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Die Pfeiler des Glaubens

Die Pfeiler des Glaubens

Titel: Die Pfeiler des Glaubens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ildefonso Falcones
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über den Rücken – zunächst über der Marlota, dann spürte er ihre Hand auf seiner nackten Haut.
    »Du … Du musst zum König«, flüsterte sie plötzlich und löste sich aus seiner Umarmung. »Ich werde auf dich warten.«
    Ich werde auf dich warten. Erst bei diesem Versprechen öffnete Hernando wieder die Augen. Ihre großen schwarzen Mandelaugen zeigten keine Spur von Scham.
    »Ich werde auf dich warten«, versprach sie noch einmal.

13
    A ben Humeyas Feldlager war ein Sammelpunkt für all jene Morisken, die noch an den Aufstand glaubten. Die anderen, die die Hoffnung bereits aufgegeben hatten, waren desertiert und somit dem Aufruf des Marquis von Mondéjar gefolgt: Der Generalkapitän begnadigte sie und stellte ihnen Geleitbriefe aus, damit sie wieder in ihren Dörfern leben konnten. Das große Zelt des Königs bot zwar nicht den Prunk des Herrenhauses in Ugíjar, war aber verhältnismäßig gut mit Lebensmitteln bestückt. Hernando, der sich in den prächtigen Gewändern und mit dem Lederbeutel voller Reales unbehaglich fühlte, wurde mit allen Ehren empfangen. Er übergab seinen Säbel einer Frau, dann wies man ihm einen Platz zwischen Partal und Gironcillo zu, der ihn freundlich anlächelte. Zu seiner Überraschung konnte Hernando seinen Stiefvater nicht unter den Anwesenden ausmachen.
    »Friede sei mit unserem Bruder, der die Schätze unseres Volkes gerettet hat«, sagte Aben Humeya zum Gruß.
    Ein Raunen der Zustimmung ging durch das Zelt, und Hernando kam sich zwischen den stattlichen Monfí-Anführern noch kleiner vor.
    »Genieß den Augenblick!«, rief ihm Gironcillo zu und klopfte ihm auf die Schulter. »Das Fest hier wird zu deinen Ehren ausgerichtet!«
    Musik setzte ein. Einige junge Frauen brachten Schüsseln mit Rosinen und Krüge mit Limonade, der sie eine Paste zusetzten. Sie stellten die Krüge auf die Teppiche vor die im Kreis sitzenden Männer. Die bedienten sich und sahen den Tänzerinnen in der Mitte zu: Manchmal tanzten sie allein, manchmal mit einem Monfí-Anführer. Selbst der behäbige Gironcillo ließ sich von einer jungen Frau dazu verführen. Er sang sogar!
    »Im Tanz bei einer maurischen Zambra«, grölte er und versuchte linkisch ihren Schritten zu folgen, »und endlich frei von Krieg und Gefecht, vereint mit dem schönen Geschlecht, in dir, du geliebte Alhambra!«
    Die Alhambra! Hernando hatte sofort die rote Festung von Granada vor den verschneiten Gipfeln der Sierra Nevada vor Augen. Alle priesen dieses wunderbare Bauwerk! Er stellte sich vor, wie er mit Fatima in den Gärten des Generalife-Palastes tanzen würde, er dachte an ihren Körper und an den goldenen Anhänger über ihrer Brust … Auch die Tänzerin, die ihn in diesem Moment aufforderte, trug eine Fatimahand um den Hals. Er hörte Applaus und Anfeuerungsrufe, während die Tänzerin versuchte, ihn im Takt zu führen. Um ihn herum drehte sich alles. Seine Füße bewegten sich zur Musik, sie hatten sich völlig verselbstständigt. Die junge Frau lachte und zog ihn an sich, er spürte ihre Nähe, so wie kurz zuvor bei Fatima.
    Während sie tanzten, brachte eine andere Frau noch mehr Krüge. Sie gab etwas von der Paste in die Limonade.
    Gironcillo stieß mit Partal an und genehmigte sich einen ausgiebigen Schluck.
    »Haschisch!« Er seufzte. »Aber heute brauchen wir das nicht, um gegen die Christen zu kämpfen.« Partal nickte wissend und ließ sich das Getränk schmecken. Er sah sich um. »Also, lasst uns in unserer Alhambra tanzen!«, rief er und hob seinen Becher.
    Hernando nahm seinen Platz nicht wieder ein. Die Lauten und Trommelschellen hörten auf zu spielen, und die Frau, die sich an ihren jugendlichen Tänzer schmiegte, sah fragend zu Aben Humeya hinüber. Der König verstand ihren Blick und lächelte ihr billigend zu. Daraufhin wurde Hernando von der Tänzerin vor das Zelt zu einer Art Verschlag geführt, in der sich auch die anderen Frauen aufhielten, die den König bedienten. Sie bemühte sich gar nicht erst um eine intime Atmosphäre. Sie stürzte sich ohne Vorwarnung auf Hernando, und alle anderen sahen dabei zu. In Windeseile entkleidete sie ihn, der nicht mehr in der Lage war, noch Widerstand zu leisten. Dann löste sie ihre Pluderhose und ihre Strümpfe. In dem Moment rief eine Frau: »Er ist nicht beschnitten!«
    Sofort waren sie alle bei Hernando, und einige wollten sogar sein steifes Glied berühren. Aber die Tänzerin, die sich mittlerweile ausgezogen hatte, warf ihren Gefährtinnen einen drohenden

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