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Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Titel: Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Musik tanzten.
    Ich schritt weiter, bis ich die Gestalten genauer betrachten konnte – menschlich von Gestalt, hübsch anzuschauen, in höfische Gewänder gehüllt. Sie bewegten sich zu den langsamen Takten unsichtbarer Musiker. Es war ein komplizierter, hübscher Tanz, und ich blieb stehen, um ihn mir ein Weilchen anzusehen.
    »Aus welchem Anlaß«, wandte ich mich an Hugi, »wird hier im weiten Nichts ein Fest gefeiert?«
    »Man tanzt«, antwortete er, »um dein Vorbeikommen zu feiern. Es handelt sich nicht um sterbliche Wesen, sondern um die Geister der Zeit. Diese törichte Schau begann, als du das Tal betratest.«
    »Geister?«
    »Ja. Paß auf!«
    Der Vogel verließ meine Schulter und flog durch mehrere Tanzende hindurch, als handele es sich um Hologramme, ohne eine der lächelnden Gestalten aus dem Takt zu bringen. Hugi krächzte mehrmals und kehrte zu mir zurück.
    »Die Schau gefällt mir«, sagte ich.
    »Dekadent«, meinte er. »Du solltest so etwas nicht gerade für ein Kompliment halten, denn man rechnet damit, daß du es nicht schaffst. Sie suchten nur einen Vorwand für eine letzte Feier, ehe der Vorhang endgültig fällt.«
    Trotzdem schaute ich ein Weilchen zu, wobei ich mich auf meinen Stab lehnte. Die Formationen der Tänzer bewegten sich langsam im Kreis, bis eine der Frauen – eine kastanienbraune Schönheit – in meiner Nähe war. Die Blikke der Tänzer waren zu keiner Zeit auf mich gerichtet; es war, als wäre ich nicht anwesend. Diese Frau jedoch warf mir mit einer genau berechneten Geste der rechten Hand einen kleinen Gegenstand vor die Füße.
    Ich bückte mich und stellte fest, daß ich das Ding greifen konnte. Es war eine silberne Rose – mein Emblem. Ich richtete mich auf und machte sie an meinem Mantelkragen fest. Hugi blickte in die andere Richtung und sagte nichts. Ich hatte keinen Hut, den ich ziehen konnte, dafür verbeugte ich mich vor der Dame. Ich konnte mich irren, doch ihr linker Augenwinkel schien gezuckt zu haben. Ich wandte mich zum Gehen.
    Der Boden verlor bald wieder seine Glätte, und schließlich verhallte die Musik. Der Pfad wurde unebener, und wo immer der Nebel aufklarte, sah ich nur Gestein oder öde Ebenen. Ich kräftigte mich mit Hilfe des Juwels, wenn ich nicht mehr weiterkonnte, und stellte dabei fest, daß die hinzugewonnenen Energien in immer kürzer werdenden Abständen aufgefrischt werden mußten.
    Nach einer Weile bekam ich Hunger und rastete, um meine verbleibenden Rationen aufzuessen.
    Hugi hockte in der Nähe auf dem Boden und sah mir zu.
    »Ich gebe zu, daß ich deine Beharrlichkeit in gewisser Weise bewundere«, sagte er, »und auch deine Einstellung, die du mit deinen Worten über die Ideale angedeutet hast. Aber das ist auch schon alles. Wir haben uns vorhin über die Sinnlosigkeit von Sehnsüchten und Streberei unterhalten ...«
    »Du hast davon gesprochen. Für mich ist das nicht die Hauptsorge im Leben.«
    »Das sollte sie aber sein.«
    »Ich habe schon ein langes Leben hinter mir, Hugi, und du kränkst mich, wenn du unterstellst, ich hätte mich noch nie mit diesen Fußnoten zur Schulphilosophie befaßt. DerUmstand, daß du die nach allgemeiner Übereinstimmung vorhandene Realität unfruchtbar findest, verrät mir mehr über dich als über diese Zustandsform. Und mehr noch, wenn du wirklich glaubst, was du da vorhin gesagt hast, tust du mir leid, weil du aus einem unerklärlichen Grund hier sein mußt, in dem Bestreben, mein falsches Ego zu beeinflussen, anstatt solchen Unsinns ledig auf dem Weg zu deinem Absoluten zu sein. Wenn du nicht daran glaubst, verrät mir das, daß man dich geschickt hat, um mich zu behindern und zu entmutigen, in welchem Falle du deine Zeit verschwendest.«
    Hugi stieß eine Art Gurgeln aus. Dann fragte er: »Du bist nicht so blind, daß du das Absolute leugnest, den Anfang und das Ende von allem?«
    »Bei einer liberalen Bildung kommt man auch ohne aus.«
    »Du gibst die Möglichkeit aber zu?«
    »Vielleicht kenne ich das Absolute besser als du, Vogel. Das Ego, so wie ich es sehe, existiert in einem Zwischenstadium zwischen Rationalität und instinktiver Existenz. Es auszulöschen wäre allerdings ein Zurückweichen. Wenn du von jenem Absoluten kommst – einem sich selbst auflösenden Ganzen –, warum möchtest du dann nach Hause zurückkehren? Verachtest du dich selbst so sehr, daß du Spiegel fürchtest? Warum soll die Reise sich nicht wirklich lohnen? Entwickle dich! Lerne! Lebe! Wenn man dich auf eine Reise

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