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Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Titel: Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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noch«, erwiderte ich. »Es gleicht sich alles aus. Wie Ihr schon sagtet, es ist ein Gemütszustand. Und selbst wenn es nicht so wäre, könnte ich doch nie in das andere Leben zurückkehren, nachdem ich nun weiß, wer ich bin, nachdem ich Amber gefunden habe.«
    »Warum nicht?«
    »Warum stellt Ihr mir diese Fragen?«
    »Ich möchte Euch verstehen. Seitdem ich in Rebma zum erstenmal von Euch hörte, noch bevor Random mir Geschichten über Euch erzählte, bewegte mich die Frage, was Euch im Nacken saß. Jetzt habe ich die Gelegenheit – natürlich nicht das Recht, sondern nur die Gelegenheit –, meine Grenzen zu überschreiten und Euch zu fragen, und ich finde, es lohnt sich.«
    Ein leises Lachen brandete in mir empor.
    »Gut ausgedrückt«, sagte ich. »Mal sehen, ob ich ehrlich sein kann. Zuerst beflügelte mich der Haß – Haß auf meinen Bruder Eric – und mein Ehrgeiz auf den Thron. Hättet Ihr mich bei meiner Rückkehr gefragt, welches das stärkere Gefühl war, so hätte ich geantwortet, es sei der Thron. Jetzt aber ... jetzt müßte ich zugeben, daß die Verhältnisse in Wirklichkeit umgekehrt waren. Ich habe es mir bis jetzt nie richtig überlegt, aber es stimmt. Eric ist allerdings tot, von meinen damaligen Gefühlen ist nichts mehr übrig. Der Thron bleibt, doch heute muß ich feststellen, daß meine Gefühle in diesem Punkt gemischt sind. Es besteht die Möglichkeit, daß bei der augenblicklichen Sachlage keiner von uns einen Anspruch darauf hat, und selbst wenn alle Einwände seitens der Familie aufgehoben würden, wäre ich nicht bereit, den Thron zu besteigen. Zuerst müßte im Lande die Ruhe wiederhergestellt und eine Reihe von Fragen beantwortet sein.«
    »Selbst wenn diese Dinge ergäben, daß Ihr den Thron nicht besteigen dürftet?«
    »Selbst dann.«
    »Langsam beginne ich zu verstehen.«
    »Was? Was gibt es da zu verstehen?«
    »Lord Corwin, mein Wissen über die philosophischen Grundlagen solcher Dinge ist beschränkt, doch habe ich mir eingebildet, daß Ihr in der Lage seid, im Bereich der Schatten alles zu erlangen, das Ihr Euch wünscht. Dies hat mich seit längerem beunruhigt; Randoms Erklärungen habe ich nämlich nie ganz verstanden. Wenn Ihr wolltet, könnte da nicht jeder aus der Familie in die Schatten wandern und sich ein anderes Amber suchen – in jeder Hinsicht identisch mit diesem Amber, mit der einzigen Ausnahme, daß Ihr dort herrschtet oder jeden anderen Status innehättet, der Euch am Herzen liegt?«
    »Ja, solche Orte vermögen wir zu finden«, sagte ich.
    »Warum wird das dann nicht getan und all der Streit damit beendet?«
    »Es liegt daran, daß ein solcher Ort gefunden werden könnte, der derselbe zu sein
schiene
– aber das wäre auch alles. Wir alle sind ebenso gewiß ein Teil dieses Amber, wie es ein Teil von uns ist. Jeder Schatten Ambers müßte mit Schatten unserer selbst bevölkert sein, damit die Übung überhaupt einen Nutzen hat. Wir könnten sogar den Schatten unseres eigenen Ich aussparen, wollten wir persönlich in ein wartendes Reich umziehen. Die Leute des Schattens wären jedoch nicht genau wie die Menschen hier. Ein Schatten entspricht niemals dem Gegenstand, der ihn wirft. Und die kleinen Unterschiede summieren sich; im Grunde sind sie sogar schlimmer als die großen Differenzen. Im Gesamteffekt liefe es darauf hinaus, daß man ein Land voller Fremder beträte. Der beste Vergleich, der mir in den Sinn kommt, ist die Begegnung mit einer Person, diegroße Ähnlichkeit mit einem anderen Menschen hat, den Ihr gut kennt. Immer wieder erwartet man, daß der Betreffende wie der Bekannte reagiert; und noch schlimmer, man neigt dazu, sich ihm gegenüber so zu benehmen wie vor dem anderen. Man tritt ihm mit einer bestimmten Maske gegenüber, und seine Reaktionen stimmen nicht. Ein unbehagliches Gefühl. Ich habe nie Freude daran, mit Menschen zu sprechen, die mich an andere erinnern. Die Persönlichkeit ist das einzige Element, das wir in unserer Manipulation der Schatten nicht zu steuern vermögen. Tatsächlich liegt hier sogar der Aspekt, durch den wir erkennen, ob einer von uns nur ein Schatten oder er selbst ist. Deshalb war Flora auf der Schatten-Erde so lange im Ungewissen: Meine Persönlichkeit hatte sich sehr verändert.«
    »Ich beginne zu verstehen«, sagte sie. »Euch geht es nicht nur um Amber, sondern um diesen Ort und alles andere.«
    »Dieser Ort und alles andere ...
Das ist
Amber.«
    »Ihr sagt, Euer Haß sei mit Eric gestorben, und Euer

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