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Die Prinzen von Amber

Titel: Die Prinzen von Amber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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fehlt mir die Zeit.«
    Der Schakal zuckte die Achseln, lachte leise und schritt weiter. Der Nebel klarte noch ein wenig mehr auf, und ich sah, daß wir eine niedrige Bergkette erreichten. Ich stützte mich auf meinen Stock und hielt Schritt.
    Etwa eine halbe Stunde lang kletterten wir, ohne innezuhalten, und der Boden wurde steiniger, der Hang immer steiler. Ich begann zu keuchen.
    »Warte!« rief ich dem Tier nach. »Jetzt möchte ich mich doch ausruhen. Ich dachte, du hättest gesagt, es wäre nicht weit.«
    »Verzeih«, sagte das Tier, »die Schakalozentrik. Ich habe in Begriffen meiner natürlichen Geschwindigkeit gesprochen. Das war ein Fehler, doch inzwischen sind wir tatsächlich fast am Ziel. Warum willst du dich nicht dort ausruhen?«
    »Na schön«, erwiderte ich und ging weiter.
    Nach kurzer Zeit erreichten wir eine Steinmauer, die sich als Fuß eines Berges entpuppte. Wir suchten uns zwischen dem davor lagernden Felsschutt einen Weg und erreichten endlich eine Öffnung, die in Dunkelheit führte.
    »Da hast du es«, sagte der Schakal. »Der Weg führt geradeaus, und es gibt keine störenden Abzweigungen. Geh hindurch! Ich wünsche dir schnelles Vorankommen.«
    »Vielen Dank«, erwiderte ich und gab den Gedanken an eine Rast zunächst auf. Dann betrat ich die Höhle. »Ich weiß deine Hilfe zu schätzen.«
    »War mir eine Freude«, sagte der Schakal hinter mir.
    Ich machte noch mehrere Schritte. Etwas knirschte unter meinen Füßen und klapperte, als ich es zur Seite trat. Ein Geräusch, das man nicht so schnell vergißt. Der Boden war mit Knochen übersät.
    Ein weiches, abruptes Geräusch ertönte hinter mir, und ich wußte, daß mir nicht mehr die Zeit blieb, Grayswandir zu ziehen. Ich wirbelte herum, hob den Stab und stieß damit zu.
    Diese Bewegung blockte den Sprung des Ungeheuers ab und traf es schmerzhaft an der Schulter. Doch zugleich wurde ich zurückgedrängt und stürzte rücklings zwischen die Knochen. Der Stab wurde mir beim Aufprall aus der Hand gewirbelt, und in den Sekundenbruchteilen, die mir der Sturz meines Gegners zur Entscheidung ließ, zog ich es vor, Grayswandir zu ziehen und nicht nach dem Holz zu tasten.
    Es gelang mir, die Klinge blank zu ziehen, aber mehr auch nicht. Ich lag noch auf dem Rücken, und die Spitze der Waffe zeigte nach links, als der Schakal sich erholte und erneut ansprang. Mit voller Kraft ließ ich den Schwertknauf herumfahren und stieß ihn dem Angreifer ins Gesicht.
    Die Erschütterung fuhr mir schmerzhaft durch den Arm und in die Schulter. Der Kopf des Schakals ruckte zurück, und sein Körper drehte sich nach links. Sofort richtete ich die Klinge entsprechend aus, den Griff mit beiden Händen umfassend, und vermochte mich auf das rechte Knie hochzustemmen, ehe das Tier fauchte und von neuem zum Angriff überging. Als ich sah, daß ich das Tier gut erreichen konnte, zögerte ich nicht, mein volles Gewicht hinter die Klinge zu legen, die ich tief in den Körper des Schakals trieb. Ich ließ den Stahl sofort los und rollte zur Seite, um dem zuschnappenden Maul zu entgehen.
    Der Schakal kreischte laut, versuchte sich aufzurichten und fiel wieder zu Boden. Keuchend lag auch ich zwischen den Knochen. Ich spürte den Holzstock unter mir und griff danach. Ich nahm ihn zur Hand und kroch zur Höhle zurück. Das Tier kam jedoch nicht wieder hoch, sondern lag zuckend am Boden. Im schwachen Licht konnte ich erkennen, daß es sich übergab. Der Geruch war ekelerregend.
    Dann wandte es den Blick in meine Richtung und rührte sich nicht mehr.
    »Es wäre so schön gewesen«, sagte es leise, »einen Prinzen von Amber zu fressen. Ich habe mich immer gefragt, wie wohl königliches Blut schmeckt.«
    Dann brachen die Augen, und das Atmen hörte auf, und ich war allein mit dem Gestank.
    Mit dem Rücken zur Wand richtete ich mich auf, den Stab vor mir erhoben. Es dauerte eine Weile, ehe ich den Mut aufbrachte, mein Schwert zurückzuholen.
    Ein kurzer Rundgang ergab, daß ich mich nicht in einem Tunnel befand, sondern in einer Höhle. Ich kehrte ins Freie zurück, wo der Nebel gelb geworden war und ab und zu von einer Brise aus der Tiefe des Tals bewegt wurde.
    Ich lehnte mich mit dem Rücken an die Felswand und versuchte mir darüber klarzuwerden, welche Richtung ich einschlagen sollte. Einen Weg gab es nicht.
    Schließlich wandte ich mich nach links. Dort kam mir der Hang irgendwie steiler vor, und ich wollte so schnell wie möglich nach oben aus dem Nebel hinaus und in die

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