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Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Titel: Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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sich endgültig im folgenden Sommer, als ich mich eine Zeitlang in Amber aufhielt. Ich sprach mit Eric über die seltsame Angelegenheit...«
    »Ja?«
    »Nun ... er ... verschloß sich dieser Möglichkeit nicht.«
    Sie schwieg und legte die Handschuhe auf dem Stuhl neben sich zurecht.
    »Aha«, sagte ich. »Was hat er gesagt?«
    »Daß du es vielleicht wirklich wärst«, sagte sie. »Er teilte mir mit, es habe – einen Unfall gegeben.«
    »Wirklich?«
    »Also – nein«, räumte sie ein. »Er sprach nicht von einem Unfall. Er sagte, es wäre zu einem Kampf gekommen, und er hätte dich verletzt. Er wäre der Ansicht gewesen, du würdest sterben, und wollte nicht damit belastet werden. Folglich brachte er dich in die Schatten und ließ dich an jenem Ort zurück. Und nach langer Zeit kam er zu dem Schluß, daß du tot sein müßtest, daß der Streit zwischen euch endgültig ausgetragen sei. Meine Mitteilung beunruhigte ihn natürlich sehr. Er verpflichtete mich zur Verschwiegenheit und schickte mich zurück, damit ich dich im Auge behalte. Schließlich hatte ich einen guten Grund für meine Anwesenheit dort, da ich bereits überall herumerzählt hatte, wie gut mir diese Schattenwelt gefiel.«
    »Du hast ihm dein Schweigen sicher nicht umsonst versprochen, Flora. Was hat er dir gegeben?«
    »Er gab mir sein Wort, daß er mich nicht vergessen würde, wenn er jemals hier in Amber etwas zu sagen hätte.«
    »Das war ein wenig leichtsinnig von dir«, sagte ich. »Schließlich hattest du trotz allem eine Handhabe gegen ihn – das Wissen um den Aufenthaltsort eines anderen Thronanwärters und um Erics Rolle bei der Versetzung des Rivalen dorthin.«
    »Das ist richtig. Doch das glich sich irgendwie aus – und ich hätte meine Komplizenschaft zugeben müssen, sobald ich darüber sprechen wollte.«
    Ich nickte.
    »Mager, aber nicht unmöglich«, sagte ich. »Aber hast du angenommen, er würde mich weiterleben lassen, wenn er wirklich eine Chance auf den Thron erhielt?«
    »Darüber haben wir nie gesprochen. Niemals!«
    »Aber du hast dir doch bestimmt Gedanken darüber gemacht.«
    »Ja, später«, sagte sie. »Und ich kam zu dem Schluß, daß er vermutlich gar nichts tun würde. Schließlich sah es inzwischen so aus, als hättest du das Gedächtnis verloren. Es gab nicht den geringsten Grund, dir etwas anzutun, solange du harmlos warst.«
    »Du bist also geblieben, um mich zu bewachen, um dafür zu sorgen, daß ich harmlos blieb?«
    »Ja.«
    »Was hättest du getan, wenn erkennbar geworden wäre, daß ich mein Gedächtnis zurückerhielt?«
    Nun sah sie mich an und wandte den Kopf ab.
    »Ich hätte es Eric gemeldet.«
    »Und was hätte er getan?«
    »Keine Ahnung.«
    Ich lachte auf, und sie errötete. Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich Flora das letztemal in Verlegenheit gebracht hatte.
    »Ich will hier nicht auf dem Offensichtlichen herumreiten«, sagte ich. »Schön, du bist also geblieben, du hast mich beobachtet. Was dann? Was passierte dann?«
    »Nichts Besonderes. Du hast dein flottes Leben genossen, und ich habe dich im Auge behalten.«
    »Und alle anderen wußten, wo du warst?«
    »Ja. Ich hatte kein Geheimnis um meinen Verbleib gemacht. Die anderen haben mich sogar alle mal besucht, allerdings einzeln.«
    »Auch Random?«
    Ihre Lippen kräuselten sich.
    »Ja, mehrmals«, sagte sie.
    »Warum das spöttische Lächeln?«
    »Ich kann nicht gerade behaupten, daß ich ihn mag«, sagte sie. »Weißt du, mir gefallen die Leute nicht, mit denen er sich abgibt – Verbrecher, Jazzmusiker ... Ich mußte ihm das übliche verwandtschaftliche Entgegenkommen erweisen, als er meinen Schatten besuchte, doch ging er mir ziemlich auf die Nerven. Immer wieder schleppte er komische Leute an – zu Jam Sessions und Pokerpartien. Nach seinem Besuch stank das Haus noch wochenlang nach Alkohol und Zigarettenqualm, und ich war immer froh, wenn er wieder fort war. Tut mir leid. Ich weiß, daß du ihn magst, aber du wolltest die Wahrheit hören.«
    »Er hat dich in deiner Empfindlichkeit verletzt. Also gut. Jetzt möchte ich deine Aufmerksamkeit auf die kurze Zeit lenken, da ich dein Gast war. Dabei stieß Random ziemlich plötzlich zu uns. Ihm dicht auf den Fersen war ein halbes Dutzend unangenehmer Burschen, die wir in deinem Wohnzimmer erledigten.«
    »Ich erinnere mich sogar ziemlich deutlich daran.«
    »Erinnerst du dich auch an diese Kerle – die Wesen, gegen die wir kämpfen mußten?«
    »Ja?«
    »Noch so gut, daß du einen

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