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Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Titel: Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Pferd.
    »Schönes Tier«, sagte er.
    »Vielen Dank.«
    »Sie sind fort gewesen?«
    »Ja.«
    Wir gaben uns die Hand.
    »Schön, Sie wieder mal zu sehen. Ich habe Bill eben gesagt, daß ich gar nicht weiß, wie lange der Künstler eigentlich hier war. Ich dachte mir nur, daß er schon verschwinden würde, sobald es dunkel wird, und habe mich gar nicht mehr um ihn gekümmert. Wenn der Bursche nun wirklich etwas gesucht hat, das Ihnen gehört, und über den Komposthaufen Bescheid wußte, könnte er sich noch immer da draußen herumtreiben. Wenn Sie wollen, hole ich meine Schrotflinte und komme mit.«
    »Nein, vielen Dank«, sagte ich. »Ich glaube, ich weiß schon, wer der Kerl war. Auf die Flinte können wir verzichten. Wir gehen nur mal eben hinüber und sehen uns die Stelle an.«
    »Na schön«, sagte er. »Ich komme mit und helfe Ihnen.«
    »Das ist aber nicht notwendig«, gab ich zurück.
    »Was ist mit Ihrem Pferd? Soll ich es tränken und ihm zu fressen geben und es etwas abreiben?«
    »Dafür wäre es Ihnen sehr dankbar – und ich auch.«
    »Wie heißt es denn?«
    »Drum.«
    Er näherte sich dem Pferd und begann sich mit ihm anzufreunden.
    »Gut«, sagte er. »Dann bin ich drüben in der Scheune. Wenn Sie mich brauchen – ein Ruf genügt!«
    »Vielen Dank.«
    Ich holte die Werkzeuge aus Bills Wagen, und er führte mich im Schein einer Taschenlampe nach Südwesten, in die Richtung, in die Ed vorhin gedeutet hatte.
    Ich folgte Bills Licht über das Feld und suchte nach dem Komposthaufen. Als wir eine Stelle erreichten, an der etwas lag, das wie die Überreste eines solchen Haufens aussah, atmete ich unwillkürlich tief. Irgend jemand mußte hier am Werk gewesen sein; die herumgestreuten Brocken sprachen eine deutliche Sprache. Vom bloßen Abladen wäre die Masse nicht so verstreut worden.
    Trotzdem ... Die Tatsache, daß hier jemand gewühlt hatte, bedeutete nicht, daß das Gesuchte auch gefunden worden war.
    »Was meinst du?« erkundigte sich Bill.
    »Keine Ahnung«, gab ich zurück, legte die Werkzeuge fort und näherte mich dem größten Haufen. »Leuchte mal hierher.«
    Ich sah mir die Überreste an, griff schließlich nach einer Harke und begann alles zu zerstreuen. Ich zerbrach jeden Brocken, breitete ihn über den Boden aus und fuhr mit den Zacken hindurch. Nach einer Weile stellte Bill die Lampe auf einer kleinen Anhöhe ab und begann mir zu helfen.
    »Ich habe ein seltsames Gefühl ...«, brummte er.
    »Ich auch.«
    »... als wären wir zu spät gekommen.«
    Wir setzten unsere Arbeit fort: zerkleinern und ausbreiten, zerkleinern und ausbreiten ...
    Da spürte ich das vertraute Kribbeln. Ich richtete mich auf und wartete.
    Sekunden später kam der Kontakt.
    »Corwin!«
    »Hier Gérard.«
    »Was hast du gesagt?« wollte Bill wissen.
    Ich hob die Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen, und konzentrierte mich auf Gérard. Er stand im Schatten vor dem hellen Anfang des Musters und stützte sich auf seine riesige Klinge.
    »Du hattest recht«, sagte er. »Brand hat sich eben hier blicken lassen. Ich weiß nicht genau, wie er überhaupt hergekommen ist. Er kam dort drüben links aus den Schatten.« Er machte eine Handbewegung. »Er sah mich einen Augenblick lang an, machte kehrt und marschierte zurück. Auf meine Rufe hat er nicht reagiert. Daraufhin habe ich die Laterne großgestellt, doch er war nirgends zu sehen. Er ist
    einfach verschwunden! Was soll ich jetzt tun?«
    »Trug er das Juwel des Geschicks?«
    »Das konnte ich nicht erkennen. Ich habe ihn nur eine Sekunde lang gesehen, bei diesem ganz schlechten Licht.«
    »Wird das Muster in Rebma auch bewacht?«
    »Ja. Llewella hat die Leute dort alarmiert.«
    »Gut. Bleib auf Wache. Ich melde mich wieder.«
    »Gut, Corwin – und was die Sache von vorhin angeht ...«
    »Längst vergessen.«
    »Vielen Dank. Dieser Ganelon ist ein harter Bursche.«
    »Kann man wohl sagen! Schlaf nicht ein!«
    Sein Bild verblaßte, als ich den Kontakt fahren ließ; doch im gleichen Augenblick passierte etwas Seltsames. Das Gefühl der Verbindung, der Pfad blieb, objektlos, offen, wie ein eingeschaltetes Radio, das auf keine bestimmten Sender eingestellt ist.
    Bill musterte mich mißtrauisch.
    »Carl, was geht hier eigentlich vor?«
    »Keine Ahnung. Moment noch!«
    Plötzlich hatte ich wieder Kontakt, allerdings nicht mit Gérard. Sie mußte versucht haben, mich zu erreichen, während meine Aufmerksamkeit Gérard galt.
    »Corwin, es ist wichtig ...«
    »Sprich weiter,

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