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Die Pfade des Schicksals

Die Pfade des Schicksals

Titel: Die Pfade des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Wehklage.
    Covenant verstand instinktiv, was das bedeutete.
    Irgendwo in der Ferne hatte ein Seebeben begonnen, einen Tsunami auszulösen.
    Die Reiter hielten auf einem kleinen Plateau, das wie eine Lichtung zwischen dem unpassierbaren Hügel und dem Felsvorsprung lag, der ihnen den Weg versperrte. Dort stand das Schlachtross mit gespreizten Beinen und keuchte um sein Leben. Vor und hinter ihm schnaubten Mhornym und Naybahn unruhig, warfen den Kopf hoch und scharrten mit den Hufen.
    Hatten sie den falschen Weg zu ihrem Ziel gewählt? War das überhaupt möglich?
    Covenant, der sich vergeblich bemühte, seine Stimme ruhig klingen zu lassen, fragte scharf: »Geht es hier nicht weiter? Das kann nicht sein. Die Ranyhyn verlaufen sich nie.«
    »Ur-Lord, das tun sie nicht«, bestätigte Branl gelassen. »Unser Weg liegt hier.« Er deutete auf die Felswand hinter Covenant.
    Covenant drehte sich im Sattel um, folgte Branls Zeigefinger mit den Augen.
    Der Meister hatte recht. Ungefähr ein Dutzend Schritte hinter Clyme und Mhornym war in der Felswand ein Spalt zu sehen: ein Weg ins Labyrinth der Zerspellten Hügel. Die Ranyhyn wussten, dass er dort lag, davon war Covenant überzeugt. Sie fanden sich sogar in Zäsuren zurecht. Trotzdem waren sie an dem Spalt vorbeigegangen. Das mussten sie absichtlich getan haben.
    Obwohl er die Antwort fürchtete, sagte er: »Das verstehe ich nicht. Warum machen wir hier halt?«
    Sein Pferd war erledigt, aber er konnte noch gehen.
    »Ur-Lord«, antwortete Clyme ausdruckslos, »Mhornym und Naybahn haben beschlossen, hier anzuhalten. Wir sind keine Ramen. Wir können die Gedanken der Ranyhyn nicht lesen, wir stellen nur Vermutungen an.
    Vielleicht sind wir in der Nähe unseres Ziels angelangt. Vielleicht aber auch nicht. Entdecken können wir weder deine ehemalige Gefährtin, die wir nicht kennen, noch den schlimmen Turiya Herem, der uns gut vertraut ist. Sie befinden sich außer Reichweite unserer Sinne. Aber wir wissen nicht, wie weit der Spürsinn des Wüterichs reicht. Vielleicht nimmt der Diener des Verderbers unsere Annäherung wahr. Vielleicht tut das auch deine frühere Gefährtin.
    Außerdem …« Clyme schien kurz zu zögern. »… glauben wir, den Gebrauch von wilder Magie gespürt zu haben. In diesem Punkt sind wir uns nicht völlig sicher. Die Entfernung war noch zu groß. Trotzdem suggeriert das, dass wir uns deiner ehemaligen Gefährtin nähern. Aus diesem Grund vermuten wir, dass Turiya Herem und sein Opfer tatsächlich von uns …« Der Gedemütigte nickte zu Covenant hinüber. »… oder Hoch-Lord Loriks Krill wissen.
    Daher vermuten wir, Ur-Lord, dass die Ranyhyn einen Hinterhalt fürchten. Zwischen den Zerspellten Hügel müssten wir jeden Augenblick darauf gefasst sein, von Skest überfallen zu werden.«
    »Aber hier sitzen wir in der Falle«, protestierte Covenant. Kamen aus dieser Felsspalte Skest geströmt, würden er und die Gedemütigten und die Pferde eine Felsenbarrikade hinter sich haben. Sie würden nirgendwohin flüchten können - und nicht genug Platz für eine wirkungsvolle Verteidigung haben.
    »Ur-Lord«, sagte Clyme, »ich wiederhole, dass wir nur Vermutungen anstellen. Wir glauben, dass die Ranyhyn vielleicht auf die Feroce warten, die ihren Bündnispflichten nachkommen sollen.«
    Sein nüchterner Tonfall schien anzudeuten, dass er das Wort der Kreaturen des Lauerers für wertlos hielt.
    »Höllenfeuer!« Covenant versuchte nicht, seine Frustration zu verbergen. »Was sollen wir inzwischen tun? Einfach hier herumstehen? Mein Pferd bricht bestimmt bald unter mir zusammen. Mich wundert, dass es nicht längst tot ist.
    Ich bin im Kampf gegen die Skest wertlos.«
    Selbst mit Loriks Dolch konnte er es immer nur mit einem Angreifer gleichzeitig aufnehmen. Und wenn er auch nur einen Spritzer Säure abbekam …
    »Du hast die Feroce für aufrichtig gehalten, Ur-Lord«, warf Branl ein. »Du hättest dich nicht mit ihnen verbünden müssen. Du hast dich entschlossen, auf dein Gefühl zu vertrauen und die weiterbestehende Bösartigkeit des Lauerers zu ignorieren.«
    Das weiß ich, dachte Covenant. Ich weiß, dass das ein Risiko war.
    Aber bevor er sich zu einer Antwort aufraffen konnte, setzte Branl sich ruckartig auf.
    »Skest rücken heran«, verkündete der Meister. »Sie sind schon nahe.« Im nächsten Augenblick ergänzte er: »Für sie scheint es keinen direkten Weg zu geben. Sie folgen dem Diktat des Labyrinths. Seine Kompliziertheit hält sie noch auf. Trotzdem

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