Die Pfanne brät nicht!
Klingeln nicht gehört.
Nach einer Weile meint meine Kollegin an der Kasse zu der anderen: «Wo bleibt die nur wieder? Ist die eingepennt? Macht die ein Nickerchen, oder was?»
Der Sänger meint einen schlüpfrigen Kommentar abgeben zu müssen: «Die macht sicher ein Fickerchen.»
«Wie bitte?», fragt die Kollegin und dachte, sich verhört zu haben.
«Na, ein Vickerchen mit V – höhöhö.»
Legastheniker ist er also auch noch!
Als ich mich schließlich daranmachte, die netten Herrschaften abzukassieren – die Gattin war schon raus –, ging es schon wieder los. Diesmal der Sohn.
Rechts von mir ist eine Ablage für größere Teile, dort lege ich ein gescanntes Paket Toilettenpaper ab, ohne zu bemerken, dass sich der Sohn, der gelangweilt mit einer Hand die Waren einräumt, seine andere Hand ganz cool dort abgestützt hatte. Aus dem Augenwinkel bemerke ich, wie er mich kampfeslustig mustert. Dann hebt er seine Hand, die unter dem Klopapier lag, leicht an, sodass die Packung in meinen Kassenraum fällt.
Sofort keift er mich an: «Ihnen ist da was runtergefallen. Heben Sie das sofort auf!»
Ich stelle das Kassieren ein, wende mich dem Vater zu und sage: «Also, von Anstand hat der wohl noch nie was gehört. Das hätten Sie ihm aber beibringen können!» Daraufhin entschuldigt sich der Vater tatsächlich aufrichtig für seinen missratenen Sohn!
Währenddessen suchte eine Kollegin, die Feierabend hatte, auf dem Parkplatz ihr Auto, um nach Hause zu fahren. Darin fand sie zu ihrem großen Erstaunen auf dem Beifahrersitz eine Dame vor, die darauf wartete, nach Hause chauffiert zu werden. Es war keine Geringere als die Frau des Sängers, die auf ihren singenden Vagabunden wartete, der aber drinnen immer noch damit beschäftigt war, uns auf die Nerven zu gehen. Sie wollte den Wagen meiner Kollegin partout nicht verlassen. Das hat man nun davon, wenn man vergisst, die Autotüren zu verriegeln: Meine Kollegin musste dort so lange warten, bis der Ehemann seine verwirrte Frau aus dem Wagen geholt hatte und die glückliche Familie wieder vereint war.
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Durchgeknallt –
der Nächste, bitte!
«Ich habe hier eine Luftmatratze gekauft. Die verliert Luft. Ist das normal?»
JA KLAR ! DAS GEHÖRT SO !
Was ist eigentlich normal? Wer ist normal? Welches Verhalten ist normal? Darüber kann man sicherlich streiten.
Aber manches, was uns unsere Besucher so darbieten, gehört ganz eindeutig in die Kategorie «Vollkommen durchgeknallt»!
Oder was meinen Sie? Kann man es als allgemein verbreitet ansehen, was eine unserer speziellen Kundinnen so vor dem Kühlregal treibt? Handelt es sich um ein schamanisches Ritual oder gar um Teufelsaustreibung? In einer Hand hält sie ein Stück Ziegenkäse, in der anderen ein Silberkettchen mit einem Pendel dran. Und das schwingt sie höchst konzentriert über dem Stück Käse. Dann legt sie es weg, nimmt ein anderes und wiederholt die Prozedur. Seltsam! Was mag der Käse ihr wohl flüstern? «Nimm mich jetzt!»? Oder welche esoterischen Schwingungen sind wohl von der Ziege in die Milch und letztendlich in den Käse gelangt? Ich weiß es nicht und will es auch gar nicht wissen!
«Ist es immer um 15 : 00 Uhr so ruhig hier?»
JA ! IMMER !
Ich saß in der Kasse, plötzlich rumste es gewaltig. Das kam aus dem Eingangsbereich. Kurz darauf kam ein Mann zu mir, der sich die Stirn hielt. Dort leuchtete eine dicke, rote Beule. Er beklagte sich bitterlich bei mir, dass die Tür-Automatik wohl defekt sei. Gerade als er eintreten wollte, sei die Schiebetür zugegangen. Ups! Das sah mir ganz nach einer Schmerzensgeld-Forderung aus. Ich gab dem Mann etwas zum Kühlen und ging zur Tür, um die Funktion zu prüfen. Sie tat ihren Dienst einwandfrei. Aber an der Glasscheibe neben der Tür konnte man eindeutig einen großen Fettfleck erkennen! Dem Kunden musste ich dann leider erklären, dass er gegen die Scheibe gelaufen war …
« 20 Euro 26 , bitte!»
Ein irres, fast schon hysterisches Lachen schlägt mir entgegen.
«Das ist ja lustig! Das gibt’s ja nicht!», und erneut kräht sie voller Freude los.
Krampfhaft denke ich nach, womit ich ihr wohl diesen sexuellen Höhepunkt beschert haben könnte?
«Eine Schnapszahl!»
Eine Kundin kommt zur Kasse. Unter dem Einkaufswagen liegen drei Pakete Toilettenpapier. Ich bitte sie, mir eines anzureichen, da ich den Strichcode scannen muss. Sie bückt sich zum Wagen hinunter und fummelt und frickelt eine Weile herum. Dann kommt sie
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