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Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Titel: Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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hat sie im Kopf. Oft ist er von Schatten zu Schatten gereist und hat unzählige Variationen derselben Schlacht beobachtet, mit kaum veränderten Voraussetzungen, um seine Theorien über die Kriegführung auszuprobieren. Er hat Armeen von solcher Größe befehligt, daß Ihr sie Tag um Tag an Euch vorbeimarschieren lassen könntet, ohne daß ein Ende der Kolonnen abzusehen wäre. Auch wenn ihn der Verlust des Arms jetzt beeinträchtigt, würde ich nicht gegen ihn kämpfen wollen, weder mit Waffen noch mit den bloßen Fäusten. Nur gut, daß er selbst keine Absichten auf den Thron hat – sonst säße er längst darauf. Und wenn er dort säße, hätte ich meinen Anspruch wohl in diesem Augenblick aufgegeben und mich ihm unterworfen. Ich habe Angst vor Benedict.«
    Ganelon schwieg eine lange Zeit, und ich trank einen tiefen Schluck, denn mein Hals war trocken geworden.
    »Das wußte ich natürlich nicht«, sagte er schließlich. »Ich will es zufrieden sein, wenn er mich nur nach Avalon zurückkehren läßt.«
    »Und das tut er bestimmt. Das weiß ich.«
    »Dara sagte, sie hätte heute von ihm gehört. Er hat beschlossen, seinen Aufenthalt im Felde abzukürzen. Wahrscheinlich kehrt er schon morgen zurück.«
    »Verdammt!« sagte ich und stand auf. »Dann müssen wir uns beeilen! Ich hoffe, Doyle hat das Zeug bereit. Wir müssen ihn morgen früh aufsuchen und die Angelegenheit beschleunigen. Ich möchte fort sein, wenn Benedict zurückkehrt!«
    »Ihr habt also die Klunker?«
    »Ja.«
    »Darf ich sie mal sehen?«
    Ich löste den Beutel von meinem Gürtel. Er öffnete die Schnur und nahm mehrere Steine heraus, die er in der linken Hand hielt und mit den Fingerspitzen langsam wendete.
    »Die sehen ja nicht gerade umwerfend aus«, sagte er. »Soweit ich sie in diesem Licht überhaupt erkennen kann. Halt! Da ist ein Schimmer! Nein ...«
    »Sie sind natürlich im Rohzustand. Ihr haltet ein Vermögen in den Händen.«
    »Erstaunlich«, sagte er, tat die Steine wieder in den Beutel und schloß ihn. »Und es hat Euch keine Mühe gemacht.«
    »So leicht war es nun auch wieder nicht.«
    »Trotzdem will es mir etwas unfair erscheinen, daß Ihr so schnell an ein Vermögen gekommen seid.«
    Er gab mir den Beutel zurück.
    »Ich will dafür sorgen, daß Ihr ein Vermögen erhaltet, wenn unsere Arbeit beendet ist«, sagte ich. »Das dürfte ein kleiner Ausgleich sein, falls Benedict Euch keine Stellung anbietet.«
    »Nachdem ich nun weiß, wer er ist, bin ich entschlossener denn je, eines Tages für ihn zu arbeiten.«
    »Wir wollen sehen, was sich tun läßt.«
    »Jawohl. Vielen Dank, Corwin. Wie fädeln wir unsere Abreise ein?«
    »Am besten legt Ihr Euch jetzt hin, denn ich werde Euch früh wecken. Star und Feuerdrache mögen es bestimmt nicht, vor einen Wagen gespannt zu werden – doch wir müssen uns eines von Benedicts Fahrzeugen ausborgen und in die Stadt fahren. Vorher sorge ich noch für etwas, das von unserem geordneten Rückzug ablenkt. Dann treiben wir Juwelier Doyle zur Eile an, beschaffen uns unsere Fracht und verschwinden möglichst schnell in die Schatten. Je größer unser Vorsprung ist, desto schwerer wird es Benedict fallen, uns aufzuspüren. Wenn wir einen halben Tag herausholen können, ist es für ihn praktisch unmöglich, uns in die Schatten zu folgen.«
    »Warum sollte ihm überhaupt daran liegen, uns zu folgen?«
    »Er mißtraut uns – zu Recht. Er wartet darauf, daß ich handle. Er weiß, daß ich mir hier etwas beschaffen will, doch er weiß nicht, was. Er möchte es aber wissen, damit er Gefahr von Amber abwenden kann. Sobald er erkennt, daß wir endgültig verschwunden sind, weiß er, daß wir das Gewünschte bekommen haben, und wird nach uns suchen.«
    Ganelon gähnte, reckte sich, trank sein Glas aus.
    »Ja«, sagte er schließlich. »Wir sollten uns wirklich hinlegen, um für die große Hatz gerüstet zu sein. Nachdem Ihr mir nun einiges über Benedict anvertraut habt, finde ich jene andere Sache, die ich Euch noch eröffnen wollte, weniger überraschend – wenn ich auch nicht weniger beunruhigt bin.«
    »Und das wäre ...?«
    Er stand auf, ergriff vorsichtig die Flasche und deutete den Weg entlang.
    »Wenn Ihr in dieser Richtung weitergeht«, sagte er, »vorbei an der Hecke, welche das Ende dieses Grundstücks kennzeichnet, und wenn Ihr dann noch etwa zweihundert Schritte in den angrenzenden Wald hineingeht, erreicht ihr zur Linken eine kleine Gruppe junger Bäume in einer überraschend auftauchenden

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