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Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Titel: Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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vorbeiziehende Land aufzulösen. Blitze zuckten zur Welt über mir hinauf, wollten sie auseinanderbrechen lassen. Da und dort bröckelte sie, und die Bruchstücke fielen rings um mich nieder.
    In einer vorbeihuschenden Woge der Dunkelheit begannen sie zu trudeln.
    Als das Licht zurückkehrte, jetzt bläulich schimmernd, hatte es keinen Ausgangspunkt mehr und erhellte kein Land.
    ... Goldene Brücken durchqueren die Leere in gewaltigen Bögen, von denen sich einer funkelnd auch unter uns erstreckt. Wir folgen seinem Lauf, dabei stehen wir still wie ein Denkmal ... Dies dauert etwa ein Zeitalter. Ein Phänomen, das eine gewisse Ähnlichkeit mit Schnellstraßenhypnose hat, macht sich durch meine Augen bemerkbar, läßt mich gefährlich träge werden.
    Ich tue, was ich kann, um unser Vorankommen zu beschleunigen. Ein weiteres Zeitalter vergeht.
    Endlich erscheint weit vor uns als vager, vernebelter Fleck unser Ziel, das trotz unserer großen Geschwindigkeit nur langsam wächst.
    Als wir es endlich erreichen, ist es gigantisch – eine Insel in der Leere, mit metallischen goldenen Bäumen bewaldet ...
    Ich stoppe die Bewegung, die uns bis jetzt mitgerissen hat, und wir traben aus eigener Kraft weiter, in den seltsamen Wald hinein. Unter den Hufen knirscht Gras wie Aluminiumfolie. Seltsame Früchte, bleich schimmernd, hängen von den Bäumen ringsum. Von tierischem Leben ist nicht sofort etwas zu spüren. Weiter in den Wald vordringend, erreichen wir eine kleine Lichtung, die von einem quecksilbernen Bach geteilt wird. Dort steige ich ab.
    »Bruder Corwin«, ertönt da die Stimme von neuem. »Ich habe auf dich gewartet.«

4
    Ich drehte mich zum Wald um, sah ihn daraus hervortreten. Ich zog meine Waffe nicht, da auch er nicht danach gegriffen hatte. Allerdings stieß ich mit dem Verstand tief in das Juwel vor. Nach der eben beendeten Übung war mir klar, daß ich nun weitaus mehr damit erreichen konnte, als nur das Wetter zu steuern. Wie groß Brands Macht auch sein mochte, ich spürte, daß ich nun eine Waffe besaß, mit der ich ihm widerstehen konnte. Das Pulsieren des Juwels verstärkte sich, als ich mich darauf konzentrierte.
    »Waffenstillstand«, sagte Brand. »Einverstanden? Können wir reden?«
    »Ich glaube nicht, daß wir einander irgend etwas zu sagen haben«, gab ich zurück.
    »Wenn du mir keine Gelegenheit dazu gibst, wirst du es nie erfahren, oder?«
    Etwa sieben Meter entfernt blieb er stehen, warf sich den grünen Mantel über die linke Schulter und lächelte.
    »Also gut. Sag, was du zu sagen hast«, knurrte ich.
    »Ich wollte dich aufhalten«, begann er. »Vorhin, dort hinten. Dabei ging es mir um das Juwel. Offensichtlich weißt du inzwischen, was es damit auf sich hat, wie wichtig es ist.«
    Ich schwieg.
    »Vater hat es bereits gebraucht«, fuhr er fort, »und ich muß dir leider sagen, daß er das selbstgesteckte Ziel damit nicht erreicht hat.«
    »Was? Woher willst du das wissen?«
    »Ich kann durch die Schatten blicken, Corwin. Eigentlich hatte ich angenommen, deine Schwester hätte dich in diesen Dingen gründlicher unterwiesen. Es kostet mich nur ein wenig geistige Anstrengung, und ich kann alles wahrnehmen, was ich sehen will. Natürlich interessierte mich das Ergebnis dieser Affäre. Ich habe also zugesehen. Er ist tot, Corwin. Die Anstrengung war zuviel für ihn. Er verlor die Kontrolle über die Kräfte, mit denen er umging, und wurde von ihnen zerstört – zu der Zeit hatte er das Muster gut zur Hälfte durchschritten.«
    »Du lügst ja!« rief ich und berührte das Juwel.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Ich gebe zu, daß ich auch zum Lügen fähig bin, wenn es meinen Zielen dient. Diesmal aber sage ich die Wahrheit. Vater ist tot. Ich habe ihn fallen sehen. Daraufhin brachte dir der Vogel das Juwel, so hatte er es bestimmt. Nun befinden wir uns in einem Universum ohne Muster.«
    Ich wollte ihm nicht glauben. Aber es war möglich, daß Vater es nicht geschafft hatte. Der einzige Experte in diesen Dingen, Dworkin, hatte mir bestätigt, wie schwierig die Aufgabe war, die Vater sich gestellt hatte.
    »Nehmen wir einmal an, du hast recht – was geschieht dann?« fragte ich.
    »Die Dinge fallen auseinander«, antwortete er. »Schon ist das Chaos dabei, das Vakuum um Amber zu füllen. Ein gewaltiger Strudel hat sich gebildet, der immer weiter anwächst. Er breitet sich unhaltbar aus, die Schattenwelten vernichtend, und wird erst innehalten, wenn er auf die Burgen des Chaos stößt, womit die

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