Die Pfanne brät nicht!
außer Atem vorne ankommt: «Kannst du denn nicht warten, Mensch?» Was die Herren aber gerne in Kauf nehmen, haben sie doch ihr Ziel erreicht, der Shopping-Tour ein schnelles Ende zu setzen.
Eine Kundin kauft immer die gleiche Sorte Brot. Das große Mühlenbrot. Am Stück und verpackt in einer Papiertüte. Sofort nachdem sie es bezahlt hat, nimmt sie das Brot aus der Tüte, wirft die Verpackung in den Mülleimer und steckt das nackige Brot in ihre Tasche. Irgendwann siegt meine Neugier. Ich frage sie, warum sie das Brot immer ohne Verpackung mitnimmt. Sie grinst und antwortet augenzwinkernd:
«Mein Mann schwört auf dieses Brot. Der isst nur dieses Mühlenbrot von THEO , ein anderes kommt ihm nicht ins Haus! Aber wenn er wüsste, dass das von THEO ist, würde er es nicht essen. Brot von THEO lehnt er rigoros ab! Nur vom Bäcker!»
Grinsend fügt sie hinzu: «Tja, Männer WOLLEN belogen werden!»
Eine jüngere Frau kam mit ihrer Freundin ganz aufgelöst zu mir. Sie hätte vor zwei Tagen unter anderem einen Strauß Blumen gekauft. Nun bräuchte sie ganz dringend genau diesen Bon, auf dem auch genau alle anderen Artikel aufgelistet seien, die sie gekauft hätte. Leider konnten wir ihr da nicht helfen, und einen anderen Bon mit Schnittblumen drauf wollte sie nicht. Sie war ganz verzweifelt und brach in Tränen aus. Schließlich rückte sie mit der Sprache heraus: Ihr Mann hatte ihr eine Szene gemacht. Er kam von der Arbeit nach Hause und sah den Blumenstrauß auf dem Tisch. Er glaubte ihr einfach nicht, dass sie ihn für sich selbst gekauft hatte. Er beschuldigte seine Frau, eine Affäre zu haben, und drohte damit, sie zu verlassen, wenn sie den Beweis in Form eines Kassenbons mit dem gesamten Einkauf nicht vorweisen könnte. Sachen gibt’s! Gerne hätten wir ihr den Tipp gegeben, sie sollte den Trottel doch bloß ziehen lassen.
Es gibt aber auch kleine nette Begebenheiten, die einem irgendwie das Herz erweichen und Hoffnung darauf machen, dass man auch nach vielen Ehejahren noch das Zusammenleben mit Humor meistern kann:
Ein schon in die Jahre gekommenes Ehepaar. Beide packen flott ihren Einkauf in den Wagen. Dabei frotzelt er erst mit seiner Frau herum und brummelt dann unverständliche Worte vor sich hin, worauf sie mir zuzwinkert und meint: «Wenn der anfängt, mich zu siezen – oje, dann muss ich aufpassen! Dann wird’s gefährlich!»
Ein älteres Paar, schätzungsweise beide um die 75 Jahre alt. Die Waren sind gescannt, ich nenne dem Herrn den Betrag, den er zu zahlen hat: « 41 Euro und 6 Cent, bitte!»
Er meint: «Sechs hab ich!»
Woraufhin sie staubtrocken erwidert:
«Dat müsst isch äwer wisse!»
Beide brechen in Lachen aus und stecken alle in Hörweite damit an.
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Plaque-Alarm
Schantall hat’s gut! Sie hat keine Nase! Null Geruchssinn! Sie muss all das nicht ertragen, was uns so unter die Nase kommt. Die unterschiedlichsten Gerüche, die der Kunde so mitbringt, sind oft mehr als gewöhnungsbedürftig. Unzählige Knoblauch-, Alkohol- und Nikotinfahnen dringen in unsere feinen Riechorgane. Auch was die übrigen Körperöffnungen so zutage bringen, ist schon ein Kapitel wert.
Ein männliches Exemplar, zur Sommerzeit gerne im grauen Schiesser-Feinripp-Trägerunterhemd. Äußerst figurbetont! Besonders am Bauch! Er roch so stark nach Knoblauch, dass man ihn von Gang zu Gang verfolgen konnte, ohne ihn sehen zu müssen. Aus jeder Pore quoll der Duft. An der Kasse wusste die Kollegin sich nicht anders zu helfen, als sich schnell eine Wäscheklammer an die Nase zu stecken. Das war damals! Heutzutage laufen wir nur blau an und stehen kurz vor der Ohnmacht, denn das mit der Wäscheklammer dürfen wir uns natürlich nicht mehr erlauben!
Zu den absoluten Härtefällen zählen zwei unserer Stammkunden: Den einen nennen wir den «Mann aus den Bergen». Seine Gesichtszüge unter dem wilden Gestrüpp aus Kopf- und Bartbehaarung sind kaum zu erkennen. Im Grunde ein armer Kerl! Er ist obdachlos, verbringt die Nacht meist auf der Parkbank gegenüber und besitzt offensichtlich nur das, was er am Körper trägt. Und das stinkt erbärmlich! Besonders die Hose, die er wohl nie auszieht, selbst zum Urinieren nicht. Diesen penetranten Gestank kann man nicht beschreiben. Nur so viel: Er gehört zu der seltenen Sorte, die sich – nachdem der Stinker wieder raus ist – eine geschlagene Stunde im Laden festbeißen können und die man abends noch glaubt in der Nase zu haben.
Der
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