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Die Propeller-Insel

Die Propeller-Insel

Titel: Die Propeller-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Tankerdon, wenn es auch den Franzosen nicht gelungen ist, Martinique von den Vipern zu säubern, die die Engländer an ihrer Statt hinterließen….
    Donnernde Hurrahs und Hips bei dieser Vergleichung durch den sanguinischen Redner.
    … die Milliardeser werden Standard-Island schon von den Bestien zu befreien wissen, die England ihm aufgehalst hat!«
    Wiederholter donnernder Beifall, der sich nur legt, um auf’s neue zu beginnen, als Jem Tankerdon hinzufügt:
    »Auf unsern Posten also, meine Herren, und vergessen wir nicht, daß wir bei der Verfolgung der Löwen, Jaguare, Tiger und Kaimans auf die Engländer Jagd machen!«
    Damit trennt sich die Versammlung.
    Eine Stunde später, wo die Hauptzeitungen den stenographischen Bericht über die Sitzung veröffentlichen und man weiß, welche feindlichen Hände die Käfige der schwimmenden Menagerie geöffnet haben, als man erfährt, wem man diesen Einbruch einer Legion von wilden Thieren verdankt, da ringt sich ein Schrei der Entrüstung aus jeder Brust, und England wird verflucht in seinen Kindern und Kindeskindern, in Erwartung, daß sein verhaßter Name in der Erinnerung der Welt verlöscht.
Siebentes Capitel.
Treibjagden.
    Es handelt sich um die gänzliche Vernichtung der Thiere, die nach Standard-Island eingedrungen sind. Bleibt ein einziges Paar dieser Saurier oder Raubthiere übrig, so ist es um die zukünftige Sicherheit geschehen. Dieses Paar würde sich vermehren, und dann könnte man ebensogut in den Urwäldern Indiens oder Afrikas wohnen wollen. Nein, ein Bauwerk aus Stahl hergestellt, es auf die Gewässer des Großen Oceans gebracht zu haben, ohne daß es jemals verdächtige Küsten oder Inselgruppen berührte, alles vorgesehen zu haben, um es gegen jede Epidemie, wie gegen feindliche Einfälle zu schützen, und nun… in einer einzigen Nacht… wahrlich, die Standard-Island Company hatte alle Ursache, das Vereinigte Königreich bei einem internationalen Gerichtshof anzuklagen und eine ungeheure Entschädigung zu verlangen. Lag denn hier keine schreiende Verletzung des Völkerrechtes vor? Ja gewiß, und wenn dafür jemals der Beweis erbracht wurde…
    Doch wie der Notabelnrath beschlossen hat, gilt es jetzt erst das nothwendigste.
    Entgegen den von mehreren Familien unter der Herrschaft des Schreckens geäußerten Wünschen kann nicht davon die Rede sein, daß sich die Bevölkerung auf die in beiden Häfen liegenden Dampfer flüchtet und von Standard-Island wegwendet. Diese Schiffe würden dazu auch gar nicht ausreichen.
    Nein, die Raubthiere englischen Transports sollen verfolgt, sollen ausgerottet werden, und dem Juwel des Stillen Oceans wird der Friede bald wie früher wieder lächeln.
    Die Milliardeser gehen unverzüglich ans Werk. Einzelne haben gleich Gewaltmittel vorgeschlagen, z. B. das Meer über die Insel wegströmen zu lassen, den Park und die Felder durch Feuer zu verwüsten, um das ganze Gezücht zu ertränken oder zu verbrennen. In jedem Falle blieb das aber wenigstens bezüglich der Amphibien ohne Erfolg, und es schien rathsamer, mittelst Treibjagden vorzugehen.
    Das geschieht denn auch.
    Hier möge erwähnt sein, daß der Kapitän Sarol, die Malayen und die NeuHebridier ihre Mithilfe angeboten haben, die vom Gouverneur angenommen wurde. Die wackern Leute wollten sich erkenntlich zeigen für das, was man für sie gethan. Eigentlich fürchtete der Kapitän Sarol freilich, daß dieser Zwischenfall die Fahrt unterbrechen, daß die Milliardeser und ihre Familien Standard-Island vielleicht verlassen oder wenigstens das Verlangen stellen könnten, sofort nach der Madeleinebay zurückzukehren, was ihm einen starken Strich durch die Rechnung machen würde.
    Das Quartett erweist sich als auf der Höhe der Situation und seiner Nationalität würdig. Es sollte niemand sagen können, daß die vier Franzosen nicht mit ihrer Person eingetreten wären, wo es galt, einer Gefahr ins Gesicht zu sehen. Sie stellten sich also unter die Führung Calistus Munbar’s, der seiner Rede nach ganz andre Dinge erlebt hat und über diese Löwen, Tiger, Panther und andre unschuldige Bestien mit den Achseln zuckt. Vielleicht ist er früher Thierbändiger gewesen, dieses Enkelkind Barnum’s, oder ist mindestens mit einer Menagerie im Lande umhergereist.
    Die Treibjagden beginnen noch an demselben Morgen und sind zu Anfang vom Glücke begünstigt.
    Am ersten Tage hatten zwei Krokodile die Unklugheit, sich aus dem Serpentineflusse herauszuwagen, und bekanntlich sind diese

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