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Die Propeller-Insel

Die Propeller-Insel

Titel: Die Propeller-Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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vorüber. Man findet die Sache ganz natürlich, und wären zu der Transaction noch größre Summen nöthig gewesen, so würden sie im Handumdrehen beschafft worden sein. Den Milliardesern gewährt es eine innerliche Befriedigung, von nun an im eignen Hause zu sitzen und nicht mehr von einer fremden Gesellschaft abzuhängen. Das Juwel des Stillen Oceans unterläßt es daher nicht, unter Vertretung aller Classen der Bewohner, der Beamten, Agenten, Angestellten, der Officiere, Milizen und Seeleute, den beiden Familienhäuptern, die sich um das Interesse der Allgemeinheit so wohl verdient gemacht haben, seinen Dank auszusprechen.
    Eines Tages wurde im Park ein Meeting veranstaltet und ein dahinzielender Antrag eingebracht, der einstimmig mit einer dreifachen Salve von Hurrahs und Hips begrüßt wurde. Sofort ernannte man dann einige Delegierte und entsendete zwei Deputationen nach den Hôtels der Coverley’s und Tankerdon’s.
    Diese finden den zuvorkommendsten Empfang und nehmen die Versicherung mit zurück, daß in der Verwaltung und der Lebensweise Standard-Islands keinerlei Veränderung eintreten solle. Die jetzigen Verwaltungsorgane sollten bestehen bleiben wie vorher, und alle Beamten ihre Plätze, alle Angestellten ihre bisherige Beschäftigung behalten.
    Wie hätte es auch anders sein können?
    Es folgt hieraus also, daß der Commodore Ethel Simcoë die maritimen Angelegenheiten weiter in der Hand behält und den Curs sowie die Schnelligkeit der Fortbewegung Standard-Islands, entsprechend der im Rathe der Notabeln festgestellten Reiseroute, nach wie vor regelt. Dasselbe gilt für das Commando der Milizen, das der Colonel Stewart beibehält. Ebenso tritt in der Verwaltung des Observatoriums keine Veränderung ein und der König von Malecarlien sieht seine Stellung nicht bedroht. Kurz, niemand wechselt den bisher eingenommenen Platz, weder in den Häfen, noch in den Elektricitätswerken oder in der städtischen Verwaltung. Man enthebt nicht einmal Athanase Dorémus seiner ziemlich unnützen Function, obwohl sich nach wie vor kaum Zöglinge für seinen Tanz-und Anstandsunterricht finden.
    Selbstverständlich bleibt es auch bezüglich der Verabredungen mit dem Concert-Quartett beim alten, und dieses wird bis zur Beendigung der Reise das ungeheure Honorar beziehen, das ihm von Anfang an zugesichert war.
    »Es sind und bleiben doch außerordentliche Leute! sagt Frascolin, als er hört, daß alles zur allgemeinen Zufriedenheit geregelt ist.
    – Das kommt daher, daß bei ihnen der Säckel niemals leer wird, antwortet Pinchinat.
    – Vielleicht hätten wir diesen Wechsel der Besitzer benützen können, um unsern Contract zu kündigen, bemerkt Sebastian Zorn, der seine sinnlose Voreingenommenheit gegen Standard-Island niemals zu unterdrücken vermag.
    – Kündigen! ruft Seine Hoheit. Untersteh’ Dir nur, einen Versuch dazu zu machen!«
    Und während die Finger seiner linken Hand sich öffnen und schließen, als arbeite er damit auf der vierten Saite herum, bedroht er den Violoncellisten mit einer freundschaftlichen Ohrfeige, die mit der Geschwindigkeit von achteinhalb Meter in der Secunde auf diesen zuzufliegen scheint.
    Eine einzige Veränderung muß aber doch eintreten, und zwar in der Stellung des Gouverneurs. Cyrus Bikerstaff, der der unmittelbare Vertreter der Standard-Island Company ist, glaubt auf seine Functionen als solcher verzichten zu müssen, was bei der derzeitigen Sachlage ja logisch erscheint. Daraufhin wird denn auch seine Entlassung, doch in einer für den Gouverneur höchst schmeichelhaften Weise, verfügt. Was seine beiden Adjuncten, Barthelemy Rudge und Hubley Harcourt, angeht, die als stark betheiligte Actionäre durch das Fallissement der Gesellschaft fast ruiniert sind, so haben diese die Absicht, die Propeller-Insel mit einem der nächst abgehenden Dampfer zu verlassen.
    Cyrus Bikerstaff erklärt sich übrigens bereit, bis zum Abschluß der Fahrt an der Spitze der städtischen Verwaltung zu verbleiben.
    Die wichtige finanzielle Veränderung, der Besitzwechsel bezüglich Standard-Islands, hat sich also ohne Schwierigkeit, ohne Störung oder hinderliche Rivalität vollzogen. Das alles ging so schnell, daß sich der Liquidator noch an demselben Tage wieder einschiffen und die Unterschriften der Erwerber neben der Garantie des Raths der Notabeln fix und fertig mitnehmen konnte.
    Was die so einflußreiche Persönlichkeit angeht, die den Namen Calistus Munbar, Oberintendant der schönen Künste und

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