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Die Pfanne brät nicht!

Die Pfanne brät nicht!

Titel: Die Pfanne brät nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Diestel
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zerbarsten. Die Kundin war zur falschen Zeit am falschen Ort – und die Frisur noch dazu frisch gewaschen, gelegt und gefönt! Eine Milchfontäne aus mehreren Litern schoss auf sie herab und ergoss sich ausgerechnet auf die kurz zuvor teuer bezahlte Dauerwelle. Aber die Kundin nahm es mit Humor, denn das Bild, das sie bot, war einfach zum Totlachen.
     
    Wir werfen gerne immer mal was durch die Gegend. Je mehr es scheppert, desto mehr Freude kommt auf. Tausende von Duftkerzen in allen Varianten kullern auf den Boden und müssen puzzlemäßig nach allen Regeln der hohen Mathematik wieder in die Kisten gestapelt werden. Hundert zerborstene Gläser Rote Beete sind auch nicht zu verachten. Aber als Krönung der THEO -Unfälle geht wohl die hohe Palette Bier in die Geschichte ein, die komplett im Weinregal lag. Eine Sauerei ohnegleichen!
    Wir werfen aber nicht nur tote Materie, sondern auch lebende – unsere Kunden. Also sehen Sie sich besser vor, wenn sich jemand von der THEO -Chaos-Truppe nähert. Sie könnten kopfüber in einem Container mit Angelhaken landen oder Bekanntschaft mit einem Elektrohubwagen machen, der dafür sorgt, dass Sie in Zukunft ihre Schuhe in einem Geschäft für Tauchzubehör erwerben müssen. Oder wo bekommt man diese modischen, platten, langen, schwarzen Plastikschuhe?
     
    THEO ist selbstverständlich mehrfach alarmgesichert. Es gibt deshalb auch mehrere Möglichkeiten, Alarm auszulösen. Was wir selbst auch immer mal wieder tun. Unbeabsichtigt. Aber das hebt die Stimmung.
    Ich habe mal wieder Vertretung, soll heißen, der Chef hat frei, und ich habe den ganzen Kram am Hals. Am Abend schalte ich beim Verlassen der Filiale die Alarmanlage scharf, als plötzlich die Sirenen losjaulen. Der Krach ist ohrenbetäubend! Sofort fangen meine Hände an zu zittern. Ich bin kaum fähig, mein Handy zu bedienen. Ich mache es kurz: Im Laufe meines Fast-Nervenzusammenbruchs an diesem Abend löste ich noch zwei weitere Male den Alarm aus und war überzeugt, die halbe Stadt würde jetzt angerast kommen. Zumindest aber doch ein winziges Polizeiautochen, das mir zu Hilfe eilen wollte. Aber nada! Nix! Niente! Nothing!
    Wochen später schließe ich gerade den Tresor. Minuten darauf bekomme ich einen Anruf von der Polizei, es hätte einen Alarm gegeben. Ich weiß von nichts. Kurze Zeit später klopfen zwei Polizeibeamte an meine Tür, um nach dem Rechten zu sehen und meine Personalien aufzunehmen. Immerhin! – Was lernen wir denn daraus? Wenn’s direkt ums Geld geht, wird anscheinend automatisch unser Freund und Helfer verständigt!
    Ich frage mich nur, was genau meine Kollegin getan hatte, als sie mal den Alarm auslöste. Die Reifen der Polizeiautos quietschten, und die Sirenen heulten. In null Komma nix stand eine halbe Hundertschaft – oder war es eine Abordnung der GSG 9 ? – auf der Matte. Bis an die Zähne bewaffnet und die Gewehre im Anschlag umstellten sie das Gebäude. Hollywood lässt grüßen! Ich war schon neidisch! Obwohl – in der Haut meiner Kollegin mochte ich da auch nicht stecken! Musste sie doch dem Leiter der Antiterroreinheit erklären, dass sie den Alarm wohl versehentlich ausgelöst hatte.

[zur Inhaltsübersicht]
    Liebeserklärung an unsere Kunden
    Und nun zu den eingangs erwähnten übrigen 80  Prozent der Kunden – denn es wird Zeit! Zeit für ein bisschen Romantik.
    Wir lieben unsere Kunden! Die meisten jedenfalls. Und das ist nicht gelogen!
    Besonders dann, wenn wir mal wieder in einer fremden Filiale aushelfen mussten und danach zurückkommen, wird uns klar, was wir für eine tolle Kundschaft in unserem eigenen THEO haben. Mindestens 80  Prozent unserer Kunden sind schwer in Ordnung. Ihnen widme ich auch hiermit dieses letzte und vor Schmalz triefende, sentimentalste Kapitel. Die restlichen 20  Prozent lieferten mir den Stoff für alle anderen Kapitel. Dafür danke ich ihnen aufrichtig!
    Kunden sind nicht überall gleich. Obwohl das immer behauptet wird, es stimmt nicht! Allein schon die regionalen Unterschiede sind immens: Der Kundenkontakt in einem THEO in der Fußgängerzone im sozialen Brennpunkt einer Großstadt ist durch die ständig wechselnde Laufkundschaft schwieriger und unpersönlicher als auf dem Land. Es gibt mehr Diebstähle, mehr Betrunkene und mehr Obdachlose.
    Steht der THEO in einem Feriengebiet, gibt es ebenfalls nur wenige Stammkunden. Dort ist das Bild eher von Touristen geprägt. Und durch die vielen ausländischen Kunden wird dem Kassenpersonal mehr

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