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Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Titel: Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Ruhe.«
    »Seid Ihr deshalb zu uns gekommen?«
    »Nein«, sagte ich. »Eigentlich nicht. Ich war unterwegs nach Avalon, als ich Lance fand. Ich konnte ihn nicht liegen lassen, und als ich ihn zu Euch gebracht hatte, wurde ich in diesen Aspekt meines üblen Tuns verwickelt.«
    »Avalon? Es war also eine Lüge, als Ihr sagtet, es wäre vernichtet worden?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »O nein. Unser Avalon wurde zerstört, doch in den Schatten mag sich durchaus ein Avalon finden, das dem alten gleicht.«
    »Nehmt mich mit Euch!«
    »Seid Ihr verrückt?«
    »Nein, ich möchte das Land meiner Geburt wiedersehen, so groß die Gefahr auch sein mag.«
    »Ich gedenke dort nicht zu verweilen«, sagte ich, »sondern mich lediglich zum Kampf zu rüsten. In Avalon gibt es ein rosafarbenes Pulver, welches Juweliere verwenden. Ich habe einmal eine Handvoll davon in Amber angezündet. In Avalon will ich mir nur dieses Pulver beschaffen und dann Gewehre bauen, mit denen ich Amber belagern will, um den Thron zu erringen, der rechtmäßig mir gehört.«
    »Was ist mit den Elementen außerhalb der Schatten, die Ihr erwähntet?«
    »Um die kümmere ich mich später. Wenn ich vor Amber unterliege, sind sie Erics Problem.«
    »Ihr sagtet, er hätte Euch geblendet und in ein Verlies geworfen.«
    »Das ist wahr. Mir sind neue Augen gewachsen. Dann konnte ich fliehen.«
    »Ihr seid wirklich ein Dämon.«
    »Das hat man schon oft von mir behauptet. Jetzt leugne ich es nicht mehr.«
    »Nehmt Ihr mich mit?«
    »Wenn Ihr wirklich wollt? Unser Ziel wird sich allerdings von dem Avalon unterscheiden, das in Eurer Erinnerung lebt.«
    »Nach Amber!«
    »Ihr seid ja wirklich verrückt!«
    »Nein. Seit langem ersehne ich die Rückkehr in die sagenhafte Stadt. Wenn ich Avalon wiedergesehen habe, möchte ich einmal etwas Neues probieren. Habe ich mich nicht als guter General erwiesen?«
    »Ja.«
    »Dann unterweist mich an den Gebilden, die Ihr eben Gewehre nanntet – und ich helfe Euch bei Eurem größten Kampf. Ich habe nicht mehr allzu viele gute Jahre zu erwarten, das weiß ich. Nehmt mich mit.«
    »Es mag dazu kommen, daß Eure Knochen am Fuße Kolvirs bleichen – neben den meinen!«
    »Welcher Kampfausgang ist schon gewiß? Das Risiko gehe ich ein.«
    »Wie Ihr wollt. Ihr dürft mitkommen.«
    »Vielen Dank, Lord.«
    In jener Nacht blieben wir in unserem Lager an Ort und Stelle und ritten am nächsten Tag in die Burg zurück. Dort machte ich mich auf die Suche nach Lorraine. Ich erfuhr, daß sie mit einem ihrer früheren Liebhaber geflohen war, einem Offizier namens Melkin. Obwohl sie ziemlich bestürzt gewesen war, mißfiel mir der Umstand, daß sie mir keine Gelegenheit gegeben hatte, Dinge zu erläutern, die sie lediglich als Gerüchte kannte. Ich beschloß den beiden zu folgen.
    Ich bestieg Star, drehte meinen schmerzenden Hals in die Richtung, die sie angeblich eingeschlagen hatten, und nahm die Verfolgung auf. In gewisser Weise konnte ich ihr nicht gram sein. Mein Empfang in der Burg war nicht so ausgefallen, wie es der Sieger über den Gehörnten hätte erwarten können, wäre er ein anderer gewesen als ich. Die Geschichten vom hiesigen Corwin hatten sich ziemlich hartnäckig gehalten, und jede dieser Geschichten hatte etwas Dämonisches. Die Männer, mit denen ich gearbeitet hatte, die mit mir im Kampf gewesen waren, musterten mich nun mit Blicken, in denen mehr lag als Angst – kurze Blicke nur, denn sie senkten immer wieder hastig die Augen und richteten sie auf etwas anderes. Vielleicht hatten sie Angst, daß ich zu bleiben und sie zu beherrschen wünschte. Als ich aus der Burg ritt, waren sie womöglich erleichtert – mit Ausnahme Ganelons. Ganelon mochte annehmen, daß ich nicht wie versprochen zurückkehren würde, um ihn abzuholen. Dies war meinem Gefühl nach der Grund, warum er sich erbot, mich auch bei der Verfolgung Lorraines zu begleiten. Aber dies war eine Sache, die ich allein erledigen mußte.
    Wie ich jetzt zu meiner Überraschung erkannte, hatte mir Lorraine einiges bedeutet – ihre Handlungsweise kränkte mich ziemlich. Ich war der Meinung, sie müsse mich zumindest anhören, ehe sie ihres Weges zog. Wenn sie sich dann immer noch für ihren sterblichen Offizier entschied, konnte sie auf meinen Segen rechnen. Wenn nicht, dann wollte ich sie bei mir behalten – das machte ich mir nun klar. Das schöne Avalon mußte warten, bis ich diese Angelegenheit geregelt hatte – und zum Ende oder Neubeginn.
    Ich folgte der Spur,

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