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Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Titel: Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Und die anderen? Was war, wenn die große Schlacht bereits geschlagen war und wir verloren hatten? Mich plagten Visionen, daß ich zu spät käme, daß ich nur noch als Totengräber wirken könne ... Knochen und Nachrufe, Chaos ...
    Und wo war die verdammte schwarze Straße, wo ich sie nun endlich gebrauchen konnte? Wenn ich sie ausfindig machte, konnte ich ihr folgen. Ich hatte das Gefühl, daß sie sich irgendwo links befinden mußte ...
    Wieder schickte ich meine Sinne aus, teilte die Nebelschwaden, ließ sie zurückwallen ... Nichts ...
    Eine Gestalt? Eine Bewegung?
    Es war ein Tier, vielleicht ein großer Hund, der den Versuch machte, in der Deckung des Nebels zu bleiben. Wollte er sich anschleichen?
    Das Juwel begann zu pulsieren, als ich den Nebel noch weiter zurückdrängte. Freistehend schien das Tier sich zu schütteln. Dann kam es direkt auf mich zu.

8
    Als das Wesen in meine Nähe kam, stand ich auf. Es war ein Schakal, ein großes Tier, das mir starr in die Augen blickte.
    »Du kommst ein wenig früh«, sagte ich. »Ich habe nur gerastet.«
    Das Wesen lachte leise. »Ich wollte mir lediglich einen Prinzen von Amber ansehen«, sagte das wilde Tier. »Alles andere wäre nur ein Bonus.«
    Wieder lachte es. Ich tat es ihm nach.
    »Dann laß deine Augen Mahlzeit halten. Versuche etwas anderes – und du wirst feststellen, daß ich doch ausgeruht bin.«
    »Nein, nein«, gab der Schakal zurück. »Ich bin ein Anhänger des Hauses von Amber. Und des Hauses aus dem Chaos. Königliches Blut reizt mich, Prinz des Chaos. Und Konflikte.«
    »Du hast mir da eben einen ungewöhnlichen Titel gegeben. Meine Verbindung zu den Höfen des Chaos ist lediglich eine Frage der Abstammung.«
    »Ich denke an die Bilder Ambers, die sich durch die Schatten des Chaos bewegen. Ich denke an die Wogen des Chaos, die über die Bilder Ambers dahinschwömmen. Doch im Kern der Ordnung, für die Amber steht, bewegt sich eine höchst chaotische Familie, während das Haus des Chaos ruhig und ausgeglichen ist. Trotzdem habt ihr eure Bindungen wie auch Konflikte.«
    »Im Augenblick interessiere ich mich nicht für das Aufspüren von Paradoxa und Begriffsspiele. Ich versuche, zu den Höfen des Chaos zu gelangen. Kennst du den Weg?«
    »Ja«, sagte der Schakal. »Dein Ziel ist nicht mehr fern, in gerader Linie jedenfalls. Komm, ich zeig dir die Richtung.«
    Das Tier machte kehrt und entfernte sich. Ich folgte ihm.
    »Laufe ich zu schnell? Du scheinst müde zu sein.«
    »Nein. Geh weiter! Es liegt gewiß hinter diesem Tal, habe ich nicht recht?«
    »Ja. Es gibt da einen Tunnel.«
    Ich folgte dem Schakal über Sand und Kies und trockenen harten Boden. Nichts wuchs hier. Mit der Zeit wurde der Nebel dünner und nahm eine grünliche Färbung an – vermutlich ein neuer Trick des gemaserten Himmels.
    Nach einer Weile fragte ich laut: »Wie weit noch?«
    »Nicht mehr weit«, lautete die Antwort. »Wirst du müde? Möchtest du rasten?«
    Im Sprechen drehte sich der Schakal um. Das grünliche Licht ließ den häßlichen Kopf noch gespenstischer erscheinen. Aber ich brauchte einen Führer; außerdem gingen wir bergauf, was ich für richtig hielt.
    »Gibt es Wasser in der Nähe?« wollte ich wissen.
    »Nein. Wir müßten ein gutes Stück zurückgehen.«
    »Vergiß es. Dazu fehlt mir die Zeit.«
    Der Schakal zuckte die Achseln, lachte leise und schritt weiter. Der Nebel klarte noch ein wenig mehr auf, und ich sah, daß wir eine niedrige Bergkette erreichten. Ich stützte mich auf meinen Stock und hielt Schritt.
    Etwa eine halbe Stunde lang kletterten wir, ohne innezuhalten, und der Boden wurde steiniger, der Hang immer steiler. Ich begann zu keuchen.
    »Warte!« rief ich dem Tier nach. »Jetzt möchte ich mich doch ausruhen. Ich dachte, du hättest gesagt, es wäre nicht weit.«
    »Verzeih«, sagte das Tier, »die Schakalozentrik. Ich habe in Begriffen meiner natürlichen Geschwindigkeit gesprochen. Das war ein Fehler, doch inzwischen sind wir tatsächlich fast am Ziel. Warum willst du dich nicht dort ausruhen?«
    »Na schön«, erwiderte ich und ging weiter.
    Nach kurzer Zeit erreichten wir eine Steinmauer, die sich als Fuß eines Berges entpuppte. Wir suchten uns zwischen dem davor lagernden Felsschutt einen Weg und erreichten endlich eine Öffnung, die in Dunkelheit führte.
    »Da hast du es«, sagte der Schakal. »Der Weg führt geradeaus, und es gibt keine störenden Abzweigungen. Geh hindurch! Ich wünsche dir schnelles Vorankommen.«
    »Vielen

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