Mund.
»Wahrscheinlich hast du recht«, stimmte ihm Zeke zu. Er stützte die Ellbogen auf den Tisch und starrte auf den Teller. Er hatte seine gegrillten Rippchen nicht angerührt. Er war zu angespannt, um etwas essen zu können. Sie hatten seit ihrer Ankunft in den großen Hotels diskret und für viel Geld Erkundigungen eingezogen. Nirgends war ein Priester zu finden gewesen. »Morgen früh«, sagte er, »nimmst du dir als erstes die eine Seite der Fremont Street vor und ich die andere.« Es blieb noch ein letztes Hotel, in dem sie sich erkundigen mußten, bevor sie für diesen Abend Schluß machen konnten. Es stand mitten, in einem See und war auch sonst ein Beispiel exzessiver Geschmacklosigkeit: das Atlantis.
Catherine legte den Kugelschreiber beiseite. Es hatte keinen Sinn. Sie konnte sich nicht konzentrieren.
Sie warf einen Blick auf die Uhr. Es war schon eine Weile her, seit sie den Untergang von Atlantis beobachtet hatten. Warum war Garibaldi noch nicht vom Fitneß-Zentrum zurück?
Sie stand vom Schreibtisch auf und ging im Zimmer hin und her.
Ein Name beschäftigte sie, und sie versuchte vergeblich, ihn einer Person zuzuordnen. Auf dem anderen Schreibtisch stand der dunkle Laptop.
Plötzlich hatte sie das dringende Bedürfnis, etwas zu tun. Sie setzte sich, startete den Computer, wählte die Zugangsnummer des Hotels für das Internet und gab den temporären Teilnehmernamen sowie das Paßwort ein. Bevor sie sich ins Web einklickte, zögerte sie, dachte nach und klickte aus einer plötzlichen Eingebung heraus auf NewsReader.
Wünschen Sie die letzte Gruppenliste? Sie klickte auf ›a‹. DATEI WIRD GELADEN…
Catherine wußte, daß sie sich ungefährdet bei den einzelnen Gruppen umsehen konnte, denn sie wollte sich nicht an den Diskussionen dort beteiligen, sondern nur die Nachrichten lesen. Als die Liste der Gruppen erschien, begann sie zu rollen, und hielt bei alt.bibel.prophez. an.
Sie klickte, geriet in eine Diskussion über die Endzeit und klickte noch einmal.
Organisation: University of Cambridge, England
Zeilen: 26
Nachricht-ID: «
[email protected] MNTP-Posting Host: usen.chu.cam.a-uk
Thema: Endzeit
»»»Die Apokryphen stützen Bibelprophezeiungen über die Letzten Tage.»»»Steve
»»»Du irrst dich, Steve. Die Apocryphen sind nicht das Wort Gottes. Wo sind deine Beweise? »»»Ray
»»»Sorry, daß es so lange dauert. Habe den Beweis für dich gesucht.
Siehe P245 British Museum, P14 Broderick Archiv, Duke University u.a. Nach Aussage der Schriften nicht autorisierter Bücher steht uns das Paradies auf Erden bevor, Junge.
»»»Steve
Catherine holte die angegebenen Texte auf den Bildschirm, stellte jedoch fest, daß sie beide Quellen bereits kannte – sie enthielten nichts, was Licht auf Sabinas Schriftrollen geworfen hätte. Sie wechselte zur Haupt-liste und suchte weiter, bis sie alt.archäologie entdeckte. Sie klickte und sah sich die Einträge an. Plötzlich bekam sie große Augen.
199.911/30 Daniel Stevenson ›Atlantis‹
Sie klickte.
Xref: newsomeganet.com sci.archaelogy
25. Nov. 1999 18:44:37 +0100,
[email protected] schreibt:
»»»Stevenson! Du hast deine absurden Theorien schon vor ein paar Monaten geschickt, und dir ist damals von uns gesagt worden, daß das alles unhaltbar ist. Warum verursachst du uns die Kosten, den ganzen Unsinn noch einmal einzufahren? »»»Atlanter-Mayas Catherine wurde zornig. Man griff Danno wie üblich an. So war es schon immer gewesen: Daniel, der Be-nachteiligte, Daniel, der die Rechte eines anderen verteidigte oder für eine unpopuläre Sache eintrat. Danno, der auf seinem Platz in ihrer Schulklasse saß und dem die Tränen über die Wangen liefen, weil sie neben dem Pult von Schwester Immaculata auf einem Hocker stand und vor Scham weinte, während alle anderen lachten und kicherten.
Plötzlich hatte Catherine den unwiderstehlichen Drang, diesem aufgeblasenen Kerl in Australien am Schwarzen Brett ordentlich die Meinung zu sagen. Doch das durfte sie nicht tun, sonst wurde ihre IP-Adresse sichtbar, und jeder, der die Nachricht las, konnte selbst noch nach einiger Zeit herausfinden, daß sie sich in diesem Hotel befand.
Sie schaltete den Laptop aus. Als der Bildschirm dunkel wurde, betrachtete sie noch einen Moment lang das Photo von ihr auf der Innenseite des Deckels. Wieso hatte Danno es dorthin geklebt?
»Ich glaube, Daniel hat Sie geliebt«, hatte Garibaldi gesagt. Garibaldi…
Ihre Unruhe schien