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Die Plastikfresser

Die Plastikfresser

Titel: Die Plastikfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kit Pedler und Gerry Davis
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Gewindestange fest in ihrer Stellung hielt. Dann befestigte er am herausragenden Ende der Gewindestange einen Kreisschneider und eine Bohrratsche. Er bewegte die Ratsche hin und her, der Kreisschneider fräste sich rund um das Schloß in den Stahl der Tür. Seine Begleiter beobachteten ungeduldig den Fortgang der Arbeit und schwitzten in der Kälte. Heiße Stahlspäne fielen in den Schnee und zischten kurz auf.
    Drei Meter unter dem Eingang des Juwelierladens, in einem alten, aus Ziegelsteinen gemauerten Kanalisationsgewölbe aus Viktorianischer Zeit, folgte Mutant 59 seinem fest programmierten Lebensplan. Sich von den Bestandteilen zerfallener bio-löslicher Flaschen nährend, wuchs eine Generation nach der anderen heran, und jede der Mikroben produzierte ihr kleines Quantum Gas beim Abbau des Degrons – Gas, das die feuchten Tunnels füllte, langsam die Abflußrohre hinaufstieg und in Kellerräume der Häuser eindrang.
    Ackerman betrat die Geschäftsräume als erster, schritt an den entleerten Glasvitrinen vorbei und dann über eine mit schweren Teppichen belegte Treppe nach unten, während der Lichtschein seiner Taschenlampe im Vorübergehen das feudale Mobiliar und – auf der gewölbten Wand des Treppenhauses – exotische Drucke streifte. Schließlich richtete sich der Strahl auf einen gußeisernen Sicherungskasten mit einem Schalthebel. Schweigend reichte er dem dritten Mann, Alford, die Lampe, der sie auf die Schalter gerichtet hielt. Ackerman zerbrach die Siegel der Elektrizitätswerke und hob dann den Deckel von der Schaltung. Er nahm ein kleines Meßgerät mit Anschlußkabeln aus seiner Reisetasche und berührte mit den beiden Metallstöpseln zwei hellglänzende Kupferstäbe im Schalter. Der Zeiger des Meßgerätes blieb in Nullstellung.
    »Okay, kein Saft im Hauptschalter«, flüsterte er.
    »Dann an die Arbeit«, sagte Menzelos.
    Als sie sich weitertasteten, beklagte sich Alford: »Hier unten muß jemand hingeschissen haben. Mensch, was für ein Gestank!«
    »Komm schon, komm schon«, sagte Menzelos, riß Alford unwirsch die Lampe aus der Hand und leuchtete den Raum ab. »Da drüben! Da ist er!« Der Strahl riß den gedrungenen, schwarzen Safe aus der Dunkelheit.
    Niemand bemerkte den kleinen, aufschwellenden Schaumpilz über dem Ausguß des Waschbeckens in der Ecke.
    Im Schein der Taschenlampe untersuchte Alford das Safe: »Für das Ding brauch’ ich kein Schweißgerät. Das ist ein Parkstone Superior. Hier: zwei Schloßsperren. Zwei auf der Schlüsselseite, zwei auf der Angelseite. Da reicht Sprengstoff. Keine Sorge.«
    Zwanzig Minuten später hatte Ackerman vier Dreiachtelzoll-Löcher in die Umhüllung des Safes gebohrt. Die Löcher lagen dicht neben den Schloßsperren.
    Menzelos verlegte Drähte, die zu einem zylindrischen Stapel kleiner Nickelkadmium-Batterien führten. Alford hatte den Teppich von der Treppe gerissen und ihn auf dem Fußboden vor dem Safe aufeinandergeschichtet.
    Ackerman holte eine Kakaobüchse aus seiner Reisetasche und spachtelte den Plastiksprengstoff heraus. Rollte ihn zu langen Würsten zusammen und stopfte sie in die frischgebohrten Löcher. Dann befestige er vier röhrenförmige Zünder in den aus den Löchern herausragenden Sprengstoff. Aus jedem Zünder hingen zwei Drähte heraus. Schließlich nahm er eine Kugel weichen Ton, teilte sie in vier gleiche Klumpen auf und packte sie sorgsam um jeden Zünder, wobei er die Drähte herausragen ließ.
    Menzelos nahm die Drahtpaare, schloß sie an die Klemmen eines grob zusammengefügten Kabelkastens an und verlegte das Hauptkabel die Treppe hinauf; die Batterien nahm er mit. Alford packte den Teppich um die Vorderseite des Safes und stützte ihn mit zwei umgekippten Bürostühlen ab.
    Der Schaum breitete sich vom Ausguß über den Boden des Waschbeckens aus.
    Menzelos rief oben von der Treppe den beiden Männern zu: »Los, jetzt! Kommt rauf!«
    Alford und Ackerman leuchteten mit der Taschenlampe noch einmal alles ab, dann gingen sie, die Treppe hinauf, zu Menzelos.
    Die drei Männer kauerten sich in eine Ecke des Geschäftsraumes.
    »Schau noch mal nach draußen, Lennie«, sagte Menzelos. »Sieh nach, ob keiner kommt!«
    Alford ging ans Schaufenster und blickte die Straße hinauf und hinunter und vergewisserte sich, daß sie menschenleer war. »Alles klar. Niemand in der Nähe.«
    Menzelos befestigte behutsam das eine Kabel an den Batterien und das andere an einem Schalter, der seitlich mit Isolierband befestigt war.
    Im

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