Die Prinzessin
seinen Arm und streifte mit ihren Brüsten seinen Oberkörper. »J. T., Schätzchen, ich hab’ dich seit unserer Begegnung in Washington nicht mehr gesehen! Erinnerst du dich noch an die Nacht, als wir die Stadt unsicher gemacht haben?« Und sie fügte mit erhobener Stimme hinzu: »Das war einen Tag nach deiner Hochzeit.«
»Genau das, was wir jetzt brauchen — Zündpulver«, knurrte Gail erbost. »J. T., wir haben uns auf einen ruhigen, friedlichen Abend gefreut — also sorg dafür, daß es so bleibt, ja?«
Mitch setzte sich neben Aria. »Ich habe gehört, daß Sie morgen abreisen. Sie werden uns sehr fehlen. Begleitet J. T. Sie?«
J. T. drehte sich sofort um. »Sie begleitet mich! Lankonien braucht einen Berater für den Schiffsbau, und ich habe diese Aufgabe übernommen. Meine Frau reist natürlich mit mir!«
Mitch rückte näher an Aria heran. »Ich habe gehört, daß es in Lankonien wunderbar kühle Nächte gibt, in denen man nur das Geräusch von Kuhglocken vernimmt.«
»Das stimmt«, entgegnete Aria traurig. »Es gibt keine vorbeidonnernden Lastwagen um drei Uhr morgens, keine laute Radiomusik und keine Strandparties ...«
»Waren Sie schon einmal in Lankonien?«
»Nein«, riefen Aria und J. T. wie aus einem Mund. »Wir haben nur gelesen, daß es dort so ist«, fügte J. T. hinzu.
»J. T., Schätzchen, ich hab’ meinen Mantel im Auto vergessen. Würdest du ihn mir bitte holen?« schnurrte Heather.
Er sprang auf und verschwand im Dunkel der Nacht. Heather folgte ihm. »J. T.! Warte auf mich«, rief sie ihm nach.
Er blieb stehen. »Du hättest nicht herkommen dürfen.«
»Komm mir bloß nicht so«, schmollte sie. »Ich weiß, was los ist. Ich mußte zwar drei Lippenstifte und vier Paar Nylons dafür hergeben, aber dafür weiß ich jetzt genau Bescheid über dich und diese... diese Prinzessin! Also wenn die königlicher Abstammung ist, dann fresse ich einen Besen!«
»Da fängst du besser jetzt schon an zu kauen«, riet J. T. und ging weiter.
Heather eilte ihm nach. »Ich habe auch erfahren, daß die Dauer eurer Ehe sehr begrenzt ist. Sobald ihr in Lankonien betreten habt, wird sie dich fallenlassen und gegen einen kleinen, blaublütigen Herzog eintauschen!«
»Heather, ich finde, du hast einen verdammt großen Mund.« Er blieb an Mitchs Wagen stehen, öffnete die Tür, nahm den leichten Mantel heraus und warf ihn ihr zu.
»Du hast meinen Mund mal sehr gemocht«, sagte sie und schmiegte sich an seine Brust. »Schätzchen, ich mache mir doch nur Sorgen um dich. Was wirst du tun, wenn sie dich einfach fallenläßt? Du bist doch nicht so dumm, an gebrochenem Herzen zu sterben, oder?«
Die Worte trafen ihn mitten ins Herz. »Wir sollten jetzt besser zurückgehen«, meinte er nicht sehr überzeugend.
»Ich werde auf dich warten, Süßer. Wenn du allein aus Lankonien zurückkommst, werde ich da sein.«
Er sah sie lange an. »Könnte sein, daß ich auf dieses Angebot zurückkomme.«
Zusammen gingen sie zum Feuer zurück.
»Was werden Sie unternehmen?« fragte Dolly und sah zu Heather und J. T. hinüber, die sich gemeinsam über den Grill beugten.
»Sie trägt ein hübsches Kleid«, meinte Aria gedankenverloren. »Was meinen Sie, ob sie es hier gekauft hat?«
Dolly rollte mit den Augen, stand auf und schob sich zwischen Heather und J. T. »Deine Verabredung sitzt da«, sagte sie scharf zu Heather und deutete auf Mitch.
»Er ist nur für heute abend«, entgegnete Heather dreist.
Es wurde ein fürchterlicher Abend. Dolly und Aria waren niedergeschlagen, Heather war wütend auf J. T., weil er jemand anderen als sie geheiratet hatte, Mitch versuchte, Aria dauernd zu überzeugen, ihm doch eine letzte gemeinsame Nacht zu schenken, und die anderen wünschten sich, daß diese peinlichen Szenen ein Ende nähmen.
Aria beobachtete Heather und J. T. scharf. Sie bemerkte, daß er keine Anstalten machte, Heathers Hände von sich zu schieben. Statt dessen schien er abzuwarten, daß Aria reagierte. Doch je mehr Heather J. T. liebkoste, desto steifer wurde Arias Rücken. Zum ersten Mal seit Wochen fühlte sie wieder den Stolz einer Prinzessin in sich.
Als sich schließlich alle verabschiedeten, benahm sich Aria sehr formell. »Es war so nett von euch, daß ihr mich eingeladen habt«, sagte sie und streckte die Hand aus, damit die anderen sie schütteln konnten. Es war, als ob sich eine königliche Hoheit nach einem Staatsbesuch verabschiedete.
Ich werde mich morgen von Ihnen verabschieden«, sagte Dolly ein
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