusehen müssen, wie Covenant ohne sie weggeritten war. »Aber aus meiner Sicht lässt sich gar nichts mehr vernünftig erklären. Und wir sind nun einmal hier angelangt. Ohne die Ranyhyn wären wir verloren. Ich bin nur froh, dass sie noch wissen, was sie wollen.«
    Mahrtiir schien zusammenzuzucken. Aber seine Gefühle waren zu komplex, als dass Linden sie hätte klar deuten können. Er strahlte Kummer, Zorn, Stolz, Empfindlichkeit aus, alles wild durcheinander.
    Staves Antwort bestand daraus, dass er mit einem Sprung auf Hynyns Rücken war. Auf dem Hengst sitzend verbeugte er sich ernst vor Mähnenhüter Mahrtiir, dann vor Raufreif Kaltgischt.
    Zum vielleicht letzten Mal setzte Graubrand Linden behutsam auf ihr Pferd. Während Sturmvorbei Böen-Ende das Gleiche bei Jeremiah tat, schien der Junge den Friedhof seiner Gedanken zu betrachten, als wären alle Gräber ihres Sinnes beraubt.
    Hynyn, Hyn und Khelen setzten sich in Bewegung und ließen den Tümpel hinter sich. Anfangs trabten sie nur langsam, vermutlich aus Rücksicht auf Jeremiah. Doch mit jedem Herzschlag steigerten sie ihr Tempo bis zum gestreckten Galopp.
    Die Riesinnen ließen die Reiter wortlos ziehen. Linden vermutete, dass sie sich nicht eingestehen wollten, dieser Abschied könnte endgültig sein. Aber Narunal wieherte ein Lebewohl. Als sein Wiehern unter aschgrauem Himmel über den unebenen Felsengrund hallte, klang es wie ein Fanfarenstoß: ein Schlachtruf oder eine Huldigung.
    Linden, die tief

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