Die Propeller-Insel
Erfolge vorzugehen.
Ein schöner Hund Nat Coverley’s ist das einzige Opfer, das hierbei zu beklagen ist. Von einem Alligator gefaßt, wird das arme Thier gleich in zwei Hälften zerbissen. Dafür sind aber ein Dutzend Saurier unter den Kugeln der Milizen gefallen, und vielleicht ist Standard-Island schon endgiltig von den furchtbaren Amphibien befreit.
Im übrigen beläuft sich die Jagdbeute des Tages auf sechs Löwen, acht Tiger, fünf Jaguare und neun Panther männlichen und weiblichen Geschlechts.
Am Abend sitzt das Quartett, Frascolin, der sich von seinem erlittenen Stoße erholt hat, inbegriffen, an der Tafel im Casino beisammen.
»Ich glaube, wir haben das Schlimmste nun überstanden, meint Yvernes.
– Wenigstens, wenn jener Dampfer als zweite Arche Noahs, antwortet Pinchinat, nicht alle Thiere der Schöpfung mit sich führte…«
Das ist nicht wahrscheinlich, und selbst Athanase Dorémus fühlt sich soweit beruhigt, daß er nach seiner Wohnung in der Fünfunddreißigsten Avenue zurückkehrt. Hier in seinem verbarrikadierten Hause findet er seine alte Wirthschafterin wieder, die schon halb verzweifelt ist bei dem Gedanken, daß von ihrem alten Herrn vielleicht nur noch unförmliche Ueberreste vorhanden sein möchten.
Kapitän Sarol und seine Malayen griffen die Krokodile herzhaft an. (S. 293.)
Die Nacht vergeht ziemlich ruhig. Kaum vernimmt man aus der Ferne vom Backbordhafen her dann und wann ein Gebrüll, so daß die Annahme gerechtfertigt erscheint, daß eine allgemeine Treibjagd durch die Felder morgen mit der gänzlichen Vernichtung der Raubthiere enden werde.
Mit dem ersten Tagesgrauen treten die einzelnen Abtheilungen der Jäger wieder zusammen. Selbstverständlich ist Standard-Island die letzten vierundzwanzig Stunden auf derselben Stelle liegen geblieben, da auch das Maschinenpersonal am Rettungswerke vollzählig theilnehmen muß.
Zu je zwanzig Mann vereinigt und mit Schnellfeuergewehren ausgerüstet, durchstreifen die einzelnen Abtheilungen nun die ganze Insel. Von der nochmaligen Verwendung von Kanonen hat der Colonel Stewart jetzt, wo sich die Raubthiere mehr zerstreut haben, absehen zu sollen geglaubt. Dreizehn Raubthiere erliegen den wohlgezielten Kugeln in der Umgebung der Achterbatterie, doch mußte man nicht ohne Mühe zwei Zollbeamte erst von einem Tiger und einem weiblichen Panther befreien, die den Männern schwere Verletzungen beigebracht hatten.
Hiermit steigt die Zahl der seit der ersten Treibjagd erlegten Thiere auf dreiundfünfzig.
Es ist um vier morgens. Cyrus Bikerstaff und der Commodore Simcoë, Jem Tankerdon und sein Sohn, Nat Coverley und die beiden Adjuncten nebst einigen Notabeln begeben sich, begleitet von einer Abtheilung Miliz, nach dem Stadthause, wo der versammelte Rath die von den beiden Häfen und von der Rammsporn-und der Achterbatterie eingehenden Berichte erwartet.
Walter wird mit halbzerrissener Schulter aufgehoben (S. 298.)
Als sie sich kaum noch hundert Schritte von dem Gebäude befinden, ertönt ein lautes Geschrei. Eine Menge Menschen, Frauen und Kinder, fliehen, von panischem Schrecken ergriffen, längs der Neunten Avenue dahin.
Sofort eilen der Gouverneur, der Commodore Simcoë und ihre Begleiter nach dem Square, dessen Mittelthor hätte geschlossen sein sollen. In Folge einer unbegreiflichen Nachlässigkeit aber stand das Thor offen, und es erscheint nicht zweifelhaft, daß eines der Raubthiere – vielleicht das letzte – dadurch in die Stadt eingedrungen ist.
Nat Coverley und Walter Tankerdon, die den übrigen voraus sind, stürmen zuerst nach dem Square.
Plötzlich wird Walter Tankerdon, in kaum drei Schritte Entfernung von Nat Coverley, von einem mächtigen Tiger zu Boden geworfen.
Nat Coverley, der nicht Zeit gewinnen konnte, sein Gewehr zu laden, reißt das Jagdmesser aus dem Gürtel und eilt Walter Tankerdon zu Hilfe, als das Raubthier eben seine Tatzen in die Schultern des jungen Mannes einschlagen will.
Walter ist gerettet, der Tiger aber dreht sich um und greift nun Nat Coverley an.
Dieser stößt dem Thiere das Messer in den Leib, ohne damit das Herz zu treffen, und stürzt selbst rückwärts nieder.
Der Tiger weicht brüllend und mit offnem Rachen ein wenig zurück, als wolle er zum Sprunge ausholen.
Da kracht ein Schuß.
Jem Tankerdon ist es, der ihn abgegeben hat.
Eine zweite Detonation…
Es ist die Gewehrkugel, die im Leibe des Tigers explodiert.
Man hebt Walter mit halbzerrissener Schulter
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