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Die Prinzen Von Irland

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Titel: Die Prinzen Von Irland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Rutherfurd
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verrückt geworden?«, zischte er.
    Für
die jungen Aristokraten war damit die Spannung der Situation gebrochen.
    »Adam!«,
riefen sie. »Oh Adam! Achte auf dein Weib!« Und dann brüllten alle zusammen:
»Oh törichtes Weib, was hast du getan?«
    * * *
    Tidy sagte nichts. Er
hakte seine Frau an der einen Seite unter, MacGowan an der anderen, und führte
sie weg, während die jungen Männer ihnen nachriefen: »Verrat. Kopf ab. Verrat.«
Erst als sie das Stadttor erreicht hatten, blieb er stehen.
    Das
also war sein besonderer Tag. Dabei hatte er alles so sorgfältig geplant. Nach
Ende der Theaterstücke hatte er Cecily in die Stadt führen und unter einem
Vorwand zum westlichen Torturm bringen wollen, wo Ratsherr Doyle sie erwarten
würde, um ihnen die Schlüssel für ihre neue Wohnung auszuhändigen. Und dann
hatte Tidy ihr Gesicht sehen wollen, wenn sie ihre geräumigen, luftigen neuen
Zimmer bestaunte. Eine gelungene Überraschung an einem perfekten Tag. Alles
geplant.
    »Du
hast den König verflucht, Cecily«, sagte er kläglich. »Die Leute halten uns nun
für Verräter. Begreifst du allmählich, was du angerichtet hast?«
    »Er
hat die Messe verleugnet«, erwiderte sie verbittert.
    »Ach,
Cecily.« Sein Blick war vorwurfsvoll.
    »Wisst
Ihr, wer das war?« Jetzt sprach MacGowan mit leiser Stimme. »Das waren
englische Freunde des jungen Lord Thomas. Er war dabei.« Er schwieg einen
Moment, und da er sah, dass Cecily noch nicht verstanden hatte. »Lord Thomas
Fitzgerald, der Erbe des Grafen von Kildare.«
    »Kildares
Sohn?«, rief Tidy bestürzt.
    »Dann
hätten sie nicht so reden sollen«, meinte Cecily.
    »Das
kann schon sein«, gestand MacGowan zu. »Aber sie sind junge Heißsporne, die
zudem etwas getrunken hatten. Es geschah im Spaß.«
    Tidy
schüttelte den Kopf.
    »Kildare
und den königlichen Räten wird zu Ohren kommen, dass meine Frau den König
verflucht hat«, jammerte er. Und obgleich er nichts weiter sagte, dachte er in
diesem Moment frei heraus: Hätte ich bloß eine andere Frau geheiratet.
    In
gedrückter Stimmung brachte er am späten Nachmittag Cecily zu der Turmwohnung,
und als er ihr die prächtigen Räume zeigte, fragte er sie: »Glaubst du, dass du
nun zufriedener sein wirst?«
    »Ich
glaube, ja«, antwortete sie. »Ja, bestimmt.«
    Doch
er wagte nicht so recht daran zu glauben.
    *
* *
    Zu der Zeit, als Tidy
und Cecily ihre Turmwohnung besichtigten, war Margaret nach Hause gekommen.
Über eine Stunde hatte sie vor Doyles Haus gewartet, hatte Joan schließlich
hinausgehen sehen, war ihr in Richtung Dame’s Gate gefolgt und hatte sie dann
aus den Augen verloren. Erst dann hatte sie sich auf den Heimweg gemacht.
    William
kam erst spät am Abend nach Hause. Er wirkte sehr zufrieden mit sich. Er sagte,
er habe in der Stadt zu Abend gegessen, und er schien auch einiges getrunken zu
haben. Mit den Worten, er sei müde, ging er hoch ins Schlafzimmer und schlief
ein.
    Den
nächsten Tag verbrachte er ruhig zu Hause. Am Tag danach hatte er in Dublin zu
tun, kehrte jedoch am frühen Abend zurück. Und so verlief das Leben zwei Wochen
lang in gewohnten Bahnen. Traf er sich heimlich mit Joan Doyle in Dublin? War
an diesem Fronleichnamstag in Dublin etwas geschehen? Margaret wusste nicht,
was tun. Sollte sie ihren Mann mit Joan Doyle teilen, bis die Affäre ein Ende
hätte?
    Zwei
Wochen später fuhr er morgens früh nach Dublin und kam erst sehr spät in der
Nacht zurück. Zwischendurch war er noch für ein paar Tage in Fingal gewesen. An
diesen Abwesenheiten war nichts Ungewöhnliches, doch nun hatten alle seine
Fahrten eine neue Bedeutung angenommen. Und Margaret wusste nicht, was sie als
Nächstes getan hätte, wäre er nicht eines Tages im August besorgt zu ihr
gekommen und hätte gesagt: »Das Kloster fordert mich auf, noch einmal nach
Munster zu kommen; aber ich weiß nicht, ob es klug ist.«
    »Du
solltest sofort fahren«, sagte sie.
    * * *
    Er war drei Wochen
unterwegs. Als er heimkehrte, war er so beschäftigt, dass sie dachte, er habe
wohl kaum Zeit für eine Affäre.
    Und
im Übrigen hatte sie während seiner Reise ihren eigenen Lebensstil etwas
geändert. Sie hatte begonnen, öfter nach Dublin zu fahren, um die Märkte zu
besuchen. Dann kam sie erst spät am Tag zurück. Da sie in der Stadt am
Doyle’schen Haus in der Skinners Row vorbeiging oder hier und da einen Gesprächsfetzen
an einem Marktstand aufschnappte, war esnicht schwer,
etwas über den Verbleib der Doyles herauszufinden; so dass

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