Die Prinzessin auf der Erbse
Vorausgesetzt, er versteht es, deine Lust zu entfachen, bevor er in dich eindringt. Mir scheint jedoch, dass es damit kein Problem geben wird. Allerdings …“ Emma sah aus dem Fenster. „Ich bin gestern Abend noch ein wenig durch den Schlossgarten spaziert und habe den Stallburschen Johann kennengelernt. Ein schmucker Bursche, genau mein Fall. Er hat mir einiges erzählt über die besonderen Vorlieben des Prinzen. Er mag es, seinen Gespielinnen Schmerzen zuzufügen.“
„Nie und nimmer! Das glaube ich nicht.“ Riana dachte an Richards starke Hände, seinen strengen Tonfall, an die Fesselung. „Oder vielleicht doch?“
Sie kam nicht dazu, weiter darüber nachzudenken, denn von der anderen Seite des Schlosses war Hufgetrappel zu hören und das Rattern von Kutschrädern auf dem Steinpflaster.
Riana und Emma tauschten einen kurzen Blick, dann liefen sie, um nachzusehen, wer da kam.
Hoffentlich ist es kein Gesandter vom Hof meines Vaters, der nach uns sucht. Dann wäre alles vorbei!
Sie verbargen sich hinter einem Strauch, von dem aus sie die Auffahrt im Blick hatten. Die Kutsche hatte angehalten. Riana spähte um den Busch. Sie sah den Kutscher absteigen und sich vor dem Prinzen, der aus dem Haus getreten war, tief verneigen.
„König Ferdinand ersucht Euch, ihm und seiner liebreizenden Tochter Verena für einige Tage die Gunst Eurer Gastfreundschaft zu erweisen.“
Riana schluckte gegen ein ungutes Gefühl an. Dabei kannte sie weder König Ferdinand noch seine Tochter, konnte von den beiden also nicht als die geflohene Prinzessin vom Königshof Dreibergen entlarvt werden. Dennoch erschienen ihr die beiden wie Störenfriede.
Als der Prinz sagte, dass er die Besucher gern willkommen hieße, öffnete der Kutscher die Tür. Der König stieg zuerst die beiden Stufen herab, dann reichte er seiner Tochter die Hand. Sie war eine zierliche Gestalt mit feinen Gesichtszügen und rotblonden Haaren, die sie zu einer züchtigen Frisur hochgesteckt trug. Kaum war sie ins Freie getreten, öffnete sie ihren Sonnenschirm.
Prinz Richard ergriff Verenas Hand. „Ich freue mich sehr über Euren Besuch. Katharina wird sogleich die Gästegemächer herrichten.“
Riana wartete, bis alle im Schloss verschwunden waren, dann sagte sie zu Emma: „Komm, wir gehen durch den Kücheneingang hinein. Dann werden wir nicht gesehen.“
„Was wäre so schlimm daran?“
„Ich möchte den Besuchern nicht gegenübertreten, ohne dabei zeigen zu dürfen, dass ich ihresgleichen bin. Es fühlt sich einfach falsch an.“
„Dem Prinzen trittst du doch auch gegenüber, ohne dass er wüsste, mit wem er es zu tun hat.“
Riana zog die Nase kraus. „Ja, aber das ist etwas anderes. Das gehörte zu unserer Flucht. Aber nun …“ Sie hielt inne, als ihr klar wurde, dass sie nicht mehr fliehen wollte. Sie hatte den tief empfundenen Wunsch, genau da zu bleiben, wo sie jetzt war. Doch das war leider völlig ausgeschlossen.
An diesem Abend wartete Riana lange, dass jemand sie holen kam.
Emma ging immer wieder, um nachzusehen, was sich im Schloss tat und berichtete, dass Verena zu Bett gegangen war. Doch Prinz Richard unterhielt sich noch in seinem Studierzimmer mit König Ferdinand.
Schließlich, als Riana sich schon schlafen legen wollte, erschien doch noch der Lakai, der sie holte. Sie hatte das Schlafgemach des Prinzen kaum betreten, da begann er, sich zu entkleiden.
Riana erwartete, dass er sie bitten würde, es ihm gleichzutun, doch er gab ihr keinen entsprechenden Befehl und so stand sie befangen daneben, während er sein Hemd öffnete und über den Kopf zog, aus der Hose stieg, seine Unterkleidung ablegte, und ihr schließlich ohne einen Fetzen Stoff am Leib gegenüberstand. „Ich möchte, dass du mich berührst, wie und wo du möchtest. Heute sollst du den Körper eines Mannes richtig kennenlernen.“
Sie begann mit seinem Gesicht. Was für einen schönen Haaransatz er hatte. Sie reckte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn hoch auf der Stirn und dann an den Seiten hinab bis zu den Schläfen. Andächtig fuhr sie die Linie seiner Augenbrauen und der Wangenknochen nach und war froh, dass er sie gewähren ließ, ohne sie anzufassen. Sie strich sein Haar nach hinten und küsste ihn in die Halsbeuge. Dort roch er so wunderbar nach sich selbst, dass sie einen Augenblick verweilte. Sie warf einen Blick auf sein Glied. „Es ist größer geworden“, staunte sie.
„Das will ich doch hoffen.“
Rianas Schoß reagierte auf den Anblick mit
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