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Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Titel: Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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der linken Hand und lächelte. Als sie erschien, blickten die anderen in unsere Richtung, und sie schlug, sich langsam drehend, mit ihrem Lächeln zurück, wie eine Mona Lisa mit Maschinenpistole.
    »Corwin«, sagte sie, gab mir einen Kuß und trat zurück. »Ich fürchte, ich bin früh dran.«
    »Niemals«, sagte ich und wandte mich an Random, der schon aufgestanden war.
    »Darf ich dir etwas zu trinken holen, Schwester?« fragte er, nahm sie an der Hand und deutete mit einer Kopfbewegung auf die Anrichte.
    »Aber ja. Vielen Dank.« Und er führte sie fort und schenkte ihr Wein ein und vermied – oder verzögerte – auf diese Weise ihren üblichen Zusammenstoß mit Flora. Zumindest nahm ich an, daß die alte Animosität noch bestand, so wie ich sie in Erinnerung hatte. Das Manöver beraubte mich zwar für den Augenblick ihrer Gesellschaft, doch es trug dazu bei, den häuslichen Frieden zu wahren, der mir gerade jetzt ziemlich wichtig war. Wenn er will, ist Random in solchen Dingen ziemlich geschickt.
    Ich trommelte mit den Fingern auf der Tischkante herum, rieb mir die schmerzende Schulter, schlug die Beine übereinander und stellte sie wieder nebeneinander. Ich überlegte, ob ich mir eine Zigarette anzünden sollte ...
    Plötzlich war er da. Am entgegengesetzten Ende des Zimmers hatte sich Gérard nach links gewandt, hatte etwas gesagt und die Hand ausgestreckt. Einen Sekundenbruchteil später hielt er die linke und einzige Hand Benedicts, des letzten Mitglied unserer Gruppe.
    Also schön. Mit der Tatsache, daß Benedict durch Gérards und nicht durch meinen Trumpf gekommen war, brachte er seine Gefühle mir gegenüber zum Ausdruck. War dies zugleich ein Hinweis auf eine Allianz, die den Zweck hatte, mich zu kontrollieren? Zumindest sollte sein Schritt entsprechende Zweifel in mir wecken. War es vielleicht Benedict gewesen, der Gérards kleine Kampfübung mit mir angeregt hatte? Wahrscheinlich.
    In diesem Augenblick stand Julian auf, durchquerte das Zimmer, sagte etwas zu Benedict und schüttelte ihm die Hand. Der Vorgang erweckte Llewellas Aufmerksamkeit. Sie wandte sich um, schloß ihr Buch und legte es zur Seite. Lächelnd trat sie vor, begrüßte Benedict, nickte Julian zu, sagte etwas zu Gérard. Die kleine Runde trat enger zusammen, begann sich angeregt zu unterhalten. Also schön, also schön.
    Vier und drei. Und zwei in der Mitte ...
    Ich musterte die Gruppe auf der anderen Seite und wartete. Wir waren nun alle beisammen, und ich hätte um Aufmerksamkeit bitten und mit der Tagesordnung beginnen können. Aber ...
    Die Versuchung war zu groß. Wir alle spürten die Spannung, das wußte ich. Es war, als wären im Zimmer plötzlich zwei magnetische Pole aktiviert worden. Ich war neugierig, wie sich die Metallsplitter formieren würden.
    Flora warf mir einen kurzen Blick zu. Ich nahm nicht an, daß sie es sich über Nacht anders überlegt hatte – es sei denn, es hatte neue Entwicklungen gegeben. Nein, ich war zuversichtlich, daß ich den nächsten Zug richtig vorausgesehen hatte.
    Und damit irrte ich mich nicht. Ich hörte sie etwas von Durst und einem Glas Wein sagen. Sie wandte sich halb um und machte eine Bewegung in meine Richtung, als erwarte sie, daß Fiona sie begleiten würde. Als dies nicht geschah, zögerte sie einen Augenblick lang. Damit stand sie plötzlich im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses. Sie erkannte diese Tatsache, traf eine schnelle Entscheidung und kam lächelnd zu mir.
    »Corwin«, sagte sie. »Ich glaube, ich möchte ein Glas Wein haben.«
    Ohne den Kopf zu wenden, ohne den Blick von dem Tableau vor mir zu nehmen, rief ich: »Random, schenk doch bitte Flora ein Glas Wein ein, ja?«
    »Aber natürlich«, erwiderte er, und ich vernahm die dazugehörigen Geräusche.
    Flora nickte, gab ihr Lächeln auf und ging an mir vorbei nach rechts.
    Vier und vier, womit Fiona hell lodernd in der Mitte des Zimmers verblieb. Sie wußte genau, was los war, und genoß die Situation; sie trat vor den ovalen Spiegel mit dem kostbar geschnitzten dunklen Rahmen, der zwischen den beiden nächsten Regalgruppen hing, und machte Anstalten, ein paar lockere Strähnen an ihrer linken Schläfe zu befestigen.
    Ihre Bewegung erzeugte ein grünsilbernes Aufzucken zwischen den roten und goldenen Mustern des Teppichs in der Nähe der Stelle, wo ihr linker Fuß gestanden hatte.
    Ich wußte nicht, ob ich fluchen oder lächeln sollte. Das durchtriebene Luder konnte ihre Spielchen nicht lassen! Doch immer großartig

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