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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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Kopfstand ist die Basis der geistigen Kräfte.“ Wenn er danach in den Schulterstand überging, murmelte er grinsend: „Und der Schulterstand verhindert, dass ich mir deswegen zu toll vorkomme.“ Der Einfluss von Körperübungen auf den Charakter eines Menschen war eine neue Erkenntnis für ihn gewesen.
    Nach dem Frühstück begab sich Jason auf seinen Balkon. Er hatte heute Vormittag frei und wollte ihn zum Schnitzen nutzen. Er sollte sich weiterhin möglichst getrennt von den anderen Schülern halten. Im Laufe der letzten Wochen waren die beigefarbenen Fliesen des Balkonbodens unter seinen Schnitzresten verschwunden. Momentan arbeitete Jason an der Figur eines Ingadi. Vor allem die feinen Flügel hatten schon so manche Stunde gekostet. Rhodon hatte ihm die notwendigen Schnitzwerkzeuge geschenkt. Mit einem Miniaturflacheisen begann er, die Rundungen der Rippenbögen aus dem Holz auszuhöhlen.
    In Gedanken durchwanderte er seine bisherige Zeit auf Tandoran. Jeden Vormittag lernte er Techniken zur Anwendung des Limars und zur Steigerung seiner Fähigkeit, das Limar in sich anzureichern. Im Ernstfall konnte ein kleines bisschen Energie den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen.
    Die Nachmittage waren mit Theorie ausgefüllt. Jason studierte die Wirkprinzipien des Limars auf Tandoran. Er erfuhr Feinheiten zu den Gesetzen von Ursache und Wirkung, experimentierte mit der Regel des Ausgleichs und versuchte sich das Prinzip der Anziehung zunutze zu machen.
    An Letzteres musste er denken, als er gegen Mittag pfeifend in Richtung Essenssaal drängte. Allando hatte ihm das Beispiel von den zwei Hunden erzählt, die nacheinander Unterschlupf vor einem Schneetreiben in einem Saal voller Spiegel suchten. Shaman, der Wächter des Spiegelsaales, sah zuerst den missmutigen Hund hereinkommen. Das Tier war ein ängstlicher Geselle, stets misstrauisch und jeden anknurrend, der ihm über den Weg lief. Als dieser übellaunige Vertreter seiner Art nun im Spiegelsaal die vielen anderen Hunde, Spiegelbilder seiner selbst, erblickte, fing er an, knurrend die Lefzen zu heben und seine bedrohlichen Zähne zu zeigen, mit der Folge, dass um ihn herum ebenfalls alle Hunde diesen drohenden Ausdruck in den Spiegeln annahmen. Panisch nahm er ob dieser Übermacht Reißaus und floh in den eisigen Sturm.
    Shaman, der Spiegelwächter, hatte noch die Hand gehoben und wollte dem Hund sein Missverständnis erklären, da war dieser auch schon zur Tür hinaus. Kopfschüttelnd ließ der Wächter seine Hand wieder sinken.
    Kaum zehn Minuten später hörte er erneut Pfoten über die Treppe hereinkommen. Er setzte sich auf und schaute, was diesmal für ein Tier den Weg zu ihm fand. Es handelte sich um einen spielerisch umherhüpfenden Rüden. Als er die vielen Spiegelbilder im Saal gewahr nahm, grinste er schwanzwedelnd in die Runde seiner Artgenossen, mit der Folge, dass auch alle Spiegelbilder um ihn herum einen freundlichen Ausdruck annahmen. Der Hund hatte mit seiner fröhlichen Art Dutzende freudiger Bilder um sich erzeugt. Lächelnd ging Shaman auf ihn zu, trocknete dessen nasses Fell und reichte ihm eine Schale mit Futter.
    Über diese Geschichte schmunzelnd trat Jason in den Essensaal ein. Er erblickte Callum und Nickala und sendete ihnen einen Gruß. Der Saal war aufgrund der frühen Zeit kaum gefüllt, doch in einer halben Stunde würden Hunderte von Schülern und Mitarbeitern der Schule hereindrängen.
    Die Gerüche der Auslagen spülten Jasons Kehle mit Speichel, erfüllt von Vorfreude schritt er an den Köstlichkeiten entlang. Mit vollgepacktem Tablett balancierte er durch die Reihen zur Sitzecke seiner Freunde.
    „Hi, Jason.“ Mit vollem Mund begrüßte Callum seinen Schüler, einige Brötchenkrümel flogen auf den Tisch vor ihm. Nickala zog eine Falte in ihre Stirn und boxte dem Rotschopf auf den Oberschenkel. Immer ärgerte er sie mit seinem Benehmen. Callum grinste selig.
    „Na, ihr seid ja gut drauf.“ Jason setzte sich auf den hölzernen Stuhl gegenüber. Die Tischnachbarn drehten sich wieder ihren Gesprächen zu. Jason schmunzelte, weil Nickala wie üblich nur Salat und eine Mangofrucht auf ihrem Teller angehäuft hatte. Bloß kein Gramm Fett ansetzen.
    Nickala boxte Callum noch einmal auf die Schulter. Ihre langen, schwarzen Haare wirbelten dabei um beide herum. Dann wendete sie sich zu dem Erdenmenschen: „Wie waren deine Übungen, Jason?“
    „Ach, ganz gut. Eigentlich läuft es immer besser, aber was bringt es? Heute

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