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Die Prinzen von Amber

Titel: Die Prinzen von Amber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Kühnheit des Risikos, das Gefühl des Rechthabens, das sich einstellt, sobald man für einen Vers das richtige Wort gefunden hat ... Diese Empfindungen erfüllen mich, und der Anblick der Umgebung – reitend, reitend, reitend – vielleicht aus dem Nichts in das Nichts, über und zwischen den Mineralien und Feuern der Leere, frei von Erde und Luft und Wasser ...
    Wir rasen mit einem großen Meteor um die Wette, wie berühren seine Masse ... Wir hasten über seine narbige Oberfläche, herum und wieder hoch ... Er dehnt sich zu einer großen Ebene, wird heller, gelber ...
    Sand ist es, Sand unter unserer Bewegung ... Die Sterne verblassen, als sich die Dunkelheit in einem Morgen voller Sonnenaufgang auflöst ... Schattenbahnen vor uns, darin Wüstenbäume ... Auf die Dunkelheit zureiten ... hindurchbrechen ... Helle Vögel schwingen sich empor, kehren klagend zurück ...
    Zwischen den dichter stehenden Bäumen hindurch ... Dunkler nun der Boden, enger der Weg ... Palmenwedel schrumpfen auf Handgröße, Baumrinde wird dunkler ... Eine Wende nach rechts, wo der Weg breiter wird ... Unsere Hufe locken Funken aus Basaltsteinen ... Der Weg vergrößert sich weiter, wird zu einer baumgesäumten Straße ... winzige Reihenhäuser zucken vorbei ... Helle Fensterläden, marmorne Treppen, bunte Türen und farbige Sonnenblenden zwischen Plattenwegen ... Wir überholen einen Pferdewagen mit frischem Gemüse ... zu Fuß gehende Menschen drehen sich um, starren uns nach ...
    Leises Stimmengemurmel ...
    Weiter ... Unter einer Brücke hindurch ... Am Bach entlang, bis er sich zu einem Fluß verbreitert, der zum Meer führt ...
    Mit pochenden Hufen über den Strand unter einem zitronenfarbenen Himmel mit blauen Wolken ... Das Salz, das Wrack, die Muscheln, die glatte Anatomie des angeschwemmten Holzes ... Weiße Fische auf dem limonengrünen Meer ...
    Im Galopp zu der Stelle, da die Welt des Wassers an einer Erhebung endet ... Hinauf, jede Stufe hinter uns abbröckelnd und in die Tiefe dröhnend, ihre Identität verlierend, im Brausen der Brandung untergehend ... Hinauf, hinauf, auf die flache, baumbestandene Ebene, auf der eine goldene Stadt wie eine Vision schimmert ...
    Die Stadt wächst, wird dunkler unter einem schattenhaften Regenschirm, die grauen Türme recken sich empor, Glas und Metall blitzen hell durch das Zwielicht ... Die Türme beginnen zu schwanken ...
    Als wir vorbeireiten, sinkt die Stadt lautlos in sich zusammen ... Türme stürzen ein, Staub wallt auf, wird durch eine tiefstehende Lichtquelle rosa angestrahlt ... Ein leises Geräusch wie von einer ausgelöschten Kerze ...
    Ein Staubsturm, schnell aufgekommen, wird von Nebel abgelöst ... Durch das Nichts der Lärm von Autohupen ... Ein Dahintreiben, ein Anheben, ein Bruch in den grauweißen perligen Wolken ... Unsere Hufabdrücke auf dem Bankett einer Autobahn ... Nach rechts endlose Reihen von Fahrzeugen ... Perlweiß, grauweiß, von neuem treibend ...
    Richtungslose Schreie und Klagelaute ... Wirre Lichtreflexe ...
    Wieder emporsteigend ... Der Nebel senkt sich, wogt fort ... Gras, Gras, Gras ... Klar ist jetzt der Himmel und angenehm blau ... Eine Sonne, die ihrem Untergang entgegenstürmt ... Vögel ... Eine Kuh auf der Weide, starrend und kauend ...
    Einen Holzzaun überspringen, dann auf einer Landstraße dahinreiten ... Ein plötzlicher Kältehauch hinter dem Hügel ... Die Gräser sind trocken, und Schnee liegt auf dem Boden ... Ein Bauernhaus mit Blechdach auf einer Anhöhe, darüber ein Rauchkringel ...
    Weiter ... Die Hügel wachsen empor, die Sonne rollt hinab, zieht Dunkelheit hinter sich her ... Ein Spritzer Sterne ... Hier ein Haus, weit zurückgesetzt ... Dort ein anderes, die lange Auffahrt zieht sich zwischen alten Bäumen dahin ... Scheinwerfer ...
    An den Straßenrand ... Zügel anziehen und den Wagen vorbeilassen ...
    Ich wischte mir die Stirn, klopfte Ärmel und Hemdbrust ab. Dann tätschelte ich Drum den Hals. Das entgegenkommende Fahrzeug fuhr langsamer, und ich sah den Fahrer, der mich anstarrte. Ich bewegte vorsichtig die Zügel, und Drum setzte sich langsam in Bewegung. Der Wagen wurde gestoppt, und der Fahrer rief mir etwas nach, doch ich ließ das Tier weitergehen. Sekunden später hörte ich ihn anfahren.
    Ab hier war es eine Landstraße. Ich ließ Drum in gemäßigtem Schritt gehen, wobei wir immer wieder an vertrauten Kennzeichen vorbeikamen, die mich an früher erinnerten. Einige Meilen weiter erreichte ich eine breitere, bessere

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