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Die Prinzessin

Titel: Die Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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versuch’s!«, bettelte er. »Du darfst jetzt nicht aufgeben! Du bist in Sicherheit. Ich werde dich beschützen. Bitte, Baby. Tu’s für mich!«
    Nach ein paar Minuten — ihm schien es, als wären Stunden vergangen — fühlte er, daß ein Schauer durch ihren Körper lief. Sie lebte!
    Er küßte sie zart auf die Wange, dann preßte er mit neuerwachter Energie wieder ihren Brustkorb zusammen. »Gut, Liebes. Noch einen tiefen Atemzug — tu’s für mich. Atme, verdammt noch mal!«
    Erneut bebte ihr Körper, und sie keuchte. J. T. durchlebte mit ihr die ungeheure Anstrengung. Ein Wasserstrom ergoß sich aus ihrem Mund, und sie begann röchelnd zu husten, während sie krampfhaft versuchte, sich aufzusetzen.
    J. T. lächelte, die plötzliche Freude über ihre Rettung raubte ihm fast den Atem. Zärtlich nahm er sie in seine Arme. »Los, Baby, spuck alles aus«, forderte er sie leise auf, während er über ihr schwarzes Haar strich. Er wiegte sie wie ein Kind und murmelte immer wieder: »Du bist jetzt in Sicherheit. Es ist alles in Ordnung.« J. T. barg ihr Gesicht an seinem Hals.
    »Sie —«, hustete das Mädchen.
    »Nicht sprechen. Ruh dich aus. Wenn du das ganze Wasser ausgespuckt hast, werde ich dich heimbringen«, beruhigte er sie sanft.
    »Sie —«, begann sie, wurde aber erneut von Hustenanfällen unterbrochen. »Sie ... dürfen ...«
    »Ja, mein Kleines? Komm, du kannst mir später alles erzählen. Du mußt erst mal trockene Sachen anziehen und etwas essen. Wie wäre es mit einer schönen heißen Fischsuppe?«
    Das Mädchen versuchte verzweifelt, ihm etwas mitzuteilen, und schließlich ließ er sie los, damit sie ihn anschauen konnte. Dann nahm er sie wieder in seine Arme, so vorsichtig, als ob sie das kostbarste Geschöpf auf Erden wäre. »Alles ist gut. Die beiden Männer sind fort. Keiner wird dir mehr weh tun.«
    Sie kämpfte sich mühsam frei, und wieder war er von ihrer Schönheit tief beeindruckt. Ihre Erscheinung erinnerte in nichts an die robuste, energische Hübschheit, die gerade modern war. Nein — ihr atemberaubender Anblick erinnerte J. T. an die Feen und Märchenprinzessinnen in dem alten Buch, aus dem ihm seine Mutter vor dem Schlafengehen immer vorgelesen hatte. Ein unbekanntes Gefühl der Wärme durchströmte seinen Körper.
    Seine Hände stützten sie leicht, während er behutsam fragte: »Also, was willst du mir erzählen?«
    Er wartete geduldig und beobachtete sie zärtlich, während sie verzweifelt nach Luft rang. Schließlich brachte sie röchelnd und hustend heraus: »Sie... dürfen ... mich ... nicht... anfassen.... Ich ... stamme ... aus ... einer... königlichen . . . Familie.« Als sie geendet hatte, schien sie total erschöpft zu sein.
    J. T. stand einen Moment lang wie gelähmt da und starrte sie verständnislos an.
    Sie setzte sich hoheitsvoll auf und sagte würdig: »Ich bin eine königliche Prinzessin, und Sie —«, verachtungsvoll musterte sie seine nackte Brust, »— dürfen mich nicht berühren.«
    »Ich will verdammt sein. ..«, stammelte J. T. fassungslos. Noch nie in seinem Leben hatte er sich so betrogen gefühlt, und vor allem — so erniedrigt! »Du undankbare, kleine —«, begann er, doch dann hielt er plötzlich inne. Seine Kiefer preßten sich hart zusammen, und in seinen Augen glühte ein Feuer. Wortlos drehte er sich um und ließ sie sitzen. »Such dir dein Frühstück selbst, Prinzessin«, schnaubte er und ging davon.

2
    Aria blieb am Strand sitzen. Ihr ganzer Körper brannte und schmerzte. Sie hatte das große Bedürfnis, sich im Sand auszustrecken und hemmungslos zu weinen. Aber eine Prinzessin durfte ihren Tränen keinen freien Lauf lassen, sie konnte keinerlei Gefühle zeigen. Sie mußte immer lächeln, selbst wenn sie an höllischen Schmerzen litt. Aria waren diese Maximen zur zweiten Natur geworden.
    Aber sie fühlte sich so seltsam! Sie war hier in einem fremden Land, hatte die ganze Nacht um ihr Leben gekämpft, und der Mann, der sie gerettet hatte, verhielt sich sehr merkwürdig. Sie starrte verzweifelt auf die ineinander verschlungenen Bäume und fragte sich, wann der Fremde endlich mit der Fischsuppe zurückkehren würde, die er ihr versprochen hatte. Natürlich würde sie ihn bitten in ihrer Gegenwart nicht unbekleidet herumzulaufen. Ihre Mama hatte ihr eingeschärft, niemals einem Mann zu erlauben, mit entblößtem Oberkörper in ihre Nähe zu kommen. Dabei war es gleich, ob es sich um ihren Ehemann oder um irgendeinen Eingeborenen auf einer

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