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Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Titel: Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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seufzte.
    »Da hast du wahrscheinlich genau ins Schwarze getroffen«, gab ich zurück. »Es ist sinnlos, verbittert zu reagieren. Trotzdem ...«
    »Dich bekümmert der Angriffsbefehl, nicht wahr?«
    »Ja, unter anderem. Wenn wir noch warteten, könnten Benedict und ich eine noch größere Streitmacht ins Feld führen. Für eine solche Aktion reichen drei Tage Vorbereitung nicht aus. Nicht wenn man so wenig über den Gegner weiß.«
    »Das muß aber nicht sein. Er hat sich lange unter vier Augen mit Benedict unterhalten.«
    »Und das ist das zweite. Die getrennten Befehle. Seine Geheimniskrämerei ... Er traut uns nicht mehr, als er unbedingt muß.«
    Random lachte leise, und ich machte es ihm nach.
    »Na schön«, räumte ich ein. »Vielleicht würde ich an seiner Stelle nicht anders handeln. Aber drei Tage, um einen Krieg vorzubereiten!« Ich schüttelte den Kopf. »Da muß er wahrhaft mehr wissen als wir, sonst bringt die Sache nichts.«
    »Ich habe den Eindruck, daß es eher ein Überraschungsschlag als ein Krieg sein wird.«
    »Nur hat er sich nicht die Mühe gemacht, uns zu sagen, worum es dabei geht.«
    Random zuckte die Achseln und schenkte Wein nach.
    »Vielleicht verrät er uns mehr, wenn er zurückkommt. Du hast keine Sonderbefehle erhalten, oder?«
    »Ich soll mich nur bereithalten und warten, weiter nichts. Was ist mit dir?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Er hat mir gesagt, ich wüßte schon Bescheid, wenn der richtige Augenblick gekommen wäre. Immerhin hat er Julian angewiesen, seine Truppen bereitzuhalten, um auf Befehl sofort losmarschieren zu können.«
    »Oh? Stehen die denn nicht in Arden?«
    Er nickte.
    »Wann hat er diesen Befehl gegeben?«
    »Als du schon fort warst. Er rief Julian durch den Trumpf hier herauf und gab ihm seine Anordnungen; anschließend ritten beide fort. Ich hörte Vater sagen, er würde ihn auf dem Rückweg ein Stück begleiten.«
    »Haben sie den Ostpfad über den Kolvir genommen?«
    »Ja. Ich habe den beiden nachgeschaut.«
    »Interessant. Was habe ich sonst noch versäumt?«
    Er rutschte auf seinem Stuhl hin und her.
    »Etwas, das mir zu schaffen macht«, antwortete er. »Als Vater in den Sattel stieg und mir zum Abschied zuwinkte,
    blickte er mich an und sagte: ›Und paß auf Martin auf!‹«
    »Ist das alles?«
    »Das ist alles. Aber er lachte dabei.«
    »Das natürliche Mißtrauen gegenüber einem Neuankömmling, würde ich sagen.«
    »Warum aber das Lachen?«
    »Keine Ahnung.«
    Ich schnitt mir ein Stück Käse ab und aß es.
    »Vielleicht liege ich doch nicht so falsch. Kann sein, daß er Martin nicht verdächtigt, sondern nur meint, er müsse vor etwas beschützt werden. Vielleicht ist es auch beides. Oder nichts von alledem. Du weißt ja, wie er sein kann.«
    Random stand auf. »Soweit hatte ich das noch nicht durchdacht. Jetzt kommst du aber mit, ja? Du hast dich den ganzen Vormittag hier verkrochen.«
    »Na gut.« Ich erhob mich und legte Grayswandir um. »Wo ist Martin überhaupt?«
    »Ich habe ihn unten im Erdgeschoß zurückgelassen. Er unterhielt sich mit Gérard.«
    »Dann ist er ja in guten Händen. Bleibt Gérard hier, oder kehrt er zur Flotte zurück?«
    »Keine Ahnung. Er wollte sich über seine Befehle nicht auslassen.«
    Wir verließen die Bibliothek und gingen zur Treppe.
    Unterwegs hörten wir Lärm von unten, und ich beschleunigte meine Schritte. Über das Geländer blickend entdeckte ich am Eingang zum Thronsaal eine Gruppe Wächter, die von Gérards mächtiger Gestalt überragt wurden. Alle wandten uns den Rücken zu. Ich sprang die letzten Stufen hinab. Random war nicht weit hinter mir. Heftig drängte ich mich in die Gruppe. »Was geht hier vor, Gérard?« fragte ich.
    »Wenn ich das nur wüßte!« antwortete er. »Schau doch selbst! Allerdings kann niemand hinein.«
    Er wich zur Seite, und ich machte noch einen Schritt vorwärts. Und einen zweiten. Und mehr nicht. Es war, als stemmte ich mich gegen eine geringfügig nachgebende, aber völlig unsichtbare Mauer. Jenseits des Hindernisses spielte sich eine Szene ab, die meine Erinnerungen und Gefühle in Aufruhr brachte. Die Angst packte mich im Genick und lahmte meine Hände – und das war keine Kleinigkeit.
    Lächelnd hielt Martin einen Trumpf in der linken Hand, vor sich Benedict, der anscheinend eben erst gerufen worden war. Ganz in der Nähe, auf dem Podest des Throns, stand ein Mädchen mit abgewandtem Gesicht. Die beiden Männer schienen miteinander zu sprechen, aber ich konnte die Worte

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