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Die Prinzessin auf der Erbse

Die Prinzessin auf der Erbse

Titel: Die Prinzessin auf der Erbse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Jansen
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in ihr stecken blieb?
    Bald konnte sie keinen klaren Gedanken mehr fassen. Alles versank in einem Rausch. Fester und schneller stieß er in sie hinein. Obwohl es mehr Schmerz als Wonne war, genoss sie es mit jeder Faser ihres Körpers. Sie umfasste ihn mit den Beinen, als könne sie ihn damit noch tiefer in sich hineinziehen. Sie warf den Kopf nach hinten und schrie. Der Höhepunkt durchzuckte sie so heftig, als wolle er sie in Stücke reißen. Sie bog den Rücken durch und sank kurz darauf ermattet auf das Laken zurück. Prinz Richard zog sich mit einem Ruck aus ihr hinaus. Etwas Heißes, Klebriges ergoss sich auf ihren Bauch. Sie lag kraftlos und stöhnend da, am ganzen Körper mit Schweiß bedeckt, und dabei so zufrieden, dass sie hätte heulen können.
    Mit halb geöffneten Augen sah sie, wie Richard ein Tuch aus einer Wasserschüssel nahm, die auf der Kommode neben dem Bett stand. Damit reinigte er sie, bevor er sich wieder zu ihr legte. Sie drehte sich zu ihm und barg den Kopf an seiner Brust. Er roch noch besser als davor. Sie streichelte seine schweißnasse Brust. Er wusste nicht, dass er soeben eine Prinzessin entjungfert hatte.
    Am nächsten Morgen erwartete Emma wieder einen ausführlichen Bericht, doch Riana fehlten die Worte. „Es war die unglaublichste Erfahrung meines Lebens“, war alles, was sie sagen konnte.
    „Berauschender als Wein?“, fragte Emma.
    „Ja.“
    „Und köstlicher als frische Erdbeeren?“
    „Oh ja. Aber auch anstrengender als ein Ritt in vollem Galopp.“
    Emma lachte. „Genau so soll es sein. Ich glaube, es wird höchste Zeit, dass ich auch wieder so einen wilden Ritt hinlege. Der Prinz hat drei höchst interessante Stallburschen. Besonders Johann hat es mir angetan, und ich glaube, er ist auch nicht abgeneigt.“
    Nachdem sie sich angekleidet hatten, gingen sie in die Küche, um mit den Dienstboten zu frühstücken. Natürlich war die Ankunft der Gäste das wichtigste Gesprächsthema.
    „Hat Verena etwas über das Bett gesagt, Lorna?“, fragte Katharina eine kräftige junge Frau mit schwarzen Locken, die Verena als Zofe zugeteilt worden war.
    „Ach, den ganzen Morgen hat sie mir etwas vorgejammert“, berichtete Lorna. „Sie hätte kein Auge zubekommen, wäre grün und blau am ganzen Körper.“
    Katharina nickte wohlwollend. „Eine wirkliche Prinzessin! Benimm dich gut, Lorna, womöglich ist sie schon bald Prinz Richards Gemahlin und somit deine und unsere Herrin.“
    Rianas Herz gefror bei der Vorstellung, dass eine andere Frau den Körper berühren würde, den sie letzte Nacht so hingebungsvoll erforscht hatte.
    Lorna faltete die Hände und richtete sie in einer theatralischen Geste gen Himmel. „Da sei Gott vor. So ein zimperliches Ding! Ich konnte sie kaum ankleiden, weil ihr alles zu eng oder zu weit war, zu lang oder zu kurz, die Schleifen zu groß oder zu klein gebunden. Von dem Zirkus, den sie gemacht hat, als ich ihr Haar gebürstet habe, will ich gar nicht anfangen.“
    Riana hatte das Frühstück kaum beendet, da wurde sie in den kleinen Salon gerufen. Sie warf den anderen am Tisch einen fragenden Blick zu, doch niemand wusste, was das bedeuten mochte. Also folgte sie dem Lakaien und hoffte, dass Prinz Richard, zu dem er sie vermutlich bringen würde, ihr nicht sagen wollte, dass er sie fortzuschicken gedachte, da nun eine Prinzessin im Haus und Rianas Gegenwart somit nicht mehr schicklich war.
    Doch im Salon fand sie nur Verena vor, die an einer Teetasse nippend auf einem Stuhl saß und sie ungeduldig hineinwinkte.
    „Setz dich“, sagte sie schroff.
    Riana wollte sich auf den anderen freien Stuhl setzen, da herrschte Verena sie an: „Doch nicht da, du dummes Ding. Auf den Boden.“
    Hätten die Flucht und die Nächte im Heu Riana nicht Demut gelehrt, hätte sie Verena die Tasse aus der Hand gerissen und ihr den Tee über ihr weißes Kleid geschüttet. Doch so setzte sie sich auf den kalten Steinboden und blickte zu der jungen Frau auf, die ein Gesicht machte, als würde sie sich ekeln. „Als mein Vater mir vorhin anvertraute, dass der Prinz eine Gespielin hat, hätte ich am liebsten dafür gesorgt, dass du augenblicklich vor die Tür gesetzt wirst. Aber Vater meinte, ich solle lieber versuchen, mich mit dir gut zu stellen, um Richards Herz zu gewinnen. Der Prinz hat nämlich höchst fragwürdige Ansichten. Er meint, es adelt einen umso mehr, wenn man sich mit Menschen jedes Standes vorurteilsfrei abgibt. Er hat sogar schon Bettler bei sich

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