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Die Prophetin

Die Prophetin

Titel: Die Prophetin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: wood
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handelte sich allerdings nicht um eine Hypertext-Verbindung. Deshalb versuche ich, dem Hinweis auf einem anderen Weg nachzugehen.«
    Catherines Blick fiel auf den Notizblock neben dem Computer, und sie sah, daß Garibaldi seine Suchbegriffe um ›Maria-Brief‹ erweitert hatte.
    Sie überlegte: Was wäre, wenn sich herausstellen sollte, daß es sich bei der Maria im Text um Maria Magdalena handelt? Maria war damals zwar ein sehr verbreiteter Name gewesen, doch Sabina sagte, diese Maria habe den Gerechten gekannt. Wäre es nicht denkbar, daß noch eine Kopie des Briefes existierte?
    Sabina berichtete, die Gemeinde in Antiochia habe Abschriften angefertigt, und Sabina selbst hatte ebenfalls eine gemacht. Gab es vielleicht irgendwo auf der Welt einen Maria Magdalena-Brief?
    Wie würde die Kirche reagieren, wenn sie davon erfuhr? »He!« sagte Michael. »Da ist sie! Die Liste der Privatsammlungen.«
    Catherine beugte sich vor und fragte stirnrunzelnd: »Fred’s Seite?«
    Michael klickte die farbig unterlegte Hypertext-Verbindung an, und plötzlich erschien eine Web-Seite, die aus unerfindlichen Gründen das Photo eines häßlichen kleinen Hundes zeigte, der Nudel hieß.
    »Sehen Sie«, sagte Michael und rollte im Text nach unten. Sie lasen die Angaben – Alter, Gewicht, Ge-burtsdatum, Zeitpunkt, an dem Nudel den ersten Haarball ausgespuckt hatte – und erreichten schließlich: Besitzer des Hundes. Michael klickte den Begriff an, und Fred’s Seite erschien. »Er bietet den Zugriff auf private Sammlungen!« sagte Catherine und blickte verblüfft auf das Photo eines jungen Mannes, der mit bewußt dümmlichem Gesichtausdruck einen aufgeblasenen Gummisaurier umarmte.
    Michael durchsuchte die Liste. Beim Stichwort: ›Historisch‹ klickte er. ›Altertum‹, klick. ›Artefakte‹, klick.
    ›Texte‹, klick. Eine neue Liste erschien, und Catherine überflog sie schnell. »Von manchen habe ich noch nie etwas gehört! Sehen Sie, hier ist das Freers Institut aufgeführt. Soweit ich weiß, gibt es dort nur vier ägyptische Begräbnis-Papyri. Es muß sich um kleine Sammlungen handeln.«
    Garibaldi ließ die Liste langsam weiter abrollen. Catherine rief: »Halt, warten Sie!« Sie hatte den Eintrag:
    ›Aki Matsumoto, privat‹ entdeckt. »Den Namen habe ich auch schon einmal gehört. Ich glaube, er ist ein reicher japanischer Sammler. Öffnen Sie die Datei. Wir wollen uns einmal ansehen, was er besitzt.«

    !!!THIS LOCATION [URL] IS NOT RECOGNIZED:
    aki.matsumoto.com.san.html
    Check Location And Try Again

Catherine zog die Stirn in Falten. »Eigenartig.«
    »Moment mal!« sagte Michael. »Matsumoto… Den Namen habe ich irgendwo gelesen.« Er griff nach der Zeitung, die auf dem Schreibtisch lag, und suchte die E-Adresse. Er klickte auf das ›Go‹-Symbol, danach auf ›Netsearch‹ und gab die elektronische Anschrift des Las Vegas Herald ein. Als die Verbindung hergestellt war, klickte er auf ›Suchbegriff‹, tippte Aki Matsumoto und drückte die Eingabetaste.
    Einen Augenblick später erschien ein Zeitungsartikel auf dem Bildschirm.
    Catherine überflog ihn. »Er ist tot!«
    »Selbstmord…«
    »Sehen Sie sich das Datum an!«
    Er blickte ungläubig auf den Text. »Aki Matsumoto hat gestern morgen Selbstmord begangen!«
    »Das muß ein Zufall sein!«
    »Es sei denn, Matsumoto war im Besitz eines Papyrus, den jemand unter allen Umständen haben wollte.«
    »Aber weshalb sollte er dann Selbstmord begehen?« Garibaldi brach die Verbindung ab. Einen Augenblick lang saßen sie schweigend da und nahmen kaum das gedämpfte Klappern eines Servierwagens wahr, der im Flur vorbeigeschoben wurde. Das Sonnenlicht verblaßte, und das Zimmer lag im Dämmerlicht. Garibaldi blickte fragend auf Catherine: »Und jetzt?«
    »Sehen wir uns noch einmal Fred’s Seite an.« Er rollte den Trackball, bis der Cursor auf ›Langford‹ wies.
    Er wollte gerade klicken, als Catherine ihm die Hand auf den Arm legte. »Warten Sie. Ich habe ein ungutes Gefühl. Meine Intuition warnt mich. In dem Artikel über Matsumoto heißt es, er hat Seppuku begangen. Ist das nicht ein zeremonieller Selbstmord, zu dem das Familienoberhaupt verpflichtet ist, weil die Ehre der Familie verletzt wurde?«
    »Ich glaube, ja. Warum?«
    »Wenn er eine Schriftrolle besessen hat, die Havers unbedingt haben und die Matsumoto aber nicht verkaufen wollte? Wenn also…«
    »Erpressung?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht geht meine Phantasie mit mir durch, aber mir gefällt das alles

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