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Die Prinzessin

Titel: Die Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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zusammen. So, und jetzt steh endlich auf. Ich möchte dafür sorgen, daß niemand die Platten, die ich meiner Schwester mitbringen will, zerbricht.«
    Kathy hat keine Schwester — denk dran!«
    Er sah sie so streng an, daß sie schielte und eine große Kaugummiblase aufblies.
    »Geh jetzt«, rief sie lachend.
    Eine kühle, klare Luft empfing sie. Es war nur ein kleiner Flughafen, und hier landeten nur wenige Maschinen. Ein Wagen wartete auf J. T. und Aria.
    »Lieutenant«, sagte ein Mann in dunklem Anzug, der einen Aktenkoffer in der Hand hatte. »Alles ist vorbereitet. Guten Morgen, Ihre Kö ...«
    »Schön, Sie zu sehen!« rief Aria, griff nach der Hand des Mannes und schüttelte sie kräftig. »Ist es hier immer so lausig kalt? Sieht ja so aus, als wär’ hier nicht viel los. Was gibt’s zu tun?«
    Die Augen des Mannes funkelten amüsiert. »Guten Morgen, Mrs. Montgomery.«
    »Nennen Sie mich ruhig Kathy, das tut jeder. Außer ihm.« Sie wies mit dem Daumen auf J. T. »Der sagt andere Sachen zu mir.« Sie spuckte ihren Kaugummi aus, ergriff J. T’s Arm und sah ihn bewundernd an.
    »Nun ja«, sagte der Mann unbehaglich. »Sollen wir jetzt zu Ihrem Hotel fahren?«
    »Welche Rolle spielst du eigentlich?« fragte J. T. leise, als er ihr in den Wagen half.
    »So stellt sich ein Lankonier eine Amerikanerin vor.«
    Der Mann, der sie fuhr, hieß James Sanderson. Er war der Assistent des amerikanischen Botschafters in Lankonien. Nur er und der Botschafter wußten über die Doppelgängerin Bescheid.
    »Ihre Geschichte ist gut getarnt«, versicherte Sanderson. »Morgen früh werden Sie zum örtlichen Wasserwerk geführt, Lieutenant. Sie sind ja offensichtlich ein Spezialist für die Umwandlung von Salz-in Süßwasser.«
    »Dann versucht also endlich jemand die Trauben zu retten?« fragte Aria interessiert.
    »Wir unterstützen den König bei diesem Projekt«, antwortete Sanderson.
    »Wie geht es meinem Großvater?«
    »Nun, bei seinem Alter sind einige Beschwerden nur allzu verständlich«, entgegnete Sanderson diplomatisch.
    Aria sah aus dem Fenster. In Lankonien war seit Jahrhunderten alles gleich geblieben. Der schwere« amerikanische Botschaftswagen war fast zu breit für die schmalen, mit Kopfsteinen gepflasterten Straßen Die Straßen waren für Fußgänger und Ziegenherden
    gebaut worden, und nicht für große Limousinen. Die Häuser waren weiß gekalkt und mit blaugrauen Schindeln, die in Lankonien üblich waren, gedeckt. Die Menschen in der Stadt gingen zu Fuß. Es gab keine Autos, dafür aber ein paar Pferdekarren. Die Leute trugen die lankonische Tracht, die sich ebenfalls seit Hunderten von Jahren nicht verändert hatte: die Frauen in langen, dunklen Röcken, weißen Blusen und reichverzierten Gürteln. Die Männer in Kniebundhosen, weißen Hemden und bestickten Westen. Die Kinder waren eine Miniaturausgabe ihrer Eltern.
    Sanderson und J. T. hatten ihre Unterhaltung mittlerweile beendet, und J. T. sagte leise: »Es sieht so aus, als ob hier die Zeit stehengeblieben wäre.«
    »Du kommst der Wahrheit näher, als du denkst«, entgegnete Aria kummervoll.
    »Wir sind da«, rief Sanderson und bremste vor einem dreistöckigen, weißgestrichenen Hotel. Er drehte sich um und sah Aria an. »Ich glaube nicht, daß Sie jemand erkennt, aber Sie sollten sich darauf vorbereiten, daß es geschehen könnte. Sie müssen sich so oft wie möglich in der Öffentlichkeit zeigen, damit die Entführer wissen, woher sie sich einen Ersatz beschaffen können. Wenn alles nach Plan abläuft, ist die Doppelgängerin morgen verschwunden.«
    »Wissen Sie eigentlich schon, wer die Entführer waren?« fragte J. T. »Wer wollte die Prinzessin umbringen?«
    »Wir haben zwar einen Verdacht, aber noch keine konkreten Beweise«, erwiderte Sanderson. »Da kommt der Page. Es geht los!«
    »Warten Sie«, sagte Aria und legte die Hand auf J. T’s Arm.»Ich kenne den Pagen.« — Der >Page< war ein Mann in den Siebzigern! — »Er war einmal unser dritter Gärtner. Seine Frau hatte immer Plätzchen für mich gebacken. Es wird nicht leicht sein, ihn zu täuschen.«
    »Die Sache ist zu weit gediehen, als daß wir sie jetzt abblasen könnten! Denk dran: Du bist noch nie hier gewesen! Du hast diesen Mann noch nie gesehen!«
    »Also gut«, erwiderte sie und holte tief Luft.
    Sie wartete in der gepflasterten Einfahrt, während Sanderson ins Hotel ging und J. T. das Gepäck aus dem Wagen lud.
    Der alte Mann ließ fast die Koffer fallen, als er Aria

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