Die Pfanne brät nicht!
weil die Folie mit dem Strichcode fehlt. Oder eine Schale mit perfekten Nektarinen, noch vollzählig, nur die Netzhülle fehlt. Wenn man bedenkt, wie viele Lebensmittel in Supermärkten oder schon direkt beim Erzeuger weggeworfen werden, nur weil sie nicht schön sind – die Kartoffel nicht rund genug oder die Gurke zu krumm! Es ist ein Verbrechen an der Menschheit! Nicht mehr und nicht weniger! Einfach unfassbar! Skandalös!
Da steht einer und drückt eifrig auf den Tomaten herum. Durch die Verpackung hindurch presst er wieder und wieder seine Finger in jede einzelne!
«Davon werden sie auch nicht schöner», ermahne ich ihn. Daraufhin legt er die Packung weg, nimmt eine andere und legt sie in seinen Einkaufswagen.
Ein anderer dreht eine volle Kiste Bananen um und kippt den Inhalt mit Schwung auf die darunterliegenden Bananen.
«Hallo, was meinen Sie, wer die noch kauft? Die werden doch matschig und braun davon!»
Als Antwort bekomme ich ein Schulterzucken und: «Ich brauche aber den Karton!»
Aber nicht nur der Verbraucher ist schuld. Der kennt es ja nicht anders. Der weiß vor lauter Schönheitswahn bald nicht mehr, was in der Natur wächst oder was maschinell hergestellt wird. Weiß er noch, ob eine Kartoffel am Baum oder in der Erde wächst? Wie eine Kuh aussieht oder wie viele Beine so ein Huhn nun wirklich hat? Na vier! Das weiß doch jedes Kind! Immer vier Schenkel in der Verpackung. Manche Hühner haben aber auch sechs.
Und derjenige, der nicht so auf das Äußerliche achtet, der nicht nur die glattesten Äpfel isst, kriegt wiederum kaum eine Chance, für seine Einstellung belohnt zu werden. Er ist bereit, das Netz mit Orangen, in dem nur eine einzige gammelig ist, zu einem geringeren Preis zu kaufen. Meist wird jedoch nur müde abgewunken: Die Verbuchung ist zu kompliziert, oder es schadet dem Warenwirtschaftssystem. Oder es wird einfach nicht gern gesehen, weil es wiederum einige ganz clevere Spezialisten unter den Kunden gibt, die dann am nächsten Tag die Orangen zurückbringen, um sie in Unversehrte umzutauschen.
«Wo haben Sie denn den Joghurt fürs Klo?»
«Bitte???»
«Na, den Joghurt fürs Klo!»
Ich schnalle überhaupt nichts! Überlege schon, ob sie damit ihre Pilzinfektion in der Genitalgegend behandeln will … «Äh, ich weiß nicht, was Sie meinen. Wollen Sie damit das Klo putzen, oder wie?» Vielleicht ist es ja der ultimative Hausfrauen-Tipp, die Toilette mit Milchsäurebakterien zum Strahlen zu bringen?
«Quatsch! Nä, der Joghurt für den Darm. Wo man von aufs Klo gehen muss!»
Sie spricht also von dem allseits bekannten Joghurt, der die Verdauung anregt. Da soll mal ein Mensch draufkommen!
Ein heulender Ton schallt durch den Laden. Ich stöhne auf! Schon wieder der Pfandautomat! Da war ich doch vor einer Minute erst. Und da steht noch immer derselbe Kunde und kämpft mit seinem Leergut.
«Der ist bestimmt voll!», meint der Kunde.
Auf der Anzeige steht aber mal wieder Störung. «Nein, der ist eben erst geleert worden.»
«Na, die blöden Automaten, die machen auch, was sie wollen.»
Ich stimme ihm zu, dabei ist in den seltensten Fällen der Automat daran schuld, sondern der, der ihn bestückt.
Erst mal wäre dringend zu beachten, dass auf dem Automaten «Einwegflaschen» steht. Also kann Mann oder Frau so viele Dosen, Glasflaschen, Mehrwegflaschen und leere Marmeladengläser reinstopfen, wie er oder sie will – et jeht nischt!
Zweitens steht da: «Bitte mit dem Boden voran einlegen». Da kennt der nix! Da ist er eigen!
Drittens: Wenn der Kunde die Bierflasche hineinsteckt und dann bemerkt: «Halt, da war doch noch was drin!», dann danach greift, um den guten Schluck noch zu retten, dann ist das Gerät erst recht ungehalten und klagt den vom Entzug Gepeinigten sogar noch an: «Diebstahlversuch im Flaschenteil!»
Viertens: Der schlaue Automat liest das Pfandzeichen, das sich auf der Banderole der Flasche befindet. Ist diese nicht mehr vorhanden, kann er beim besten Willen auch nichts lesen.
Und fünftens: So schlau ist er auch wieder nicht, denn er kann immer nur eine Flasche nach der anderen lesen. Die Kundin, die sage und schreibe neun Flaschen gleichzeitig hineinstopfte, sodass kein Lüftchen mehr durchpasste – ich frage mich bis heute, wie sie das geschafft hat –, hat ihn daher schier zum Exodus gebracht. Tilt, Error, Zappenduster!
Sechstens und zu guter Letzt: Der Flaschenschlucker hat eine Seele, und die ist eindeutig maskuliner Natur. Zumindest
Weitere Kostenlose Bücher