Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
Vom Netzwerk:
Raubkatze. Zuckende Wellen waberten über das braungelbe Fell. Mit seinen braunen Vorderbeinen trat der Garone probeweise gegen eine Sinithstange. Sie hielt.
    „ War es richtig, diese aggressive Raubkatze hierher ins Feindesland zu bringen? “, fragte er sich.
    Doch. Der Garone war aus mehreren Gründen wertvoll für sie. Zum einen konnte er anhand eines Kleidungsstücks einen Menschen über Dutzende von Kilometern aufspüren. Zum anderen besaß dieses Tier die Kraft, mit jedem Widerstand, der sich ihm in den Weg stellen würde, fertig zu werden. Und es war ein Raubtier und würde, einmal in seinen Jagdtrieb versetzt, nicht aufgeben, bevor seine Beute erledigt war. Darum war es so wichtig, dass sie ihn mit dem Amulett unter Kontrolle hielten und im letzten Moment stoppen konnten, denn sonst wäre es um Jason Lazar geschehen.
    Der Hüne wendete sich ab, ging zurück zum Feuer und nahm das Steueramulett von seiner Stirn. Prüfend musterte er den goldenen Kopfschmuck in seiner Hand. Das Amulett war federleicht. Niemand wusste, wie der dunkle Kaiser die eingelassenen Steine manipulierte. Aber es hatte den Nordlanden die Herrschaft über zahlreiche Tierarten gebracht. Und die Entwicklung war noch nicht am Ende. Vielleicht konnten sie damit eines Tages sogar die Ingadi unter ihren Dienst zwingen. Der Stärkere würde sich durchsetzen, die Worte des Begnadeten bestätigten sich stets aufs Neue.
    Er blinzelte in die untergehende Sonne. Sie hatten sich ein Versteck in der Nähe des Dunkelwaldes Keyron ausgewählt. Hierher würden sich keine Menschen aus Sapienta verirren. Grimmig blickte er auf die Stadt. Ihm behagte es nicht, untätig herumzusitzen und auf ein Zeichen des Schulspions zu warten. Doch Mandratans Befehle waren eindeutig: hier abwarten, bis sich eine günstige Gelegenheit ergab, den Garonen auf Jason anzusetzen.
    „Verzeiht meine Frage, verehrter Aran del Mark. Ich würde gerne verstehen, warum ihr das Monster nicht gleich mit dem Amulett eingesperrt habt?“ Der Hauptmann sprach unterwürfig und fixierte dabei die Tätowierungen auf Arans Arm - zwei ineinander verschlungene Echsen, die bedrohlich ihre Mäuler aufrissen. Er war vor den unkontrollierten Wutausbrüchen der rechten Hand des dunklen Kaiser gewarnt worden: „Achte auf sein Auge. Wenn es anfängt zu zucken, lauf, so weit du kannst. Auf Kritik reagiert er besonders aufbrausend.“
    Doch Aran schien die Worte nicht als Zurechtweisung aufzufassen. Sinnend glitt er mit den Händen über den dunkelvioletten Steuerstein im Inneren des Amuletts. Dieser würde sich gut in seiner Mineraliensammlung machen. Seit Jahren sammelte er, ihn faszinierte die Dauerhaftigkeit und Härte der Steine.
    Zufrieden betrachtete er seine Fingernägel, während er antwortete: „Wir müssen mit der Steuerenergie haushalten, Hauptmann. Bei manchen Lebewesen mag es reichen, ihnen einmal einen Befehl in ihre Gehirne zu übermitteln. Ein Garone muss ständig unter Kontrolle gehalten werden. Nur Mandratan weiß, welche Form von Limar nötig ist, um die Tiere zu lenken. Wir können sie hier nicht ersetzen, falls das Limar im Stein aufgebraucht sein sollte. Die Entwicklung steht noch am Anfang. Wir brauchen die mitgebrachte Limarenergie vor allem dazu, den Garonen bei der Jagd auf Jason zu kontrollieren.“ Er blickte dem Hauptmann in die Augen. „Und es wäre doch schade, wenn uns dabei das Limar ausgehen würde, meinen Sie nicht auch?“
    Nickend starrte der Hauptmann zu Boden. Wenn der Garone außer Kontrolle geriet, würde er Jason Lazar einfach zerfetzen. Niemand kam gegen die Urgewalt dieses Tieres an.
    ***
    Drei Wochen lebte Jason nun schon auf Tandoran, vor zwanzig Tagen hatte die Blume der Prüfung die Karten mit den vier zu lösenden Rätseln ausgeworfen. Und noch immer gab es nicht einen Anhaltspunkt, wie die Aufgaben anzugehen waren. Die Suche in den Bibliotheken nach Hinweisen zu den Symbolen auf den Tafeln hatte keine Spur ergeben. Mit diesen trüben Gedanken im Kopf erhob sich Jason zu seinem Morgenprogramm.
    „An mir soll es nicht scheitern“, motivierte er sich selbst und schwang sich aus dem Bett, zog eine gelbe Seidenhose an und begann mit der Morgenmeditation. Seit drei Wochen führte er sein umfangreiches, zweieinhalb Stunden dauerndes Übungsprogramm aus einer Serie von Körperstellungen und Meditationstechniken aus. Den Kopfstand hielt er mittlerweile dreißig Minuten pro Tag, ununterbrochen. Dabei kamen ihm stets Callums Erläuterungen in den Sinn: „Der

Weitere Kostenlose Bücher