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Die Prophezeiung

Die Prophezeiung

Titel: Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Nebl
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Herr, alles bestens! Womit kann ich Euch dienen?“, antwortete der Schmied erleichtert. Das hörte sich nicht nach einem Problem an.
    „Hm, ich habe heute zufällig Eu re Tochter kennengelernt!“, begann Iannis vorsichtig. Die Augenbrauen Ronans wanderten fast bis an seinen Haaransatz. „Ziandra? Hat sie etwas angestellt? Das Mädchen ist ständig unterwegs. Man kann sie fast nicht im Haus halten! Ist sie der Grund für Euren Besuch, Iannis?“
    Iannis grinste bei dieser Beschreibung des Mädchens. Also waren die Eltern woh l schon auf Kummer vorbereitet, das machte ihm seine Sache etwas leichter.
    „Nun ja, ich habe sie heute beim Schwerttraining mit einem meiner Leute erwischt, wusstet Ihr davon?“
    Ronan lachte. „Also deswegen wollte sie unbedingt ein eigenes Schwert! Nein, ich wusste es nicht, aber ich habe eigentlich nichts dagegen einzuwenden, wenn ein Mädchen lernt sich zu wehren. Außerdem kann man Ziandra nur schwer an etwas hindern, was sie sich in den Kopf gesetzt hat! Ist es Euch nicht angenehm, Iannis? Dann muss sie es sein lassen, das ist natürlich klar!“
    „Nun ja, ich denke , der Bursche, der mit ihr trainiert, betet sie regelrecht an. Wenn Euch das nicht stört, Ronan! Außerdem habe ich die beiden heute wohl durch mein Erscheinen so abgelenkt, dass Eure Tochter verletzt wurde! Ich wollte sie nach Hause begleiten, aber sie ist mir entwischt. Ihr habt sie wohl noch nicht gesehen?“
    Ronans Gesicht war finster geworden. „Das ist natürlich etwas anderes! Erstens sollte der Bursche besser seine Augen und Hände bei sich behalten, wenn er auf seine Gesundheit Wert legt. Und Ziandra in ihrer Unvernunft hat noch nichts verlauten lassen. Ich sehe gleich mal nach ihr. Darf ich Euch zu einem Met einladen, nachdem Ihr schon mit meiner Tochter Schwierigkeiten hattet, Iannis?“, brummte der kräftige Mann, während er seine Zange zur Seite legte, mit der er gerade noch ein glühendes Eisen gehalten hatte. Iannis war bewusst, dass es taktvoller gewesen wäre, abzulehnen, aber er war neugierig auf Ziandras Reaktion. Also nahm er dankend an.
    Die Männer gingen ins Haus, wo Rianna bereits das Mittagsmahl bereitete. Ziandra war nicht zu sehen. Iannis begrüßte Rianna und beobachtete sie unauffällig. Langes rotgoldenes Haar und dieselben auffallenden Augen wie ihre Tochter. Er beschloss abzuwarten.
    „Hat Ziandra irgendetwas zu d ir gesagt, wo sie heute Vormittag war, mein Herz?“, fragte Ronan mit sanfter Stimme seine Frau. Rianna drehte sich um: „Nein, Ronan, sie ist erst vor kurzem zurückgekommen und gleich in ihrer Kammer verschwunden. Ist irgendetwas passiert?“, fragte sie argwöhnisch, als sie die angespannten Mienen der beiden Männer bemerkte.
    „Ziandra, kommst du bitte herunter?!“, rief Ronan mit unmerklich erhobener Stimme.
    Eine Tür im Dachgeschoss öffnete und schloss sich wieder. Dann kamen leichte, schnelle Schritte die Treppe herab. Kleine Füße in leichtem Schuhwerk waren zu sehen, bevor ein Hauskleid darüber fiel. Dann stand sie im Raum und wurde bleich, als sie Iannis neben ihrem Vater sehen sah.
    „Seid gegrüßt, mein Herr .“, sagte sie mit nicht ganz fester Stimme zu Iannis gewandt. „Vater, du hast gerufen?“
    Ronan musterte sie schweigen d. Ziandra sah ihm fest in die Augen und lächelte ihn an. Ronan schüttelte grinsend den Kopf. „Wie schön du heute gekleidet bist, mein Kind! Ist deine Hose gerade im Waschzuber? Was könnte ich wohl von dir wollen?“ Ziandra seufzte schicksalsergeben.
    „Ich kann es mir denken, Vater! Saris hat wohl reden müssen. Ich hoffe, er hat keinen Ärger bekommen, Heerführer? Es war allein meine Idee!“, wandte sie sich bittend an den Mann, der sie um mehr als eine Kopflänge überragte. Iannis schüttelte den Kopf und bemühte sich um eine ernste Miene.
    „Bis jetzt noch nicht, mein Fräulein. Aber ich bin nicht begeistert, dass Ihr meine Männer ablenkt! Vor allem , wenn sie selbst noch nicht erfahren genug sind, ihrem Trainingspartner keine Verletzungen beizufügen!“ Ziandra zuckte zusammen, als sie ihre Mutter erschrocken am Arm packte. Ziandra hielt schmerzerfüllt den Atem an, was die Mutter natürlich sofort erkannte.
    „Ziandra, was ist passiert? Bist du verletzt?“
    Das Mädchen zierte sich etwas: „Nur eine kleine Schnittverletzung am Arm, ich habe sie schon selbst versorgt. Ich bin ja nicht unerfahren darin ! “ schloss sie trotzig mit einem giftigen Seitenblick auf Iannis.
    „Was hast du gemacht, Kind?

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