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Die Pfade des Wanderers

Die Pfade des Wanderers

Titel: Die Pfade des Wanderers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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auch langsam in die Jahre, ich brauche jemanden, der jung und kräftig ist...«
    »Um Ihnen über rauhes Gelände zu helfen, ich weiß, ich weiß«, sagte Jon-Tom, der sich das Gejammer des Hexers schon oft genug hatte anhören müssen. »Ich habe doch gesagt, daß ich mitkomme, oder? Ich habe schließlich keine Wahl. Wahrscheinlich hat keiner von uns die Wahl, nehme ich an, wenn es um die Stabilität der ganzen Welt geht. Wie sieht dieses Wandererding überhaupt aus?«
    Clodsahamp antwortete achselzuckend: »Das weiß niemand. Es heißt, daß es wie irgend etwas aussehen kann oder auch wie nichts. Wie ein Baum, ein Stein, ein Luftzug. Wir beide definieren das, was wir sehen, nach dem Maßstab dessen, mit dem wir vertraut sind. Neue Anblicke vergleichen wir mit der Natur, die wir kennen. Der Wanderer ist keine bloße Laune der Natur; er ist eine Laune der Übernatur. Es heißt, daß er von seiner Gestalt und Zusammensetzung, von seiner Struktur und seinen Umrissen her so ist wie viele Individuen, die ich kenne: nämlich unstabil. Es gibt uralte Überlieferungen, die darauf beharren, daß sein Anblick angenehm sei. Auch besitzt das Ding keinen bösartigen Charakter. Es stört uns nicht absichtlich oder weil es böse Zwecke verfolgte. Die Störungen und Aufwallungen sind vielmehr die unvermeidliche Konsequenz seiner eigenen Natur. Ich vermute, daß es sogar sehr nett wäre, diesem Ding einmal zu begegnen, wenn es nicht die unglückselige Angewohnheit hätte, das Universum, in dem es sich gerade aufhält, in den völligen Wahnsinn zu treiben.«
    »Und Sie sind sich ganz sicher, daß wir es mit eben diesem Ding zu tun haben?«
    »Nur ein Wanderer könnte die Welt auf solche Weise durcheinanderbringen«, versicherte ihm Clodsahamp. Der Hexer hatte inzwischen die Gestalt eines ältlichen Elchs mit leuchtendgelben Schwingen angenommen. Die Flügel brauchte er auch, denn er hockte oben'im Wipfel einer hundert Fuß hohen Fichte. Jon-Tom blickte in den schwindelerregenden Abgrund unter seinen eigenen baumelnden pelzigen Beinen und mühte sich mit aller Gewalt ab, um sich an dem Wipfel seines eigenen Baumes festzuhalten. Er sah keinen Grund, der Einschätzung des Hexers zu widersprechen.
    Diesmal dauerte die Störung länger, fast drei Minuten, bevor die Welt wieder in die Wirklichkeit zurückgerissen wurde. Jon- Tom atmete erleichtert auf, als es deutlich wurde, daß sie wieder in die Realität von Clodsahamps Baum zurück gekehrt waren. Natürlich hatten sie sich in Wirklichkeit gar nicht bewegt, hatten sie sogar nie verlassen. Nur die Wirklichkeit selbst hatte sich bewegt.
    »Und Sie sind sich sicher, daß wir hier wirkliche Veränderungen durchmachen und nicht einfach nur zum Opfer irgendeiner raffinierten Massentäuschung geworden sind?«
    »Das hättest du schon selbst heraus gefunden, wenn du von dem Baum herabgestürzt wärst, auf dem du gerade eben noch kauertest«, versicherte Clodsahamp. »Natürlich hättest du dich danach zurück verwandelt, aber dann hättest du dich auf dem ganzen Boden hier verteilt. Gewiß, du hattest auch Flügel, aber wäre dir ihr Gebrauch in dem kurzen Augenblick des Absturzes auch klar geworden?«
    »Langsam sehe ich ein, warum wir diesen Wanderer aufstöbern und möglichst bald befreien sollten.« Er schritt hinüber zum Waschbecken und goß sich ein Glas Wasser aus dem Krug ein, der daneben im Regal stand. Nur daß sich das Glas anstelle von Wasser mit einer beunruhigend lärmenden blauen Flüssigkeit füllte, die heftige Blasen schlug und schäumte. Er hatte den eindeutigen Eindruck, daß sein Getränk wütend auf ihn war.
    Das Glas glitt ihm aus den Fingern. Während es herabstürzte, nahm das Zischen geradezu epische Proportionen an. Jon-Tom stürzte zu der gegenüberliegenden Seite des Betts hinüber, während Clodsahamp sich in seinen Panzer zurückzog. Von dem explosiven blauen Zischen angetrieben, schoß das Glas wie eine Rakete durch den Raum, prallte von plötzlich gummiartig gewordenen Wänden ab und jagte wie wild hinter dem Wesen her, das es gewagt hatte, aus ihm zu trinken. Nur knapp verfehlte es Jon-Toms Kopf, als der unter das Bett kroch.
    Da sie weder ein Schmetterlingsnetz noch eine Schrotflinte besaßen, konnten sie lediglich warten, bis das Zischen seine Kraft verloren hatte. Dies geschah beinahe exakt im selben Augenblick, als sie in die Wirklichkeit zurückglitten und die Störung aufhörte. Nunmehr mit ganz gewöhnlichem Wasser gefüllt, verlor das Glas mitten in

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