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Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Titel: Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Augen nichts als der Weg, auf dem ich reiten muß ... Das Heulen steigert sich zu schrillem Kreischen ... Umrisse laufen ineinander ... Wir stürmen durch einen Tunnel aus Schatten ... Er beginnt sich zu drehen ...
    Drehen, sich winden ... Nur die Straße ist real ... Die Welten wirbeln vorbei ... Ich habe meine Kontrolle über die Welten aufgegeben und reite nun im Schwung der eigentlichen Kraft, erfüllt von dem einzigen Ziel, von Amber loszukommen und in Richtung Chaos zu rasen ... Wind überfällt mich, und in meinen Ohren gellt der Schrei ... Nie zuvor habe ich meine Macht über die Schatten bis an ihre Grenzen ausgelotet ... Der Tunnel wird so glatt und nahtlos wie Glas ... ich glaube, durch einen Wirbel zu reiten, durch einen Mahlstrom, durch das Herz eines Tornados ... Star und ich sind in Schweiß gebadet ... Ein unbezwingbares Gefühl des Fliehenmüssens überkommt mich, als würde ich verfolgt ... Die Straße ist zu einer Abstraktion geworden ... Meine Augen schmerzen, als ich den Schweiß fortzublinzeln versuche ... diesen Ritt vermag ich nicht viel länger durchzuhalten ... an der Schädelbasis pulsiert ein Schmerz ...
    Sanft ziehe ich die Zügel an, und Star verliert an Tempo ...
    Die Mauern meines Lichttunnels werden körnig ... es herrscht keine Einheitlichkeit der Färbung mehr, sondern ein Gewirr von Grau, Schwarz und Weiß ... auch Braun ... ein Hauch von Blau ... Grün ... Das Jaulen wird zu einem Summen, zu einem Grollen, verblassend. Der Wind kommt sanfter ... Umrisse kommen und gehen ...
    Langsamer, immer langsamer ...
    Es gibt keinen Weg. Ich reite über moosbewachsenen Boden. Der Himmel ist blau, die Wolken weiß. Mir ist ganz leicht im Kopf. Ich zügele das Tier. Ich ...
    Winzig.
    Entsetzt senkte ich den Blick. Ich stand am Rand eines Spielzeugdorfes. Häuser, die ich in der Hand halten könnte, winzige Straßen, kleine Fahrzeuge, die sich darauf bewegten.
    Ich schaute zurück. Etliche kleine Behausungen hatten wir bereits zertreten. Ich sah mich um. Zur Linken war die Bebauung nicht so dicht. Vorsichtig führte ich Star in diese Richtung und machte erst wieder Halt, als wir den seltsamen Ort verlassen hatten. Ich hatte ein schlechtes Gewissen wegen dieser seltsamen Siedlung – was immer sie sein mochte, wer immer dort auch leben mochte. Aber ich konnte nicht das geringste für diese Lebewesen tun.
    So setzte ich meinen Weg fort, durch die Schatten reitend, bis ich eine Art verlassenen Steinbruch unter einem grünen Himmel erreichte. Hier kam ich mir schwerer vor. Ich stieg ab, trank einen Schluck Wasser und wanderte ein wenig auf und ab.
    In tiefen Zügen genoß ich die feuchte Luft, die mich einhüllte. Ich war fern von Amber, so. weit entfernt, wie man es überhaupt nur sein kann, und hatte damit schon ein gutes Stück des Weges zum Chaos zurückgelegt. Selten war ich so weit von meinem Ausgangspunkt weg gewesen. Ich hatte mir diesen Ort zur Rast ausgesucht, weil er der Normalität so nahe kam, wie ich es nur irgend einrichten könnte; ich wußte aber, daß die Veränderungen bald immer radikaler werden würden.
    Eben streckte ich meine müden Muskeln, als ich hoch über mir den Schrei hörte.
    Aufblickend sah ich das dunkle Gebilde herniederzucken und zog automatisch Grayswandir. Doch in seinem weiteren Flug brach es das Licht im richtigen Winkel, und die geflügelte Gestalt sah aus wie in Feuer getaucht.
    Mein Wappenvogel umkreiste mich und nahm schließlich auf meinem ausgestreckten Arm Platz. Die angsteinflößenden Augen musterten mich mit einer absonderlichen Intelligenz, doch schenkte ich ihnen nicht die Aufmerksamkeit, die ihnen bei anderer Gelegenheit gegolten hätte. Vielmehr steckte ich Grayswandir ein und griff nach dem Ding, das mir der Vogel gebracht hatte.
    Das Juwel des Geschicks.
    Da wußte ich, daß Vaters Versuch, was immer sich dahinter verbergen mochte, beendet war. Das Muster war entweder repariert oder völlig zerstört. Entweder lebte er, oder er war tot. Die Auswirkungen seiner Tat würden sich jetzt von Amber ausgehend durch die Schatten ausbreiten wie die sprichwörtlichen Wellen auf dem Teich. In Kürze würde ich mehr über sie erfahren. Bis dahin hatte ich meine Befehle.
    Ich zog die Kette über den Kopf und ließ mir das Juwel auf die Brust fallen. Dann stieg ich wieder auf Stars Rücken. Mein Blutvogel stieß einen kurzen Schrei aus und stieg in die Luft.
    Wieder waren wir unterwegs.
    ... Durch eine Landschaft, über der sich der Himmel in dem Maße

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