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Die Propeller-Insel

Die Propeller-Insel

Titel: Die Propeller-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Stahlblech oder Aluminiumplatten construieren, dann vergessen Sie nicht, einen hübschen Vulcan darin unterzubringen… einen Vulcan mit Rauchkammern und Feuerwerk…
    – Und warum das nicht, mein Herr Spaßvogel? fällt Calistus Munbar ein.
    – Ja, das hab’ ich mir eben auch gesagt: Warum das nicht?« antwortet Seine Hoheit.
    Es versteht sich, daß Walter Tankerdon und Miß Dy an jenen Ausflügen theilnehmen und dabei Arm in Arm dahinwandeln.
    Natürlich werden daneben auf Viti-Levu auch die Sehenswürdigkeiten seiner Hauptstadt besucht, jener »Mbure-kalu« oder Tempel der Geister, und das Local für die politischen Versammlungen. Diese auf einem Untergrund von Steinen errichteten Bauwerke bestehen aus Bambus, aus Stämmen, die mit einer Art vegetabilischer Passementerie überzogen sind, und aus sinnreich verbundnen Latten, die das Strohdach tragen. Die Touristen besichtigen ferner das sehr gesund liegende Krankenhaus und den botanischen Garten, der sich amphitheatralisch hinter der Stadt ausbreitet. Zuweilen dehnen sich diese Spaziergänge bis zum Abend aus, und dann geht es, wie in der guten alten Zeit, mit der Laterne in der Hand nach Hause. Bis zu Gasometern, Auer’schem Glühlicht, Bogenlampen oder bis zum Acetylen ist man auf den Fidschi-Inseln noch nicht vorgeschritten, das wird aber »unter deim erleuchteten Protectorate Großbritanniens« schon nicht ausbleiben, meint Calistus Munbar.
    Der Kapitän Sarol, seine Malayen und die in Samoa eingeschifften Neu-Hebridier verbleiben auch während des hiesigen Aufenthalts bei ihrer gewohnten Lebensweise. Sie gehen nicht ans Land, da ihnen Viti-Levu schon bekannt ist, die einen, weil sie es bei Betreibung der Küstenschiffahrt häufiger besucht, die andern, weil sie hier für Rechnung von Farmern schon gearbeitet haben. Sie ziehen es beiweitem vor, auf Standard-Island zu bleiben, das sie unablässig durchstreifen und dabei die Stadt, die Häfen, den Park, die Felder und die Batterien am Rammsporn und am Achter besuchen. Noch wenige Wochen, und die wackern Leute werden, dank der Gefälligkeit der Compagnie und dem Wohlwollen Cyrus Bikerstaff’s, in ihrer Heimat, nach fünfmonatlicher Fahrt auf der Propeller-wieder eintreffen.
    Manchmal plaudern unsre Künstler mit Sarol, der recht gut beanlagt ist und sich der englischen Sprache ganz geläufig bedient. Sarol erzählt ihnen mit wahrer Begeisterung von den Neuen Hebriden, von den Eingebornen dieser Gruppe, von ihrer Ernährungsweise und ihrer Kochkunst, was vorzüglich den Bratschisten interessiert. Pinchinat’s geheimer Ehrgeiz strebte danach, womöglich ein neues Gericht zu entdecken, dessen Recept er dann den gastronomischen Gesellschaften des alten Europa mittheilen wollte.
    Am 30. Januar brechen Sebastian Zorn und seine Kameraden in einer ihnen vom Gouverneur überlassenen elektrischen Schaluppe des Steuerbordhafens auf, um die Rewa, einen der Hauptflüsse des Landes, hinauszufahren. In dem Fahrzeuge haben noch der Führer desselben, ein Mechaniker, zwei Matrosen und ein einheimischer Lootse Platz genommen. Athanase Dorémus hat man vergeblich angeboten, sich den Ausflüglern anzuschließen. In dem Tanz-und Anstandslehrer ist jedes Gefühl der Neugierde eingeschlafen… dann könnte sich während seiner Abwesenheit auch ein Schüler anmelden wollen, und er zieht es deshalb vor, im Casino auszuharren.
    Um sechs Uhr morgens verläßt die Schaluppe, gut ausgerüstet und, weil sie erst am Abend zurückkehren soll, auch mit einigem Mundvorrath versehen, die Bay von Suva und steuert längs der Küste nach der Rewamündung hin.
    Auf der Fahrt zeigen sich nicht nur viele Klippen, sondern auch viele Haifische, und es gilt darum, sich vor beiden in Acht zu nehmen.
    »Pah! stößt Pinchinat hervor, Eure Haifische, das sind ja nicht einmal Salzwasser-Cannibalen mehr! Die englischen Missionäre haben sie gewiß ebenso wie die Fidschianer zum Christenthum bekehrt!… Wetten wir, daß die Bestien den Geschmack an Menschenfleisch ganz verloren haben?
    – Verlassen Sie sich darauf nicht, antwortet der Pilot… so wenig als man sich auf die Fidschi-Insulaner des Innern verlassen kann.«
    Pinchinat begnügt sich mit einer wegwerfenden Geberde. Seiner Ansicht nach hat man ihm doch nur etwas weiß gemacht mit den angeblichen Menschenfressern, die sich nicht einmal an Feiertagen als solche erweisen.
    Der Lootse kennt die Bay und den Lauf der Rewa ganz genau. In diesem großen Flusse, der auch Wat-Levu genannt wird, verspürt

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