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Die Prinzen Von Irland

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Titel: Die Prinzen Von Irland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Rutherfurd
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Artus und seine Ritter
kamen, sah sie den Ratsherrn in seiner scharlachroten Amtstracht aus der
Haustür treten und zum Tholsel gehen. Sie beobachtete weiter den Festzug – der
grün–rote Drache des heiligen Georg mit seinen silbernen Flügeln und eine
Kapelle aus Pfeifern und Trommlern bildeten die Nachhut.
    Als
das Ende des Zugs kam, schlossen sich ihm viele Menschen an. Da Margaret
fürchtete, sie könne auffallen, zog sie sich hinter einen kleinen Baum auf dem
Vorplatz der Kathedrale zurück, von dem aus sie noch immer das Haus der Doyles im
Auge hatte. Hinter den Fenstern waren die Gesichter bereits verschwunden, und
die Leute kamen allmählich zur Tür heraus, vermutlich um dem Festzug nach
Hoggen Green zu folgen und die Theaterstücke anzuschauen. Es sah so aus, alswürde der gesamte Hausstand weggehen; doch Doyles Frau konnte
sie nicht entdecken. Sie wartete noch immer, während nur noch vereinzelt Leute
dem Zug hinterherrannten.
    Und
dann sah sie ihren Mann munter die Straße hinaufschreiten. Er hielt vor Doyles
Tür, schaute umher und wollte wohl gerade anklopfen, als sich die Tür auftat
und Joan Doyle lächelnd im Eingang stand. Er ging hinein, und die Tür schloss
sich hinter ihm.
    Margaret
erstarrte. Ihr Herz setzte einen Schlag lang aus. Dann stimmte es also: ihr
Mann und Doyles Frau. Sie spürte, wie ihr eisige Kälte in die Brust fuhr. Sie
rang nach Luft.
    Waren
die beiden nun allein? Bestimmt war zumindest ein Diener da. Es sei denn, Joan
Doyle hatte sie alle absichtlich weggeschickt. Das könnte es sein: Der
Fronleichnamszug war der perfekte Vorwand. Alle würden zu den Theaterstücken
gehen, während ihr Mann in das leere Haus schlich. Sie schaute die Straße
entlang in die Richtung, in die der Umzug gegangen war. Die Menschenflut
strömte gerade am Pranger vorbei, der am Ende der Skinners Row stand. Margaret
hörte den fernen Schall einer Trompete wie einen beklemmenden Warnruf.
    Sie
musste hineingehen und die Ehebrecher zur Rede stellen. Jetzt oder nie. Doch
unter welchem Vorwand? Dass sie heute ganz zufällig nach Dublin gekommen sei?
Dass sie gerade gesehen habe, wie er das Haus betrat? Was wäre, wenn sein
Besuch einen anderen, ganz unschuldigen Grund hätte? Es wäre gelinde gesagt
peinlich. Und als sie versuchte, in Worte zu fassen, was sie sagen könnte,
wurde ihr die Sinnlosigkeit bewusst. Denn wenn sie tatsächlich im Bett waren, würden
sie die Tür sicherlich verriegelt haben. Wenn sie gegen die Tür hämmerte, würde
William entweder durch ein rückwärtiges Fenster verschwinden oder, was
wahrscheinlicher war, er säße dort voll angekleidet mit einer glaubwürdigen
Ausrede. Und sie stünde da wie ein Dummkopf undwäre auch
nicht klüger. Sie fragte sich, ob sie zum Haus hinübergehen und durch die
Fenster spähen sollte.
    Sie
beschloss, noch ein wenig abzuwarten und zu sehen, was geschehen würde. Die
Zeit verstrich. Bald hatte Margaret keine Vorstellung mehr, wie lange sie da
schon stand. Eine Viertelstunde? Eine halbe Stunde? Es kam ihr wie eine
Ewigkeit vor. Sie überlegte gerade, wie lange es wohl gewesen sein mochte, als
sich die Tür öffnete und William heraustrat. Er drehte sich um und ging rasch
in Richtung Pranger, als sich die Tür hinter ihm schloss. Margaret blieb, wo
sie war.
    * * *
    Die Festwagen waren
am Rand von Hoggen Green zum Stehen gekommen, wo eine kleine, dem heiligen
Georg geweihte Kapelle stand. Während die Pferde grasten, wurden fünf Wagen zu
einem weiten Halbkreis auf der Wiese zusammengeschoben, um einige kurze Stücke
aufzuführen, wobei die Handschuhmacher mit Adam und Eva den Auftakt bildeten.
    Cecily
lächelte. Es war eine hübsche Szenerie mit Blick auf den alten Thingmount. An den
Marktbuden wurden Ale und andere Getränke verkauft. Der Himmel war tiefblau,
und die Sonne brannte heiß. Es roch nicht unangenehm nach Pferd, menschlichem
Schweiß und ein bisschen nach Ale.
    Das
Stück der Handschuhmacher war zwar kurz, aber lebhaft. Tidys Ruf, »Oh törichtes
Weib, was hast du getan?«, wurde von den Zuschauern aufgegriffen, die ihn alle
zusammen mit großem Humor zurückbrüllten. Unter allgemeinem Applaus wurden
Adam, Eva und die Schlange aus dem Paradies verbannt. Bald war die Gruppe an
der Reihe, die Kain und Abel aufführte.
    Cecilys
Aufmerksamkeit wurde schon während des Stücks der Handschuhmacher auf einige
junge Männer gelenkt, die ganz in ihrer Nähe standen. An ihren hellen
Seidenhemden und –tuniken waren sie eindeutig als reiche

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