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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
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nicht in Lima treffen?« fragte ich.
    »Er wollte sich mit einem anderen Wissenschaftler über einige Ruinen hier in der Nähe unterhalten.«
    »Hat er gesagt, wo genau er den Wissenschaftler treffen wollte?«
    »Ja, er wollte nach, äh, San Luis, glaube ich. Wieso?«
    »Ich weiß nicht... nur so eine Idee.«
    Während ich das sagte, passierten zwei Dinge auf einmal. Zunächst kam mir in den Sinn, wie ich Dobson wiedersehen würde. Wir trafen uns auf einer Straße mit hohen Bäumen. Zur gleichen Zeit sah ich aus dem Fenster, und zu meinem Erstaunen sah ich, wie Pater Sanchez die Stufen zur Veranda hinauf ging.
    Er wirkte übermüdet, und seine Kleidung war dreckig.
    Neben seinem Wagen auf dem Parkplatz wartete ein weiterer Priester.
    »Wer ist das?« fragte Professor Connor.
    »Das ist Pater Sanchez!« rief ich, kaum in der Lage, meine Erregung zu unterdrücken.
    Ich wandte mich um, doch Julia saß nicht mehr an unserem Tisch. Gerade als ich mich erhoben hatte, betrat Sanchez den Raum. Bei meinem Anblick blieb er abrupt stehen - auf seinem Gesicht stand der Ausdruck völliger Überraschung. Dann kam er auf mich zu und legte seine Arme um mich.
    »Bist du in Ordnung?« fragte er.
    »Ja, alles bestens«, sagte ich. »Was machen Sie hier?«
    Trotz seiner offensichtlichen Erschöpfung lachte er leise. »Ich wußte nicht, wo ich sonst hingehen sollte.
    Fast hätte ich es nicht geschafft. Hunderte von Soldaten sind auf dem Weg hierher.«
    »Soldaten?« fragte Connor, während er sich Sanchez und mir näherte.
    »Tut mir leid«, gab Sanchez zurück. »Ich weiß nicht, was die Truppen vorhaben. Aber ich weiß, daß es nicht gerade wenige sind.«
    Ich stellte die beiden Männer einander vor und erklärte Pater Sanchez Connors Situation. Connor schien der Verzweiflung nahe.
    »Ich muß gehen«, sagte er, »aber ich habe keinen Fahrer.«
    »Draußen wartet Pater Paul«, sagte Sanchez. »Er wird in wenigen Minuten nach Lima zurückfahren.
    Wenn Sie wollen, können Sie ihn begleiten.«
    »Ganz gewiß werde ich das«, sagte Connor.
    »Was, wenn sie auf die Truppen stoßen?« fragte ich.
    »Ich nehme nicht an, daß man Pater Paul aufhalten wird«, sagte Sanchez. »Er ist nicht sonderlich bekannt.«
    In diesem Augenblick betrat Julia wieder den Raum und sah Sanchez. Die beiden umarmten sich herzlich, und ich stellte ihr Connor vor. Während ich redete, schien Connor noch ängstlicher zu werden, und nach ein paar Minuten bemerkte Sanchez, daß es für Pater Paul an der Zeit sei, den Rückweg anzutreten. Connor ging, um seine Sachen zu holen, war allerdings in Windeseile wieder bei uns. Sanchez und Julia begleiteten ihn nach draußen; ich sagte ihm an Ort und Stelle auf Wiedersehen und blieb an meinem Tisch. Ich wollte nachdenken. Mir war klar, daß die Begegnung mit Connor irgendeine Bedeutung haben mußte, ebenso wie das unverhoffte Auftauchen von Sanchez, doch bekam ich nicht heraus, was genau es war.
    Nach kurzer Zeit kehrte Julia zurück und setzte sich neben mich. »Ich habe dir ja gesagt, daß hier etwas passieren wird«, sagte sie. »Wären wir weiter-gefahren, hätten wir weder Sanchez noch Connor getroffen. Übrigens, was hast du von Connor erfahren?«
    »Darüber bin ich mir noch nicht ganz im klaren«, sagte ich. »Wo ist Pater Sanchez?«
    »Er hat sich ein Zimmer gemietet, um eine Weile zu ruhen. Er hat seit zwei Tagen nicht geschlafen.«
    Ich wußte, daß Sanchez müde war, doch als ich hörte, daß ich jetzt nicht mit ihm sprechen konnte, war ich enttäuscht. Ich wollte wissen, ob er weitere Informationen hatte, was unsere Lage und die Soldaten anging. Mit einem Mal war mir unwohl, und am liebsten wäre ich wie Connor geflohen.
    Julia bemerkte meine Ungeduld. »Immer mit der Ruhe«, sagte sie. »Entspann dich ein wenig, und er-zähl mir, was du bisher von der Achten Erkenntnis hältst.«
    »Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.«
    »Worin besteht deiner Meinung nach die Kern-
    aussage?«
    Ich überlegte. »Im wesentlichen geht es darum, wie Menschen miteinander umgehen sollen. Um Kontroll-Dramen und ihre Überwindung und die Projektion der Energie auf andere Menschen.«
    »Und?« fragte sie.
    Ich sah ihr direkt ins Gesicht und erkannte sofort, worauf sie hinauswollte. »Und wenn wir sorgfältig darauf achten, mit wem wir Kontakt aufnehmen, erhalten wir als Resultat die gewünschten Antworten auf unsere Fragen.«
    Julia lächelte mich an.
    »Habe ich die Achte verstanden?« fragte ich.
    »Beinahe«, sagte sie. »Nur

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