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Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Titel: Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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nicht. Ein Mädchen hat mir das angetan.«
    »Dann laßt mich sagen, daß Ihr für Euer Geld wohl gut versorgt worden seid.«
    »Um so etwas ging es gar nicht. Ich glaube, ich habe uns in ein schlechtes Licht gerückt.«
    »Und? Wie denn?«
    »Ich wußte nicht, daß sie die Dame des Hauses war. Ich kam zurück und war so richtig in Stimmung. Ich hielt sie für ein Hausmädchen ...»
    »Dara?« fragte ich aufhorchend.
    »Aye, so hieß sie. Ich klopfte ihr auf das Hinterteil und ging auf einen Kuß oder zwei aus ...« Er stöhnte. »Sie packte mich, hob mich vom Boden hoch und hielt mich über ihren Kopf. Dann sagte sie, sie sei die Dame des Hauses – und ließ mich los. Ich wiege fast zwei Zentner, wenn nicht mehr, und es war ein langer Weg nach unten.«
    Er trank aus seinem Glas, und ich lachte leise.
    »Sie hat auch gekichert«, sagte er reuig. »Sie half mir auf die Beine und war im großen und ganzen nicht unfreundlich. Ich habe mich natürlich entschuldigt ... Euer Bruder muß ein ziemlich harter Bursche sein. Ein so kräftiges Mädchen ist mir in meinem ganzen Leben noch nicht über den Weg gelaufen! Was die mit einem Mann so anstellen kann ...!«
    Ehrfürchtiges Staunen schwang in seiner Stimme mit. Langsam schüttelte er den Kopf und kippte den Rest des Alkohols hinunter. »Es war erschreckend – und natürlich schrecklich peinlich«, schloß er.
    »Hat sie Eure Entschuldigung angenommen?«
    »O ja. Sie war ziemlich aufgeschlossen. Sie sagte mir, ich solle den Zwischenfall vergessen – sie würde dasselbe tun.«
    »Warum liegt Ihr dann nicht im Bett und versucht die Sache zu überschlafen?«
    »Ich wollte auf Euch warten, falls Ihr noch kämt. Ich wollte Euch abfangen.«
    »Nun, das habt Ihr getan.«
    Langsam stand er auf und griff nach seinem Glas.
    »Wir wollen ins Freie gehen«, sagte er.
    »Guter Gedanke.«
    Unterwegs ließ er noch die Brandykrugflasche mitgehen, was ich ebenfalls für einen guten Einfall hielt.
    Gleich darauf folgten wir einem Weg durch den Garten hinter dem Haus. Schließlich setzte er sich ächzend auf eine alte Steinbank unter einem großen Eichenbaum, füllte unsere Gläser nach und kostete.
    »Ah! Eurer Bruder versteht sich auch auf Alkohol«, sagte er.
    Ich setzte mich neben ihn und stopfte meine Pfeife.
    »Nachdem ich mich entschuldigt und ihr meinen Namen gesagt hatte, kamen wir ein bißchen ins Reden«, fuhr Ganelon fort. »Sobald sie erfuhr, daß ich Euch begleite, wollte sie alle möglichen Sachen von mir wissen – über Amber und Schatten und Euch und die übrige Familie.«
    »Habt Ihr dem Mädchen etwas gesagt?« fragte ich und zündete die Pfeife an.
    »Völlig unmöglich, selbst wenn ich´s gewollt hätte«, erwiderte er. »Ich weiß ja nichts von den Dingen, die sie wissen wollte.«
    »Gut.«
    »Doch ich habe darüber nachgedacht. Ich glaube nicht, daß Benedict ihr allzuviel erzählt, und begreife auch den Grund. An Eurer Stelle würde ich sehr darauf achten, was ich ihr sage, Corwin. Sie scheint ausgesprochen neugierig zu sein.«
    Ich nickte und blies den Rauch durch die Nase.
    »Dafür gibt es einen Grund«, sagte ich. »Einen sehr guten Grund. Es freut mich zu wissen, daß Ihr ein kühles Köpfchen bewahrt, auch wenn Ihr getrunken habt. Vielen Dank für die Nachricht.«
    Er zuckte die Achseln und trank von seinem Brandy.
    »Ein tüchtiger Sturz ist ziemlich ernüchternd. Außerdem ist Euer Wohlergehen zugleich das meine.«
    »Das ist wahr. Findet diese Version Avalons Eure Zustimmung?«
    »Version? Dies ist mein Avalon«, sagte er. »Eine neue Generation ist herangewachsen, gewiß, doch es ist derselbe Ort. Ich habe heute das Feld der Dornen besucht, wo ich in Euren Diensten Jack Haileys Truppe besiegte. Es war dieselbe Stelle.«
    »Das Feld der Dornen ...«, sagte ich und erinnerte mich.
    »Ja, dies ist mein Avalon«, fuhr er fort. »Und ich kehre später hierher zurück – wenn wir die Sache in Amber überstehen.«
    »Ihr wollt noch immer mitkommen?«
    »Schon mein ganzes Leben lang habe ich mir gewünscht, Amber zu sehen – na ja, seit ich zum erstenmal davon hörte, und zwar von Euch, in glücklicheren Tagen.«
    »Ich weiß eigentlich nicht mehr, was ich damals sagte. Muß eine gute Geschichte gewesen sein.«
    »Wir waren an jenem Abend herrlich betrunken, und es kommt mir wie gestern vor, daß Ihr mir – zum Teil unter Tränen – von dem mächtigen Kolvir-Berg und den grünen und goldenen Türmen der Stadt erzähltet, von den Promenaden, Plätzen und

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