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Die Prinzen von Amber

Titel: Die Prinzen von Amber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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schieben, während ich gleichzeitig den rechten Arm zwischen seine Beine schob und ihn am linken Oberschenkel packte. Ich ließ mich zurückrollen und versuchte meine Beine auszustrecken, sobald ich meine Füße unter mir hatte. Ich wollte ihn vom Boden hochheben und wieder niederknallen lassen und ihm dabei zum besseren Nachdruck noch meine Schulter in den Bauch rammen.
    Doch Gérard spreizte die Beine und rollte nach links, womit er mich zwang, über seinen Körper zu hechten. Dabei ließ ich seinen Kopf los und bekam meinen linken Arm frei. Im gleichen Augenblick drehte ich mich nach rechts, zog meinen rechten Arm fort und versuchte eine neue Ausgangsbasis zu finden.
    Doch Gérard wollte das nicht zulassen. Inzwischen hatte er die Arme unter sich gestemmt. Mit einer gewaltigen Kraftanstrengung riß er sich los und kam taumelnd wieder auf die Füße. Ich richtete mich ebenfalls auf und sprang zurück. Er stürmte augenblicklich auf mich zu, und ich sah ein, daß er mich fürchterlich zurichten würde, wenn ich mich auf weitere solche Aktionen mit ihm einließ. Ich mußte ein paar Risiken eingehen.
    Ich beobachtete seine Füße, und als ich den besten Augenblick gekommen wähnte – er verlagerte gerade das Gewicht nach vorn auf den linken Fuß und hob den rechten –, tauchte ich unter seinen ausgestreckten Armen hindurch. Ich vermochte sein rechtes Fußgelenk zu packen und es etwa vier Fuß hochzuheben. Er wurde herumgerissen und ging zu Boden, versuchte aber sofort wieder auf die Füße zu kommen, doch ich erwischte ihn mit einem linken Haken am Kinn, der ihn zu Boden warf. Er schüttelte benommen den Kopf und schützte sich mit den Armen, während er erneut hochkam. Ich versuchte es mit einem Tritt in den Magen, verfehlte aber mein Ziel, da er sich drehte, und traf ihn nur an der Hüfte. Er blieb im Gleichgewicht und rückte erneut vor.
    Nun zielte ich kurze Haken auf sein Gesicht und umkreiste ihn. Noch zweimal traf ich ihn in den Magen und tänzelte zurück. Er lächelte. Er wußte, daß ich Angst vor dem Nahkampf hatte. Ich zielte mit dem Fuß auf seinen Bauch und trat zu. Seine Arme sanken so tief herab, daß ich ihm unmittelbar über dem Schlüsselbein einen Hieb gegen den Hals versetzen konnte. Im gleichen Augenblick jedoch schossen seine Arme vor und legten sich um meine Hüfte. Ich knallte ihm die Handkante gegen das Kinn, was ihn jedoch nicht davon abhielt, seinen Griff zu verstärken und mich hochzustemmen. Ich versuchte einen Schlag anzubringen. Zu spät. Seine mächtigen Hände waren bereits im Begriff, meine Nieren zu zerquetschen. Ich ertastete mit den Daumen seine Halsschlagadern und drückte zu.
    Doch er hob mich immer weiter in die Höhe, über seinen Kopf. Meine Hände rutschten ab. Dann knallte er mich rücklings in den Kies, wie es die Bauersfrauen mit ihrer Wäsche tun.
    Lichtpunkte explodierten um mich her, und die Welt wurde zu einem zuckenden, unwirklichen Ort, während Gérard mich von neuem hochzerrte. Ich sah seine Faust.
    Der Sonnenaufgang war wirklich hübsch, doch der Winkel stimmte nicht. Um etwa neunzig Grad ...
    Plötzlich durchströmte mich ein fürchterliches Schwindelgefühl – es überlagerte sogar die Bewußtwerdung eines ganzen Straßennetzes von Schmerzen, das sich auf meinem Rücken erstreckte und zu einer großen Stadt führte, die irgendwo in der Nähe meines Kinns liegen mußte.
    Ich hing frei in der Luft. Wenn ich etwas den Kopf drehte, vermochte ich eine weite Strecke zu überschauen – in die Tiefe.
    Kräftige Klammern hielten meinen Körper an Schultern und Oberschenkel fest. Als ich mir die Gebilde ansah, stellte ich fest, daß es sich um Hände handelte. Daraufhin verdrehte ich den Hals noch mehr und machte mir klar, daß es Gérards Hände waren. Er hielt mich mit ausgestreckten Armen über seinen Kopf. Er stand am Rand des Weges, und ich vermochte tief unter mir Garnath und das Ende der schwarzen Straße zu erkennen. Wenn er losließ, mochte sich ein Teil von mir mit dem Vogelmist vermischen, mit dem die Felswand reichlich bekleckert war, und der Rest würde den angeschwemmten Quallen ähneln, die ich schon an einigen Stränden gesehen hatte.
    »Ja. Schau hinab, Corwin«, sagte er, als er meine Bewegung spürte. Er sah hoch und begegnete meinem Blick. »Ich brauche nur die Finger zu lockern.«
    »Ich höre dich«, sagte ich leise und versuchte fieberhaft eine Möglichkeit zu finden, ihn mitzunehmen, wenn er wirklich ernst machte.
    »Ich bin kein kluger

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