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Die Pforten Des Hades

Die Pforten Des Hades

Titel: Die Pforten Des Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Saylor
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den im Wald versteckten Alexandros für die Morde verantwortlich gemacht!«
    »Genau. Aber hier in der Villa wärst du deines Lebens auch nicht sicherer gewesen. Sein Alternativplan für den Fall, daß du die Nacht hier verbringen würdest, sah vor, sich in dein Zimmer zu stehlen und dir eine Portion Bilsenkrautöl ins Ohr zu träufeln. Kennst du Wirkung?«
    Ein Schauer kroch über meinen Rücken. »Schweine-Bohnen-Öl; ich habe davon gehört.«
    »Ein weiteres Gift, das er in Rom gekauft und mitgebracht hatte, eine weitere Option, Lucius kaltzustellen, die nicht ganz so weit gegangen wäre wie Mord; bei den bekannten Wirkungen wärest du auf elegante Art ausgeschaltet gewesen. Man sagt, wenn man die richtige Dosis in das Ohr eines schlafenden Mannes träufelt, wird er am nächsten Morgen unzusammenhängend und wirr redend aufwachen, völlig verrückt. Du siehst also, Gordianus, hättest du die letzte Nacht hier auf deinem Zimmer verbracht, wärst du jetzt vielleicht nur noch ein sabbernder Schwachkopf.«
    »Und hätte Eco mir heute vor der Arena keine Warnung zugerufen, wäre ich vom Hals bis zum Nabel von einem Speer durchbohrt worden.«
    »Eine weitere von Fabius Aufmerksamkeiten. Als gestern Nacht nur einer der beiden gedungenen Mörder zurückkam und berichtete, daß du mit dem Umhang entkommen sein könntest, stellte er einen Gladiator als private Leibwache ab und postierte ihn versteckt über dem Eingang zu meiner Loge, um deine Ankunft abzupassen. Ohne mein Wissen hatte Fabius die Wachen entlassen, die normalerweise am Eingang zu meiner Loge stehen sollten, damit es keine Zeugen gab. Es war sein letzter verzweifelter Zug; hätte der Mörder dich erfolgreich aufgespießt, hätte er Fabius informiert, und du wärst weggeschafft worden, um mit den toten Gladiatoren zu verrotten, eine anonyme und unbetrauerte Leiche mehr.«
    »Und heute Abend wäre Faustus Fabius frei von jedem Verdacht gewesen.«
    »Ja«, seufzte Crassus, »und die Leute um den Golf würden die Mär von dem einzigartigen und prachtvollen Schauspiel verbreiten, das Marcus Licinius Crassus für sie inszeniert hat, und die Geschichten würden widerhallen von hier bis hinauf nach Rom und hinunter nach Thurii zu Spartacus Lager.«
    »Und neunundneunzig unschuldige Sklaven wären tot.«
    Crassus sah mich schweigend an und lächelte dann dünn. »Doch statt dessen ist das Gegenteil von all dem eingetreten. Ich glaube, Gordianus, du bist in der Tat ein Arm der Nemesis. Deine Arbeit hier hat nur den Willen der Götter vollendet. Wie anders, wenn nicht durch eine übermütige Laune der Götter, könnte es sein, daß ich heute abend hier sitze und den letzten exzellenten Falerner meines toten Vetters ausgerechnet mit dem einzigen Mann auf der Welt trinke, der glaubt, das Leben von neunundneunzig Sklaven sei wichtiger als die Ambitionen des reichsten Mannes von Rom?«
    »Was wirst du mit ihnen anfangen?«
    »Mit wem?«
    »Den einhundert.«
    Er schwenkte den letzten Schluck Wein in seinem Glas und starrte in die rote Flüssigkeit. »Für mich sind sie nutzlos geworden. Ich kann sie jedenfalls auf gar keinen Fall in dieses Haus oder auf eines meiner anderen Güter zurückkehren lassen; nach allem, was geschehen ist, könnte ich keinem von ihnen je wieder trauen. Ich habe erwogen, sie hier in Puteoli zu verkaufen, aber mir liegt nichts daran, daß sie ihre Geschichte am ganzen Golf verbreiten. Ich werde sie zu den Sklavenmärkten in Alexandria verschiffen lassen.«
    »Der thrakische Sklave, Alexandros -«
    »Iaia hat mich bereits angesprochen und gebeten, ihn mir als Geschenk für Olympias abkaufen zu dürfen. Aber das kommt natürlich überhaupt nicht in Frage.«
    »Aber warum nicht?«
    »Weil die Möglichkeit besteht, daß irgend jemand auf die Idee kommt, doch noch Anklage gegen Faustus Fabius zu erheben und einen Prozeß zu erzwingen; wie ich dir bereits erklärt habe, gelüstet es mich nicht nach einem öffentlichen Skandal. Ein Ankläger würde Alexandros natürlich als Zeugen aufrufen, aber ein Sklave darf ohne die Erlaubnis seines Herrn nicht aussagen. Solange Alexandros sich also in meinem Besitz befindet, werde ich nicht zulassen, daß er je wieder über die Angelegenheit spricht. Doch er muß außer Reichweite gebracht werden. Er ist jung und kräftig; wahrscheinlich werde ich ihn als Galeerensklaven oder Minenarbeiter einsetzen. Vielleicht schicke ich ihn auch auf einen Sklavenmarkt am an deren Ende der Welt, damit er still und leise

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