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Die Pfade des Wanderers

Die Pfade des Wanderers

Titel: Die Pfade des Wanderers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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leise verschwunden, aber ich glaube, daß er froh war. Indem wir Braglobs Wahnsinn brachen, haben wir auch seine Gewalt über ihn gebrochen.« Er blickte an ihr vorbei, in die Mitte der nun leeren Höhle. »Ich glaube, daß der Wanderer uns auf seine Weise Lebewohl gesagt hat. Vielleicht war es aber auch nichts anderes als ein abstraktes Geräusch. Ich schätze, wir werden es nie erfahren.«
    Die Gefährten erhoben sich langsam vom Boden. Clodsahamp musterte die Luft unter der Kuppel. Von seinem Panzer geschützt und gepuffert, hatte er sich als erster erholt. Mudge schlug sich gerade den Pelz aus, während Dormas versuchte, ihre Beine von Colin zu lösen, der von der Wucht des Wanderers bei dessen Verschwinden gegen sie geschleudert worden war.
    Doch da war noch einer, der sich nun schnell von dem Schock erholte. Jon-Tom verließ Talea, um sich vorsichtig ihrem Gegner zu nähern.
    Braglob streckte gerade die Muskeln, prüfte erst die Beine und dann die kräftigen Arme. Sein Blick war klar und wach.
    »Wie fühlst du dich?«
    »Sehr seltsam, Mensch.« Der Vielfraß hob den Saum seines einstmals prächtigen Kleidungsstücks. »Warum bin ich in solche Lumpen gekleidet? Warte... jetzt fällt es mir wieder ein. Ja, ich erinnere mich.« Er hob den Blick und sah Jon-Tom in die Augen. »Irgend etwas, das mit der Veränderung der Welt zu tun hatte. Ich wollte die Welt verändern, damit ich mich in ihr wohler fühlte.«
    »Aber das brauchst du jetzt nicht mehr zu tun, nicht wahr? Es gibt keinen Grund mehr, in einer verrückten Welt zu leben, weil du selbst nicht mehr durcheinander bist. Du bist geheilt, Braglob. Dein Wahnsinn ist zusammen mit dem Wanderer verschwunden. So ein kleiner Banngesang kann sehr große Wirkungen zeitigen.«
    Mudge hatte sich wieder zu Colin gesellt, nun beugte er sich vor, um dem Koala zuzuflüstern: »Ge'eilt, sagt er. Schau sie dir nur an, wie sie da rumste'en und sich angrinsen. wenn de mich fragst, sind die jetzt beide verrückt.«
    Braglob hörte zu und nickte dabei langsam. »Es stimmt. Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern, was ich getan habe oder warum. Ich weiß nur noch, daß ich Angst hatte. Ich habe schon immer Angst gehabt. Schließlich haben mich meine Ängste von meiner Familie fortgetrieben, von meinen Freunden, meinem Heim. An diesen Ort hier, wo ich mich mit meinen Ängsten auseinander setzen wollte, indem ich die Welt veränderte. Ich mußte es tun, verstehst du nicht? Es war die einzige Möglichkeit.
    Meine Gefährten haben mich ausgelacht und gequält, bis ich schließlich in dieses abgelegene Gebiet geflohen bin, um ihrer Piesackerei zu entgehen. Sogar die aller kleinsten Einwohner, die Ratten und die Mäuse und die Würmer haben mir Dinge hinterher geworfen und mich aus ihrer Mitte vertrieben. Also bin ich hierher gekommen, um meine Kunst zu üben. Ich habe fleißig studiert. Und ich habe den Wanderer eingefangen! Etwas, von dem die Bücher behaupteten, es sei unmöglich. Ich, Braglob, habe dies vollbracht.« Er suchte die Höhle hinter Jon- Tom ab. »Und nun ist er verschwunden, nicht wahr?«
    Jon-Tom nickte. »Verschwunden wie dein Wahnsinn und die Angst, die dich in den Wahnsinn getrieben hat. Du konntest nicht mit deinen geheimen Ängsten leben, nicht wahr? Du konntest nicht damit zurecht kommen, daß du ein großer Vielfraß warst und doch zugleich ein Feigling.«
    »Du verstehst es also. Aber jetzt bin ich nicht mehr ängstlich. Ich fühle mich so, wie ich sein sollte. Die Ängste sind fort, allesamt, zusammen mit dem Schmerz und der Pein, die mich jeden Tag begleiteten, hier.« Er rieb sich den Hinterkopf und den Nacken. »Ich fühle mich... normal.« Sein Lächeln verschwand.
    »Aber ich wollte die Welt verändern. Das kann ich jetzt nicht mehr tun. Ich wollte sie beherrschen. Sag mir, Mensch, ist es besser, ein geistig gesundes, aber gewöhnliches Leben zu führen oder ein verrückter Kaiser zu sein?« Er griff nach der wuchtigen Streitaxt, die noch immer an der Stelle lag, wo er sie hingeworfen hatte. »Ihr habt mir zwar meine geistige Gesundheit zurück gegeben, dafür habt ihr mir aber auch meine Träume geraubt.«
    Jon-Tom wich einen Schritt zurück und ließ den Blick schnell von der Axt auf Braglobs Gesicht huschen. Die Sache entwickelte sich nicht gerade so, wie er es erwartet hatte. Der Vielfraß verhielt sich nicht nur alles andere als dankbar, er schien sogar über irgend etwas höchst verärgert zu sein.
    »Ihr hättet mich in Ruhe lassen können,

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