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Die Pfade des Wanderers

Die Pfade des Wanderers

Titel: Die Pfade des Wanderers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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schon«, erwiderte der Koala mit gezwungener Feierlichkeit. »Ich könnte. Bis auf eine Kleinigkeit.«
    »Welche Kleinigkeit?« Eine Hand legte sich auf Jon-Toms Schulter, und als er zurücksah, erblickte er Taleas mondbeschienenes Gesicht. Hoffnungsvoll lächelte sie zu ihm herab.
    Colin richtete sich so weit auf, bis seine Lippen dicht an Jon- Toms Ohr waren. »Heute nacht kann ich keine Runen deuten.«
    »Kannst du nicht? Aber du hast sie früher auch schon nachts gedeutet.«
    »Ich weiß. Aber heute nacht kann ich sie nicht deuten.«
    »Warum nicht?«
    Der Koala legte einen dicken Finger an die Lippen und beugte sich wieder zu Jon-Toms Ohr. »Weil Mudge und ich sie heute nachmittag in den Fluß geschmissen haben.« Seine Miene verzerrte sich, und zusammen mit Sorbl fing er wieder an, völlig unbeherrscht zu lachen.
    Jon-Tom starrte ihn fassungslos an. »Was hast du getan?«
    »Sie in den Fluß geschmissen. Hatte sowieso nie sehr viel fürs Runendeuten übrig. Ständig gehen einem die Leute auf den Geist, fragen einen die blödesten Sachen, lassen einen nie in Frieden. Zum Teufel damit. Ich gehe zurück nach Hause und werde in der Eukalyptuspresse meines Schwagers arbeiten, wie meine Schwester es ja schon immer wollte. Das ist ein netter, vernünftiger, angesehener Beruf.«
    »Hättest du nicht wenigstens einen Tag damit warten können?« Er hockte sich mit einem schweren Ruck auf die Fersen. »Ich nehme an, ohne Runen kannst du die Zukunft wohl nicht vorhersagen?«
    »Für was hältst du mich? Für einen Magier?« Der Koala begann im Eiltempo einzuschlafen.
    Talea streckte den Arm aus und ließ eine Hand durch Jon- Toms Haar fahren. Ihre Anwesenheit machte alles gleich wieder viel besser. »Ganz ruhig, und nimm es dir nicht so zu Herzen, Jonny-Tom! Manchen von uns bleibt die Zukunft eben verschlossen.« Ihre Stimme wurde noch leiser, und Jon-Tom mußte grinsen, als sie weiterhin auf ihn einflüsterte.
    Trotzdem war er noch immer erzürnt, und das teilte er Colin auch mit. Der Koala runzelte die Stirn und versuchte, bei Bewußtsein zu bleiben.
    »Genau genommen habe ich die Runen sogar noch ein letztes Mal gedeutet, bevor wir sie gewissermaßen in den Strom des Schicksals warfen. Eine Art Abschiedsvorhersage.«
    Jon-Tom beugte sich vor. »Wessen Zukunft hast du da gedeutet? Meine ja wohl nicht, sonst hättest du das schon gesagt. Mudges? Taleas?«
    »Nö.«
    »Clodsahamps?« Der Koala schüttelte den Kopf. »Also Sorbls?«
    »Nö. Keine von denen. Ich habe mich dafür interessiert, wohin der Wanderer sich wohl begeben hat, nachdem ich dir und dem Alten immer wieder dabei zugehört habe, wie ihr davon erzähltet, daß er überallhin gehen kann. Ich wurde neugierig und wollte wissen, ob er wohl in unsere Welt zurück kehren würde, um wieder von neuem Ärger zu machen.«
    Jon-Tom schüttelte den Kopf. »Da brauchen wir uns keine Sorgen zu machen, es sei denn, daß er durch irgendeinen unglaublichen Zufall wieder in Braglobs Nähe landet. Obwohl auch das keine große Bedrohung wäre, denn der ist ja nicht mehr verrückt. Wie gesagt, darüber brauchen wir uns nicht mehr zu sorgen.«
    »Die meisten von uns vielleicht nicht, aber du möglicherweise schon.«
    »Ich? Wieso ich?«
    »Weil er auf dem Weg zu deiner Welt ist. Er wird dort eine Weile herumhängen und seinen Tanz aufführen. Da wird alles ein bißchen durchdrehen, möglicherweise einige Jahre anstelle einiger Monate. Die Zeitlinie konnte ich nicht deutlich erkennen. Er ist wahrscheinlich schon da, jetzt, in diesem Augenblick, da wir hier sitzen und darüber reden. Und ich fürchte, er hängt dort fest. Das meinen jedenfalls die Runen.« Er ließ den Kopf wieder in die Hände sinken und rollte sich herum.
    »Und nun hau ab und laß mich schlafen. Ich bin plötzlich irgendwie müde.«
    »Nein, warte!« Jon-Tom schüttelte ihn erneut. »Ich muß das wissen, für den Fall, daß ich zurückkehre. Vielleicht hängt er irgendwo fest, wo er keinen echten Schaden anrichten kann. Du mußt mir sagen, wo er hingeht!«
    Colin murmelte halblaut etwas vor sich hin und blinzelte den beharrlichen Jon-Tom schläfrig an. »Wohin? Oh, in so ein kleines Städtchen namens Columbia, in einem Distrikt oder Staat namens Washington.«
    Jon-Tom seufzte erleichtert. »Das hört sich ziemlich harmlos an. Das liegt irgendwo ganz oben im Norden in den Wäldern.«
    »Oder«, murmelte Colin unsicher, während er wieder in den Schlaf hinüberdämmerte, »war es ein Ort namens Washington im

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