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Die programmierten Musen

Die programmierten Musen

Titel: Die programmierten Musen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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annähernd ausreichend geschützt war vor einer schlauen, gierigen Welt, die sich an keine Regeln hielt – etwas, auf das ihn Zane Gort hingewiesen hatte, nur um im nächsten Moment davonzustürmen und Gaspard mit der Last der Verteidigung des Raketen-Verlages und der Station zurückzulassen.
    Die Schutzmaßnahmen, die er bisher improvisiert hatte – seine geliehene Geschoßwaffe, die ihn links die Rippen wundscheuerte, Joe mit seiner Stinktierpistole, Pop mit seinem Stab (auch wenn es sich dabei, wie er behauptete, um ein Schwert handelte) – waren nur eine Farce. Um die Angelegenheit noch zu verschlimmern, hatten Cullingham und Flaxman, die normalerweise Geheimhaltungsfanatiker waren, völlig unrealistische Vorstellungen davon, wie das Projekt außerdem geschützt werden könnte – Gaspard hatte Flaxman einmal erwischt, wie er gerade einen Zettel ungelesen oder zumindest unbedacht fortwarf – einen Zettel mit der drohenden Nachricht eines Mannes, der mit ›Die Garotte‹ unterschrieb; im Text wurden eine wöchentliche Zahlung von zweitausend Dollar und fünfzig Prozent der Nettoeinnahmen aus dem Projekt verlangt, wenn die Eierköpfe ungeschoren bleiben sollten.
    Und es gab immer wieder Zeichen anderer Gefah ren. Doch keiner der Partner wollte etwas davon wissen, etwa die städtische Polizei oder eine andere Schutzagentur heranzuziehen, weil das ihrer Auffassung nach ein Bruch der nichtexistenten Geheimhaltung war. (Außerdem führten sie einen völlig idiotischen Grund an, den Flaxman wie folgt formulierte: »Nur kleinkarierte Geschäftsleute, Gaspard, jammern bei der Regierung um Hilfe. Die Flaxmans sind stets kämpfende Millionäre gewesen!«)
    Zane Gort, den Gaspard schon immer für ein wandelndes Schlachtschiff gehalten hatte, war offensichtlich die ideale Person für die Verteidigung des Raketen-Verlages, aber er ging dieser Aufgabe völlig aus dem Wege. Der blaustählige Roboter, der am Tage kaum länger als zehn Minuten zur Stelle war, entfaltete eine geheimnisvolle Aktivität, die mit dem Schreibderby offenbar überhaupt nichts zu tun hatte: Konferenzen mit seinen Physiker-Kollegen und Ingenieur-Freunden, Reisen außerhalb New Angeles’, lange Sitzungen in der Werkstatt seines Hauses. Dreimal hatte er sich bei Schwester Bishop Küken »ausgeborgt« und das kleine Gehirn unter Mißachtung von Zukies Vorschriften drei oder vier Stunden mitgenommen, aber wohin sie fuhren oder was sie trieben, wollten weder Roboter noch Gehirn verraten.
    Zane begann sogar Miß Rosa zu vernachlässigen, obwohl die hysterische rosa Zensurrobix inzwischen mütterliche Gefühle für die Eier entwickelte, die etwa auch Gaspards Neigungen entsprachen, wenn sie sich auch etwas extremer äußerten: sie strickte pastellfarbene Bezüge für die Gehirne mit Löchern für die drei Buchsen, »damit sie es warm haben an kalten Tagen und weniger nackt aussehen und damit sie sich ein wenig darüber freuen«, wie sie es ausdrückte. Ansonsten schien Miß Rosa ganz vernünftig zu sein, und Gaspard übertrug ihr bald Routinearbeiten – wie zum Beispiel die Türwache –, die sie beim Stricken nicht störten.
    Eines Abends beschloß Gaspard eine Aussprache mit Zane herbeizuführen. Der Schriftsteller schlief gerade in Pop Zangwells Koje in der Herrentoilette, und Zane war überraschend hereingekommen, um seine Batterien auszuwechseln und sich einzuschmieren. Zane hörte geistesabwesend zu, während er seine siebenundsechzig Ölnippel mit einem nadeldüsigen Kännchen versorgte.
    »Vor etwa einer Stunde«, sagte Gaspard, »trieb sich ein kurzer, klotzköpfiger, braungefärbter Roboter un ten herum. Ich habe ihn zur Vordertür hinausgeworfen, aber er ist sicher inzwischen von hinten wieder herein.«
    Zane wandte sich um. »Das ist bestimmt mein alter Rivale Cain Brinks«, sagte er. »Die braune Farbe ist nur eine ungeschickte Verkleidung. Zweifellos hat er eine böse Tat im Sinn. Vor einer Minute noch habe ich draußen einen geparkten Schrottwagen geröntgt, in dem niemand anderer als Clancy Goldfarb sitzt! Auch er muß etwas im Schilde führen – wahrscheinlich will er Bücher stehlen. Die Lagerräume sind auch zu verlockend.«
    »Aber, verdammt, Zane«, rief Gaspard aus, »wenn du das alles weißt, warum unternimmst du nichts?«
    »Gaspard, es ist immer ein schwerer Fehler, in die Defensive zu gehen«, sagte der Roboter verständig. »Man verliert dadurch die Initiative, und man drückt sein Denken auf die Stufe der Gegner hinunter. Ich

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