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Die Propeller-Insel

Die Propeller-Insel

Titel: Die Propeller-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Preis eroberte und damit eine recht ansehnliche Menge Dollars in die Tasche steckte.
    Es ist neun Uhr morgens am 19. Februar, als der Dampfer um den Pier des Hafens einbiegt, wo die Entladung sofort ihren Anfang nimmt. Wir dürfen wohl davon absehen, hier alle Gegenstände, Schmuckstücke, Kleider, Modewaaren, Kunstwerke u. s. w., woraus diese »Ausstattungsfracht« besteht, einzeln anzuführen. Es genüge zu wissen, daß die in den geräumigen Salons des Hôtels Coverley veranstaltete Ausstellung derselben einen ungeheuern Erfolg erzielt. Die ganze Welt von Milliard-City will die Wunderwerke betrachten. Zugegeben, daß sich auch andre steinreiche Leute solche herrliche Dinge zu beschaffen vermöchten. Hier giebt jedoch der seine Geschmack, der künstlerische Sinn bei der Auswahl derselben, den Ausschlag, so daß niemand müde wird, sie zu bewundern. Wem übrigens daran lag, die Bezeichnung der einzelnen Gegenstände kennen zu lernen, der konnte die Nummern des »Starboard-Chronicle« und des »New-Herald« von 21. bis 22. Februar danach einsehen. Erklären sich einige Töchter Evas auch damit noch nicht befriedigt, nun, so giebt es eine Befriedigung auf dieser Welt überhaupt nicht mehr.
    »Donner und Doria! rief Yvernes, als er aus den Salons des Hôtels der Fünfzehnten Avenue in Begleitung seiner drei Kameraden heraustrat.
    – Donner und Doria! wiederholte Pinchinat. Ja, das möcht’ ich ausrufen. Die Miß Coverley könnte man auch ohne Mitgift heimführen… nur um ihrer selbst willen!«…
    Die jungen Verlobten widmen der Sammlung von Meisterwerken der Kunst und der Mode jedoch nur sehr geringe Beachtung.
    Seit dem Eintreffen des Dampfers hat Standard-Island übrigens wieder die Richtung nach Westen eingeschlagen, um sich den Neuen Hebriden zu nähern. Kommt es noch vor dem 27. Februar in Sicht einer der dazu gehörigen Inseln, so soll der Kapitän Sarol nebst den Uebrigen ans Land gesetzt werden und Standard-Island nachher seine Rückreise antreten.
    Die Schiffahrt hier im westlichen Theil des Großen Oceans wird dadurch, daß der malayische Kapitän mit den Wasserverhältnissen sehr vertraut ist, wesentlich erleichtert.
    Auf Ersuchen des Commodore Simcoë verweilt er ununterbrochen auf dem Thurm des Observatoriums. Sobald sich die ersten Höhen zeigen, wird es dann leicht sein, die Insel Erromango, die östlichste der Gruppe, anzulaufen, womit gleichzeitig die zahlreichen Klippen in der Umgebung der Neuen Hebriden vermieden werden.
    Ist es ein Zufall oder hat es der Kapitän Sarol, in dem Wunsche, den Hochzeitsfeierlichkeiten beizuwohnen, mit Absicht so eingerichtet, recht langsam vorwärts zu kommen… jedenfalls erblickt man die ersten Inseln erst am Morgen des 27. Februar, also an dem für die Hochzeit festgesetzten Tage.
    Uebrigens macht das ja nicht viel aus. Die Ehe Walter Tankerdon’s und Miß Dy Coverley’s wird nicht minder glücklich sein, wenn sie auch in Sicht der Neuen Hebriden eingesegnet wird, und wenn das den wackern Malayen ein so besondres Vergnügen bereitet – woraus sie gar kein Hehl machen – nun, so mag es ihnen gegönnt sein, an den Festen auf Standard »Island theilzunehmen.
    Nachdem einige weiter draußen liegende Eilande nach den sehr bestimmten Angaben des Kapitän Sarol passiert sind, steuert die Propeller-Insel auf Erromango zu und läßt dabei die Höhen der Inseln Tanna im Süden.
    An dieser Stelle sind Sebastian Zorn, Frascolin, Pinchinat und Yvernes nicht sehr – höchstens dreihundert Seemeilen – von den französischen Besitzungen im Stillen Ocean entfernt, von den Loyaltys und von Neu-Caledonien, der Strafcolonie, die auf der Erdkugel gerade entgegengesetzt von Frankreich liegt.
    Erromango ist im Innern stark bewaldet und hat viele Hügel, an deren Fuße sich breite culturfähige Landstrecken hinziehen. Der Commodore Simcoë hält etwa eine Meile vor der Cooksbucht an der Ostküste an. Eine weitere Annäherung war nicht rathsam, denn hier strecken sich bis zur Wasserfläche reichende Korallenklippen eine halbe Meile ins Meer hinaus. Der Gouverneur Cyrus Bikerstaff denkt auch gar nicht, hier, ebensowenig wie vor einer andern Insel dieses Archipels, länger zu verweilen. Gleich nach dem Feste sollen die Malayen ausgeschifft werden und Standard-Island sich nach dem Aequator zu wenden, um nach der Madeleinebay zurückzukehren.
    Es ist ein Uhr mittags, als Standard-Island still liegen bleibt.
    Auf behördliche Anordnung hat alle Welt Urlaub erhalten, Beamte und

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