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Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition)

Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition)

Titel: Die Phoenix-Chroniken: Glut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Methode. Ich habe es mit Jimmy selbst auch schon versucht, es hatte aber noch nicht so ganz geklappt. Doch eine Vampirin/Dhampirin/Fellläuferin zu töten war eine ziemlich haarige Sache. Nicht, dass sie es nicht irgendwann fertigbrachte, wenn ich sie nur ließ. Früher oder später würde die Frau aus Rauch auf etwas stoßen, das einer Vampirin tatsächlich den Garaus machte, und dann würde sie sich langsam bis zum nächsten Wesen durcharbeiten. Irgendwie musste ich ihr ihre Zauberkraft rauben, und dank Whitelaw wusste ich auch genau, wie ich das anfangen konnte.
    „Ich nenne Sie nur sehr ungern Geisterschlampe“, sagte ich. „Auch wenn es zutrifft.“
    Eine rasche Handbewegung – und eine Pistole erschien aus dem Nichts. Bevor sie sie noch auf mich richten konnte, hatte ich ihr die Waffe auch schon aus der Hand geschlagen, und mit einem schabenden metallischen Geräusch schlitterte sie über den Boden. Als sie wie erwartet wieder auf meine Kehle losging, schnappte ich mir eine ihre Hände und murmelte: „Wie heißen Sie?“
    Zwar war der Trick nicht neu, aber er funktionierte. Sie hatte weder Zeit, mich abzuwehren, noch sich etwas Neues zu überlegen oder sich gar zu fragen, was ich im Sinn hatte. Ich berührte sie im selben Augenblick, als sie Lilith dachte.
    „Lilith?“ Der Schwung ihres Angriffs ließ sie an mir vorbeisegeln, und als ich sie losließ, landete sie ausgestreckt auf dem Boden. „Aber doch nicht … die Lilith?“
    Sie drehte sich auf den Rücken.
    „Sie können unmöglich die Lilith sein.“
    Ihre Augen weiteten sich, als ihr klar wurde, was ich vorhatte. Langsam hob sie den Arm, zweifellos um mich mit einem weiteren tödlichen Zauber zu belegen, aber ich vollendete meinen Zauber mit einem letzten: „Lilith.“
    Verzweifelt schrie sie auf, doch statt eines Tons kam eine schwarz glitzernde Staubwolke aus ihrem Mund, die vom Wind weggetragen wurde und in der Nacht verschwand.
    „Oh. Ich glaube, das war gerade Ihre Zauberkraft. Dumm gelaufen“, sagte ich und griff sie an.
    Ich hatte Vampirkräfte, sie flog ungefähr zehn Fuß durch die Luft, wollte sich gerade wieder mühsam aufrichten, als mein nächster Schlag sie traf.
    Bis jetzt hatte sie den Vorteil genossen, eine böse Hexe zu sein, aber ohne die Hexenkünste war sie nur noch böse.
    Da waren wir jetzt zu zweit.
    Sie landete jenseits der Pistole, die genau zwischen uns lag. Mit der Schnelligkeit eines Vampirs hatte ich mir das Ding schon geschnappt, bevor sie auch nur in die Richtung kriechen konnte, dann legte ich ihr die Mündung an die Schläfe.
    Die Frau aus Rauch erstarrte; ihre kohlrabenschwarzen Augen blickten zu mir auf, und hämisch sagte sie: „Mach doch.“
    Mein Finger zuckte schon. Der Gedanke, ihr das Gehirn wegzublasen, war verdammt verlockend, aber irgendetwas hielt mich doch zurück. Wahrscheinlich war es das selbstgefällige Lächeln, das hinter dem Spott lauerte.
    „Sie würden ja doch wieder heilen“, murmelte ich und schleuderte die Waffe weit, weit weg.
    Das selbstgefällige Lächeln trat nun offen zutage. „Ich kann alles heilen.“
    „Dann heilen Sie mal los“, sagte ich und machte einen auf Jimmy – riss sie wie einen trockenen Hühnerknochen entzwei.
    Als Mensch hätte ich das nie zustande gebracht. Es wäre nicht nur an einem Mangel an Kraft, sondern auch an einem Mangel an Ekelresistenz gescheitert. In meinem momentanen Zustand jedoch fand ich das herumspritzende Blut geradezu köstlich.
    Die Versuchung, mich darin zu baden, die Hitze, das Leben und die Energie auf meiner Haut zu spüren, das alles war nahezu überwältigend. Wahrscheinlich hätte ich es auch getan, nur dass der Körper da aufstand und nach mir griff.
    „Nun ist aber mal gut!“ Ich stolperte rückwärts, und was von der Frau aus Rauch noch übrig war, folgte mir.
    „Gib mir meinen Kopf.“
    Ich senkte den Blick. Noch immer hielt ich den Schädel in der einen Hand, und der sprach. Mein Leben war ein Film von Tim Burton.
    Der Körper verfolgte mich, die Hände griffen gar nicht nach mir, sondern nach dem abgetrennten Kopf. Hatte er ihn erst einmal zurück, würde er ihn dann auf den sprudelnden Hals setzen, und würde sich die Wunde damit verschließen?
    „Wie setze ich ihr ein Ende?“, murmelte ich. Im Geist durchforstete ich jede Einzelheit, alles, was ich bislang gelernt hatte.
    Ihre Magie hatte sie verloren, nun war sie nur noch ein böser Geist. Irgendwo hatte ich mal irgendwas über das Böse gelernt.
    Mit einem Schlag

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