Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
Vom Netzwerk:
ein Bild gerade. Jason wäre gar nicht aufgefallen, dass es schief hing. Es zeigte ein strahlendes Licht in einer Höhle voller Menschen. Im Hintergrund wachte ein weißer Ingadi mit ausgebreiteten Flügeln. „Wird hier gezeigt, wie die Menschen vom Anahid für das Leben auf Tandoran verändert wurden?“
    „Richtig. So stellte es sich der Künstler vor. Bei unserem kommenden Treffen erzähle ich dir, welche Möglichkeiten uns Limarten gegeben sind, unsere begrenzten Kräfte deutlich zu verstärken. Praktiziere fleißig deine Übungen, übermorgen sehen wir uns am Nachmittag wieder.“
    Jason öffnete die Tür, drehte sich noch einmal um. „Vielen Dank, Meister. Ich bin gespannt, wie ich diese neuen Fähigkeiten zum Einsatz bringen kann. Eine Frage habe ich noch: Warum gibt es eigentlich Wissenssteine und Bücher? Wäre es nicht einfacher, alles in den Steinen zu bewahren?“
    „Schon richtig, aber wie willst du dann jemand anderem etwas zeigen? Bücher kannst du durchblättern, mit Notizen versehen. In den Steinen läuft das Wissen ab, wie in einem Film. Beides hat seine Berechtigung. Ich bin durchaus glücklich über die Erleichterung, die uns die Entdeckung der Sayloqsteine gebracht hat. Aber ich möchte nicht auf meine Bücher verzichten.“
    „Einen schönen Abend, Meister.“
    „Schlaf gut, Jason.“
     

4.       Keyron
     

rakâsha-kriyâ-sthit-–shîlam bhûtendriyât-makam bhogâpavargârtham drishyam
Das Universum … existiert einzig zum Zweck der Erfahrung und der Erlösung des Menschen.
Patanjali, Yoga-Sutren, Teil 1, Sutre 18

4.1    Auf der Lauer
    Aran und sein Hauptmann saßen am Feuer und beobachteten, wie sechs Männer den Garonen in einen eilig zusammengebauten Käfig zu zwängen versuchten. Zuvor hatten sie das zweite Gebet des Tages vollzogen. Der Hüne massierte sich seine schmerzenden Muskeln. Heute in der Früh hatte er es mit dem Schwerttraining übertrieben und sich bei einem Ausfallschritt den Oberschenkel gezehrt. Daher war er froh, dass er dieses Kommando leitete und sich nicht mit dem tobenden Wildfang im Käfig abplagen musste. Das mannshohe Tier war vorher auf dem oberen Stock des Flugschiffes mit vier Ketten fixiert gewesen. Dort konnte er aber nicht bleiben, zu hoch ragte er in die Umgebung hinein. Aus mitgebrachten unterarmdicken Sinithstangen hatten sie in kürzester Zeit den neuen Zwinger zusammengesetzt.
    Wie gut, dass wir noch fliegen können , dachte Aran. Dieses Monstrum über Land hierher zu schaffen - ein Ding der Unmöglichkeit. Sie hatten einen Gaphir dabei, welcher eine spezielle Form von Limar aussendete. Die Flugechsen waren so manipuliert, dass sie kein Flugschiff mit diesen Gaphiren an Bord angriffen. Aran trug den Schutzstein stets bei sich. Würde dieser einem Meister aus den Südlanden in die Hände fallen, könnten sie einen entsprechenden Schutz nachbauen und das musste unbedingt verhindert werden. Es war ein wichtiger strategischer Vorteil für die Nordlande, dass die Südlande den Luftraum nicht mehr nutzen konnten.
    Der Garone wehrte sich vehement gegen das Hineintreiben in den Sinithkäfig. Er erwischte einen Soldaten mit seinem um sich schlagenden Schwanz an der Brust. Ein dumpfer Rums erschallte, als der Kämpfer von dem schwanzflossenartigen Keil getroffen wurde. Der arme Kerl flog einige Meter durch die Luft und knallte mit dem Rücken auf eine verknöcherte Eiche. Die Gesichter seiner Kameraden verzerrten sich vor Mitleid, als sie das Knacken der Knochen vernahmen.
    „Beim Mansil!“ Aran sprang auf und legte sich das Steueramulett um die Stirn. Er murmelte beruhigende Worte und sendete dem Garonen durch das Amulett seine Befehle. Das Untier bäumte sich ein letztes Mal auf die vier Hinterfüße zu seiner vollen Größe auf und ließ sich lautstark auf die riesigen Vorderpranken fallen. Aran spürte das Beben unter seinen Füßen.
    Die dunkelgelben Augen des Garonen blickten feindselig in seine Richtung. Ein drohendes Knurren grollte aus den Tiefen seiner Kehle. Zwei Soldaten wichen erschrocken zur Seite. Unbeirrt hielt Aran auf das Tier zu und schickte ihm seine Weisung über das Steueramulett. Und es funktionierte, die Riesenraubkatze trottete zögerlich aber stetig rückwärts in den Sinithkäfig. Schnell verschlossen die Soldaten die schwere Tür und verriegelten sie mit einem armlangen Bolzen. Spürbare Erleichterung floss durch die Reihen der Krieger, zwei eilten dem Verletzten zur Hilfe.
    Aran starrte weiter auf die sechsfüßige

Weitere Kostenlose Bücher